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Weisser Rauch!
- Der Marco
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Re: Weisser Rauch!
Also ich glaube schon. Ich glaube an mein Geschick, an mein Glück, an meine bescheuerten Ideen, an Ursache und Wirkung, an die wissenschaftl. Forschung, an die Wirkung der Musik, daran, dass sich Ehrlichkeit durchsetzt und dass ich mit 60 immernoch neugierig bin... (und an andere idiotische Sachen ). Von daher ist Glauben schon sehr wichtig - nicht nur für mich!
Märchen von Paradies und Fegefeuer bringen bei mir allerdings in solch rührender Ernsthaftigkeit hervorgebracht schon leichtes Unverständnis hervor. Zumal die Reproduzenten dieser Geschichten daran kräftig verdienen....
Aber lassen wir das, denn es führt zu nichts.
Ich finde es sollte jetzt mal eine Frau "Papst" werden. Wird doch wirklich mal Zeit nach der ganzen Reihe alter Männer! Das würde mal Zeichen setzen und würde den leeren Floskeln von der "Modernisierung" der Kirche etwas Substanz geben!
Trotzdem frage ich mich: kann man denn von solch einer Berufung so einfach zurücktreten? Stellt der Papst einfach nur ein Posten, ein Amt dar, das man niederlegen kann? Ich dachte da wäre irgendwie mehr...
Märchen von Paradies und Fegefeuer bringen bei mir allerdings in solch rührender Ernsthaftigkeit hervorgebracht schon leichtes Unverständnis hervor. Zumal die Reproduzenten dieser Geschichten daran kräftig verdienen....
Aber lassen wir das, denn es führt zu nichts.
Ich finde es sollte jetzt mal eine Frau "Papst" werden. Wird doch wirklich mal Zeit nach der ganzen Reihe alter Männer! Das würde mal Zeichen setzen und würde den leeren Floskeln von der "Modernisierung" der Kirche etwas Substanz geben!
Trotzdem frage ich mich: kann man denn von solch einer Berufung so einfach zurücktreten? Stellt der Papst einfach nur ein Posten, ein Amt dar, das man niederlegen kann? Ich dachte da wäre irgendwie mehr...
Re: Weisser Rauch!
Der Marco hat geschrieben:
Trotzdem frage ich mich: kann man denn von solch einer Berufung so einfach zurücktreten? Stellt der Papst einfach nur ein Posten, ein Amt dar, das man niederlegen kann? Ich dachte da wäre irgendwie mehr...
Interessante Frage.
Meiner Meinung nach ist die Kirche "nur" eine grosse Verwaltungsgesellschaft die viel Gutes initiiert und im Gegenzug für den Erhalt Ihrer Macht und Ihres Reichtums sorgt.
Das Problem ist das man sich nicht so darstellt und vor dem Hintergrund ist Marcos Fragestellung durchaus interessant.
Persönlich finde ich es mit dem Rücktritt gut - wenn er auch sicher machtpolitisch erzwungen wurde. Aber das wird man nie erfahren.
Sie beobachten Dich.....
.....und Du bemerkst es nicht......
......es ist alles noch viel schlimmer als gedacht......
..............ein Alptraum.............
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Re: Weisser Rauch!
Das ist tatsächlich die eigentlich interessante Frage. Und ich fürchte, die Antwort lautet ja. Und das Problem stellt sich nicht nur für religiöse Führer - Menschen, die keinen Zweifel kennen (oder zulassen) sind das große Problem dieser Welt!dimitri hat geschrieben:
Ob die das wohl selbst glauben was sie da verbreiten?
Es lebe der Zweifel!
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Re: Weisser Rauch!
Nunja, offensichtlich ist, dass Frau Merkel ihre Finger im Spiel hatte:Dueren hat geschrieben: Persönlich finde ich es mit dem Rücktritt gut - wenn er auch sicher machtpolitisch erzwungen wurde. Aber das wird man nie erfahren.
http://saschalobo.com/2013/02/11/angela ... t-edition/
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Re: Weisser Rauch!
Ein ungewöhnliches Thema für ein Hifi-Forum - ungewöhnlich deshalb, weil, wie ich finde, ein Thema, das sich nicht eignet, mit ein paar lockeren, spaßigen Bemerkungen abgetan zu werden.
