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Bericht Lautsprechertest nuLine120 ABL, nuWave35 ABL u.a.

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Davidyson
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Bericht Lautsprechertest nuLine120 ABL, nuWave35 ABL u.a.

Beitrag von Davidyson »

Liebe Leute,

am 2. Mai habe ich eine Lautsprechertest-Party durchgeführt, deren vielleicht interessante Ergebnisse ich Euch nicht vorenthalten will.

Testfeld: Beteiligt waren die folgenden Lautsprecher:
  • - nuLine 120, die neue Große plus ABL
    - nuWave 35, die nicht mehr ganz so neue Kompakte plus ABL
    - nuWave AW-7 Subwoofer
    - nuBox 310, die Mini-Box
    - Araxe II, eine schlanke, ca. 90 cm hohe 2,5-Wege Standbox des französischen Herstellers BC Acoustique, Neupreis vor 1,5 Jahren 1.900 Euro für das Paar.
    - B&W DM602 S3 (2 Jahre alte 2-Wege-Kompaktbox, aus der Surround-Anlage eines Kollegen)
Und so sieht mein 30-qm-Testraum aus:
Bild
Die Boxen standen gegenüber der Nische an der rechten Seite, Hörabstand ca. 2,5-3 m. An der linken Wand standen noch ein hohes offenes Bücheregal und die diversen Verpackungen der Boxen, die m.E. eine rechte effektive Dämpfung liefern sollten.

Anlage: Betrieben wurden die Boxen an einem 15 Jahre alten, aber kürzlich runderneuerten 80-Watt-Rotel-Verstärker und einem CD-Player Arcam CD72 plus.

Test-Musik: Gehört haben wir Bruckner, Melissa Etheridge, Jewel, Mozart, Depeche Mode, LOTR-Soundtrack, Fury in the Slaugtherhouse, Eric Clapton, Miles Davis und eine obskure Jazz-Drum-CD.

Teilnehmer: Die insgesamt 15 Teilnehmer waren buntgemischt aus meinem Familien-, Freundes- und Kollegenkreis (inklusive mir), von kompletten Hifi-Newbies („ich habe auf meiner CD kein Lieblingsstück, ich höre ja immer nur so nebenbei“) bis hin zu passionierten Musikern und Hifi-Freaks („zuhause habe ich eine Spezialanfertigung“). Nur drei hatten schon einmal von Nubert-Boxen gehört.

Warnung: Die Höreindrücke wurden mit nicht ausoptimierter Positionierung der Boxen gewonnen, allerdings in einem durch die riesigen Verpackungen, Regale, Sofas und die vielen Menschen eher überdurchschnittlich bedämpften Raum. Alle Boxen wurden ausreichend eingespielt, lediglich der Subwoofer kam bei der Optimierung der Einstellungen etwas zu kurz (da werde ich allein noch ausführlicher nachtesten und meinen Eindruck nachliefern).

Die Ergebnisse: Lange Rede, schnell zum Sinn, hier die „Ergebnisse“ (ein Versuch meinerseits, den Konsens der Gruppe zu erahnen und zu schildern, teilweise kursiv ergänzt von meinem Freund Wilko), zunächst der Größe nach für jede Box, dann noch ein paar abschließende Bemerkungen:

nuBox 310: Wurde nach all den größeren Boxen, aber vor der kirchturmgroßen nuLine120 gehört. Auch nach den viel größeren Boxen bemerkte einer der Hifi-Newbies, „dass das ja eigentlich auch schon gar nicht so schlecht“ sei. Einige murmelten zustimmend.

nuWave 35: Sehr fein aufgelöste Höhen, mit ABL verblüffend bassstark. Kommentar vom Hifi-Freak: „Hat Monitorqualitäten, sehr neutraler Klang“. Was ebenfalls auffiel, war die gegenüber allen anderen Boxen wesentlich bessere Räumlichkeit. Das hätte auch ein Effekt der Aufstellung sein können, wurde aber im Zuge des mehrfachen Hin- und Herschiebens der Boxen mit leicht verschiedenen Positionen (wenn auch immer in der gleichen, etwas zu hohen Höhe) nachvollzogen. Die Box ist prima, hat aber niemanden wirklich zu ausführlichen Kommentaren hingerissen – vielleicht weil die Konkurrenz im wahrsten Sinne einfach zu groß und der Klang (im besten Sinne) unspektakulär war. Eine Schwäche sehe ich bei großen Lautstärken (deutlich über Zimmerlautstärke) und bassbetonter Musik: Dann klingen die tieferen Frequenzbereiche etwas angestrengt. Dennoch war das vielleicht die Box mit dem als am besten empfundenen Preis-Leistungs-Verhältnis im Test.
Ergänzung Wilko: Im Bass-Bereich besitzt die Nu35 die Reserven, die mir zu Hause (Quadral-Ascent-250) fehlen.

