Rank hat geschrieben:horch! hat geschrieben:
Die Röhre als Antimode für die Höhen?
Wie auch immer -
falsch ist der Ansatz erst, wenn der TE ihn ausprobiert hat und er für ihn und bei ihm nicht funktioniert.
Kommt ganz auf die Betrachtungsweise an - wenn man es technisch nüchtern betrachtet, dann kommt man halt meist zu einem völlig anderen Lösungsansatz, als wenn man die Sache mit der rosaroten "High-Ent-Brille" betrachtet.
Nichts gegen die technisch-nüchterne Betrachtungsweise - der große Denkfehler ist, zu meinen, dass man damit
immer zum Ziel kommt, dass man sich
immer darauf beschränken könnte. Tatsache ist, dass der technische und physikalische Teil nur die halbe Wahrheit sind! Diese technischen und physikalischen Aspekt sind absolut wichtig, richtig und man sollte sie nicht außer acht lassen - aber sie sind eben nur die halbe Wahrheit.
Als kleinen Vergleich: Wenn man jemandem erklärt, Angela Merkel sei eine deutsche Politikerin, dann ist das zweifellos korrekt - aber irgendwie fehlt doch was wichtiges, oder?
Wenn man jemandem erklärt, die Boxen alleine seien nicht entscheidend, weil der Raum eine große Rolle spielt, dann ist das zweifellos richtig. Und auf dieser Ebene kann man zweifellos viele Probleme erklären und auch lösen. Aber ich verstehe nicht, warum viele Leute an dieser Stelle mit dem Denken aufhören!? Als gäbe es nach dem Raum keine Unterschiede mehr - das ist doch offensichtlich unsinnig. Danach geht es erst richtig los.
Wenn man mal die Sache von Anfang an, von der primären Schallerzeugung betrachtet, dann durchläuft das Schallereignis eine ganze Reihe von Wandlungen (die mehr oder weniger neutral sein können und die man mathematisch als Übertragungsfunktionen auffassen könnte). Schall -> Elektrik, Analog -> Digital, Elektronische Veränderungen (oder auch Erzeugung), Digital -> Analog, Elektrik -> Schall, Schall an der Lautsprechermembran -> Schall am Ohr. Und an dieser Stelle wird oft das Denken beendet. Dabei steht die entscheidende Wandlung erst noch bevor: Die von einem Schallereignis zu einem Hörereignis! Hören passiert nicht an den Ohrwascheln sondern in der Großhirnrinde. Und über diese Wandlung wissen wir viel weniger als über den ganzen Rest davor. Das ist aber keine Rechtfertigung, sie einfach unter den Tisch fallen zu lassen.
Und sind wir doch mal realistisch: Die meisten Diskussionen hier im Forum betreffen letztlich diesen Bereich der individuellen Erzeugung von Hörereignissen aus Schallereignissen. Wenn man sich dies klar macht, dann könnten sich viele scheinbar unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten plötzlich auflösen. Dann wird klar, das niemand weiß, was es bedeutet, wenn ein anderer sagt, die Höhen klingen "spitz". Man weiß es nicht, man kann es nicht wissen! Es ist absolut subjektiv. Es
kann mit dem Raum zu tun haben. Es kann aber auch sein und ist sicherlich nicht unwahrscheinlich, dass für andere der selbe Raum mit den selben Boxen nicht spitz klingt. Vielleicht hat derjenige, für den es spitz klingt einen "Knick im Ohr"? Oder er hört besser als die meisten anderen? Oder er wurde als Kind zu heiß gebadet. Keine Ahnung - wir wissen es nicht! Aber wenn er es sagt, dann ist es so. Dann kann man auf potenzielle Raumeinflüsse hinweisen - aber man kann nicht davon ausgehen, dass es definitiv solche sein müssen!
In einem anderen Thread hat kürzlich mal jemand gesagt, er könne den Klang eines Klaviers nicht ertragen! Sind das auch Raumeinflüsse? Oder sollte man nicht davon ausgehen, dass jemand, der soetwas für sich feststellt, Klaviere schon in ausreichend verschiedenen Räumen gehört hat? So wie auch hier der TE gesagt hat, dass er die 14er schon in verschiedenen optimierten Räumen gehört hat. Da kann man doch akzeptieren, dass die 14er irgendetwas haben, was dem TE subjektiv nicht gefällt!?
Edit:
Wenn zum Beispiel das Bild vom Fernseher zu dunkel ist, dann würde NIEMAND auf die Idee kommen und eine kleine Tischlampe neben den Fernseher stellen, in der Hoffnung, dass es dadurch besser wird.
Für den High-Ender ist es aber völlig normal ein Problem lösen zu wollen, indem man diesem Problem einen zusätzlichen Fehler hinzufügt.
Ich denke der Vergleich hinkt, denn er impliziert, dass es am Fernseher liegt - was übertragen auf unser Thema bedeuten würde, dass es an den Boxen liegt. Und genau das willst du vermutlich
nicht sagen?
Man könnte das Beispiel etwas abwandeln: Wenn das Bild des Fernsehers unscharf ist, dann kann es sein, dass da jemand eine Brille braucht.
Und was ist ein "Fehler"? "Fehler" ist was nicht gefällt! Wenn ich eine Überempfindlichkeit in einem bestimmten Frequenzbereich habe, dann versuche ich das auszugleichen - alles andere wäre Ideologie. Wenn ich auf Spinat kotzen muss, dann esse ich ihn doch auch nicht, weil's gesund ist.