Zunächst: Ich bin kein Katholik. Die inneren Angelegenheiten der katholischen Kirche und des katholischen Glaubens sind mir im Grunde meines Herzens gleichgültig. Und doch fühle ich mich angesichts mancher Bemerkung in diesem Thread, die sich ja mit der Meinung unserer kritisch-aufgeklärten Medien und dem Lebensgefühl der Spaßgesellschaft weitgehend deckt, zu ein paar grundsätzlichen Bemerkungen veranlasst.
Papstkritik und Kritik an der katholischen Kirche ist hierzulande ein liebgewonnener, harmloser Zeitvertreib. Liebgewonnen, weil man so herrlich im wohlig-wärmenden Mainstream mitschwimmen kann, harmlos, weil von der katholischen Kirche ja heutzutage nun wirklich nichts mehr zu befürchten ist. Und während man - natürlich unter dem Banner der Toleranz - beschämt und Beschwichtigungen murmelnd wegsieht, wenn fundamentalistischer Eifer anderer Couleur gegen die Grundlagen unserer westlichen, offenen Gesellschaft wütet, ist man allzeit bereit, kübelweise Hohn und Spott über das Oberhaupt der Katholiken auszugießen. Und das ganze läuft unter dem wohlfeilen Motto "Kritik".
Vielleicht sollte man, wenn man als endaufgeklärter Gegenwartsmensch wieder einmal zu Tribunal sitzt, ein wenig Bescheidenheit üben angesichts einer Institution, die seit zwei Jahrtausenden allen Stürmen der Geschichte widerstanden hat. Einer Institution übrigens, die prägend war für unsere Kultur wie keine andere. Vielleicht sollte man sich an die Worte eines ehemaligen deutschen Staatsoberhauptes erinnern: "Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat: Golgatha, die Akropolis in Athen, das Capitol in Rom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man muss sie als Einheit sehen."
Alle großen Gestalten der europäischen Geschichte haben sich über Jahrhunderte in der ein oder anderen Weise zu dieser Institution verhalten: sie verteidigt, sie reformiert, sich an ihr gerieben, sich mit ihr gemessen, gegen sie gekämpft - haben mit anderen Worten ihre geistige Prägung in der nie endenden Auseinandersetzung mit dieser uralten Institution und ihren Dogmen gewonnen. Und nun kommen wir müden, wohlstandsschwangeren Jetztzeitbesiedler und verkünden tapfer Wahrheiten wider den mittelalterlichen Aberglauben! Wie Karl Kraus so treffend bemerkte: Es gibt Wahrheiten, durch deren Aussprechen man beweisen kann, dass man keinen Geist hat.
Ohne Zweifel hat die katholische Kirche in vergangenen Zeiten Unrecht auf sich geladen. Wie so viele andere menschlichen Institutionen auch. Das Christentum weiß von der sündigen Natur des Menschen, oder - säkular formuliert - von der Fehlbarkeit des Menschen. Oder wie Golo Mann schrieb: Auf den Menschen ist kein Verlass. In diesem Zusammenhang sei nur noch ein kurzer Hinweis gestattet - als im Mittelalter gegen die Ketzerei vorgegangen wurde, war dies kein exklusives Ansinnen der Kirche. Auch ein als Wegbereiter moderner, ja aufgeklärter Fürstenherrschaft geltender Mann wie der Stauferkaiser Friedrich II war ein eifriger Verfolger abweichender Glaubenslehren, und viele andere weltliche Herrscher taten es ihm gleich.
Der katholischen Kirche wird gerne vorgeworfen, sie sei dogmatisch. Ein zweifellos origineller Vorwurf an eine Glaubensgemeinschaft. In der Tat, Dogmen tragen den Keim der Intoleranz in sich. Alle Dogmen, wie uns das 20. Jahrhundert nur allzu blutig gelehrt hat. Die schlimmsten Verbrechen, die Menschen einander angetan haben, wurden unter dem Banner säkularer, ja teils bewusst atheistischer Dogmen verübt. Ein jeder stelle sich die Frage, was denn wohl an die Stelle dessen treten könnte, was er - so en passant - verächtlich machen zu müssen meint. Nimmt man den Menschen einen (Aber-)Glauben, wird ein anderer an seine Stelle treten, wusste schon Friedrich II (diesmal der Preuße). Dreifach sei der Ausspruch Kants unterstrichen: "Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen!" Oder, wie horch! formulierte: "Es lebe der Zweifel!"
Und doch: Tut es unserer relativistischen, konsumorientierten, geschichtsvergessenen und bildungsfernen Gegenwart nicht manchmal gut, wenn sperrige Dogmen aus längst vergangenen Zeiten als Stachel in das Fleisch unserer Gegenwart hineinragen? Wenn sie uns daran erinnern, dass es noch eine tiefere Dimension, dass es letzte Fragen des Seins gibt? Ich meine ja. Und zwar völlig unabhängig davon, wie man diese Fragen für sich beantwortet.
Viele Grüße
Genussmensch
Zunächst: Ich bin kein Katholik. Die inneren Angelegenheiten der katholischen Kirche und des katholischen Glaubens sind mir im Grunde meines Herzens gleichgültig. Und doch fühle ich mich angesichts mancher Bemerkung in diesem Thread, die sich ja mit der Meinung unserer kritisch-aufgeklärten Medien und dem Lebensgefühl der Spaßgesellschaft weitgehend deckt, zu ein paar grundsätzlichen Bemerkungen veranlasst.
Papstkritik und Kritik an der katholischen Kirche ist hierzulande ein liebgewonnener, harmloser Zeitvertreib. Liebgewonnen, weil man so herrlich im wohlig-wärmenden Mainstream mitschwimmen kann, harmlos, weil von der katholischen Kirche ja heutzutage nun wirklich nichts mehr zu befürchten ist. Und während man - natürlich unter dem Banner der Toleranz - beschämt und Beschwichtigungen murmelnd wegsieht, wenn fundamentalistischer Eifer anderer Couleur gegen die Grundlagen unserer westlichen, offenen Gesellschaft wütet, ist man allzeit bereit, kübelweise Hohn und Spott über das Oberhaupt der Katholiken auszugießen. Und das ganze läuft unter dem wohlfeilen Motto "Kritik".
Vielleicht sollte man, wenn man als endaufgeklärter Gegenwartsmensch wieder einmal zu Tribunal sitzt, ein wenig Bescheidenheit üben angesichts einer Institution, die seit zwei Jahrtausenden allen Stürmen der Geschichte widerstanden hat. Einer Institution übrigens, die prägend war für unsere Kultur wie keine andere. Vielleicht sollte man sich an die Worte eines ehemaligen deutschen Staatsoberhauptes erinnern: "Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat: Golgatha, die Akropolis in Athen, das Capitol in Rom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man muss sie als Einheit sehen."
Alle großen Gestalten der europäischen Geschichte haben sich über Jahrhunderte in der ein oder anderen Weise zu dieser Institution verhalten: sie verteidigt, sie reformiert, sich an ihr gerieben, sich mit ihr gemessen, gegen sie gekämpft - haben mit anderen Worten ihre geistige Prägung in der nie endenden Auseinandersetzung mit dieser uralten Institution und ihren Dogmen gewonnen. Und nun kommen wir müden, wohlstandsschwangeren Jetztzeitbesiedler und verkünden tapfer Wahrheiten wider den mittelalterlichen Aberglauben! Wie Karl Kraus so treffend bemerkte: Es gibt Wahrheiten, durch deren Aussprechen man beweisen kann, dass man keinen Geist hat.
Ohne Zweifel hat die katholische Kirche in vergangenen Zeiten Unrecht auf sich geladen. Wie so viele andere menschlichen Institutionen auch. Das Christentum weiß von der sündigen Natur des Menschen, oder - säkular formuliert - von der Fehlbarkeit des Menschen. Oder wie Golo Mann schrieb: Auf den Menschen ist kein Verlass. In diesem Zusammenhang sei nur noch ein kurzer Hinweis gestattet - als im Mittelalter gegen die Ketzerei vorgegangen wurde, war dies kein exklusives Ansinnen der Kirche. Auch ein als Wegbereiter moderner, ja aufgeklärter Fürstenherrschaft geltender Mann wie der Stauferkaiser Friedrich II war ein eifriger Verfolger abweichender Glaubenslehren, und viele andere weltliche Herrscher taten es ihm gleich.
Der katholischen Kirche wird gerne vorgeworfen, sie sei dogmatisch. Ein zweifellos origineller Vorwurf an eine Glaubensgemeinschaft. In der Tat, Dogmen tragen den Keim der Intoleranz in sich. Alle Dogmen, wie uns das 20. Jahrhundert nur allzu blutig gelehrt hat. Die schlimmsten Verbrechen, die Menschen einander angetan haben, wurden unter dem Banner säkularer, ja teils bewusst atheistischer Dogmen verübt. Ein jeder stelle sich die Frage, was denn wohl an die Stelle dessen treten könnte, was er - so en passant - verächtlich machen zu müssen meint. Nimmt man den Menschen einen (Aber-)Glauben, wird ein anderer an seine Stelle treten, wusste schon Friedrich II (diesmal der Preuße). Dreifach sei der Ausspruch Kants unterstrichen: "Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen!" Oder, wie horch! formulierte: "Es lebe der Zweifel!"
Und doch: Tut es unserer relativistischen, konsumorientierten, geschichtsvergessenen und bildungsfernen Gegenwart nicht manchmal gut, wenn sperrige Dogmen aus längst vergangenen Zeiten als Stachel in das Fleisch unserer Gegenwart hineinragen? Wenn sie uns daran erinnern, dass es noch eine tiefere Dimension, dass es letzte Fragen des Seins gibt? Ich meine ja. Und zwar völlig unabhängig davon, wie man diese Fragen für sich beantwortet.
Viele Grüße
Genussmensch
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Re: Weisser Rauch!
Die Frage ist eher: Braucht es dazu milliardenschwere Weltkonzerne?Genussmensch hat geschrieben:Und doch: Tut es unserer relativistischen, konsumorientierten, geschichtsvergessenen und bildungsfernen Gegenwart nicht manchmal gut, wenn sperrige Dogmen aus längst vergangenen Zeiten als Stachel in das Fleisch unserer Gegenwart hineinragen?
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Re: Weisser Rauch!
Genussmensch hat geschrieben:Und doch: Tut es unserer relativistischen, konsumorientierten, geschichtsvergessenen und bildungsfernen Gegenwart nicht manchmal gut, wenn sperrige Dogmen aus längst vergangenen Zeiten als Stachel in das Fleisch unserer Gegenwart hineinragen? Wenn sie uns daran erinnern, dass es noch eine tiefere Dimension, dass es letzte Fragen des Seins gibt? Ich meine ja. Und zwar völlig unabhängig davon, wie man diese Fragen für sich beantwortet.
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Re: Weisser Rauch!
@Genussmensch:
Was soll man dazu jetzt noch sagen:
Gut gebrüllt Löwe, und nicht zu unrecht.
@ Dim:
Würde ein Überleben und eine gewisse Unabhängigkeit ohne dem möglich sein.
Gruß joe
Was soll man dazu jetzt noch sagen:
Gut gebrüllt Löwe, und nicht zu unrecht.
@ Dim:
Würde ein Überleben und eine gewisse Unabhängigkeit ohne dem möglich sein.
Gruß joe
Die Welt ist eine Scheibe und voller Musik.
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Re: Weisser Rauch!
Sofern man von einem konsumorientierten Gundgedanken ausgeht, sicherlich nicht. Eine Weltreligion, die die weisen Lehren ihres Begründers auch in dieser Zeit bewahrt ist m.M. nach der Buddhismus - ohne eigene Bank, es geht also.joe.i.m hat geschrieben:Würde ein Überleben und eine gewisse Unabhängigkeit ohne dem möglich sein.
Wohingegen sich die vergangene und auch heutige katholische Kirche von den Grundsätzen Jesus m.M. nach doch sehr deutlich unterscheidet. Wer dessen Leben und Wirken im NT ließt wird sich zurecht fragen, warum die katholische Kirche nach wie vor das alleinige Urheberrecht auf diese Lehren beansprucht aber so diametral anders handelt. Die letzten Äußerungen des neuen Großinquisitors Gerhard Ludwig Müller passen hier wie die Faust aufs Auge. Ratzinger hat vor seiner "Kündigung zum Monatsende" noch einmal theologisch aufgerüstet, der Krieg kann kommen. Es ging und geht nicht um die Bewahrung der Kultur und Wissen, es geht um Macht und ums Geschäft.