B&W DM602 S3: Ebenfalls gefällig und „beherzt aufspielend. Abgesehen vom schwächeren Bass vielleicht einen Tick unter der nuWave 35, aber in der gleichen Klasse“ (Wilko). Die allgemeine Wertung: „Okay, neutral“. Hier hat vielleicht auch die laue Optik eine Rolle gespielt: Schwarzer Kasten mit schwarzem Bezug, der sich nicht ohne weiteres abnehmen ließ und so die schicken Kevlar-Konüsse verdeckte. Wir haben auch diese Box mal mit dem ABL-35 geprüft, aber mit enttäuschendem Ergebnis. Bestenfalls war der Effekt neutral, bei Bruckner mit den irrsinnigen Orchesterorgien wurde der Klang deutlich in Richtung schwammig-brummlig verschlechtert. Dadurch bestätigt sich die Aussage von Nubert, dass die Kombination Box/ABL-Modul aufeinander abgestimmt sein und die Box entsprechende (Tiefton-)Reserven mitbringen muss. Bei der Araxe (siehe unten) ist der uneingeschränkt positive Effekt mit ABL ein glücklicher Zufall.

BC Acoustique Araxe II: das sind meine eigenen Boxen, mit denen ich bis zu dem Tag noch nie zur Gänze zufrieden war, wegen leicht „rauer“ Höhen und knapp zu geringem Bassvolumen. Hier die größte Überraschung: Trotz meiner zur Schau gestellten Skepsis widersprachen mir mehrere Teilnehmer und sahen die Box eher auf dem ersten Platz der gesamten Konkurrenz. Zwei Gründe. Erstens: Die gegenüber der nuLine 120 als sehr analytisch und brillant empfundenen Höhen. Zweitens: Mit dem ABL-35 galaktische, herrlich präzise Tiefen, die bei praktisch allen gehörten Teststücken in vollem Umfang ausreichten.

nuLine120: Allgemeinen Zuspruch fand die Kirschholz-Optik. Die Verarbeitung ist kaum zu toppen und mehrere Teilnehmer hatten – wie von Herrn Bühler von der Nubert-Hotline vorausgesagt – den Drang, einmal über die fugenlos-seidenglatte Oberfläche der Box zu streicheln. Klang: Im Bassbereich über jeden Zweifel erhaben, auch schon ohne ABL. Wir fanden kein Musikstück und bis knapp unter der Schmerzgrenze keine Lautstärke, auch keine *geringe* Lautstärke, bei dem/der die Box auch nur den leisesten Eindruck eines Einbrechens im Tiefbassbereich gemacht hätte. Selbst bei kaum über Null aufgedrehtem Verstärker ist immer noch eine deutliche Bassschallfront zu spüren. Hinzu kommt, dass die riesige Tieftönerfläche Resonanzprobleme offenbar eher verringert als verstärkt. Fantastisch.
Übrigens heißt starker Bass bei der nuLine120 nicht, dass er sich in den Vordergrund spielt. Bei anderen Boxen habe ich oft das Gefühl, um die Präsenz des Basses bangen und besonders die Ohren spitzen zu müssen, wenn z.B. ein Bassgitarrenlauf oder ein Kontrabassakkord in die gefährliche Zone hinab steigt. Mit Kalibern wie der nuLine kann man sich solche Gedanken schenken. Der Bass ist einfach da, völlig linear, kohärent und präzise.
Kontrovers wurde die Diskussion zum Hochtonbereich der Box. Er erscheint bei der nuLine 120 seidenweich und superfein aufgelöst, allerdings ohne das letzte Quäntchen Brillanz. Hier war der deutlichste Unterschied zur kleineren Araxe zu hören: Streicher haben bei dieser eine deutliche „Textur“, Bläser werden (wie im richtigen Leben?) auch schon einmal scharf, bei der nuLine hören sie sich dagegen wie glattgeschliffen und auf matten Glanz poliert an. Was ist besser oder „richtiger“? Keine Ahnung. Die Hörer waren geteilter Meinung. Mein persönlicher Geschmack: Höchste Auflösung, aber bitte ohne Glattbügeln von Details. Der nuWave-35-Hochtöner schien mir da der beste Kompromiss zu sein, der ließ die Körnung der Saiten hörbar werden, aber etwas feiner als der Horn-Hochtöner der Araxe. Eventuell lässt sich dieser Eindruck auch auf die nuWave125 übertragen, die ja ähnlich linear abgestimmt sein soll.
Ergänzung Wilko: Bei der Nu120 faszinierte mich vor allem, dass sie leise noch super klang und wie wenig Resonanzen sie im Hörraum auch bei höheren Lautstärken hervorrief.

Fazit: Ich behalte meine Araxe, ergänze sie aber mit einem ABL-Modul. Das scheint mir selbst den größten Klangfortschritt für angemessenes Geld zu geben, auch wenn die ABL-Module nicht speziell auf meine Lautsprecher zugeschnitten sind. Einige andere Teilnehmer gaben zu, dass die Veranstaltung bei ihnen "Begehrlichkeiten geweckt" habe.
Die nuLine120 (und damit auch die nuWave125) sind mir und meiner Frau trotz der Superoptik zu groß und können in meinen 30qm ihre Stärken vermutlich auch nicht voll ausspielen. In meinem Hörraum jedenfalls war das Hörerlebnis gegenüber Araxe+ABL nicht so viel besser, dass das den Kauf für mich rechtfertigen würde.
Die nuWave35 lassen mich etwas ratlos zurück. Sehr gut für ihre Größe, aber sie brauchen einen Ständer, um optimal zu klingen, was am Ende wieder genauso viel Platz und fast so viel Geld wie ein Standbox kostet, und sie scheinen mir bei basslastiger Musik wegen der lediglich zwei Treiber doch klare Grenzen in der erreichbaren Präzision zu haben. Ein Teilnehmer des Tests, den ich anschließend noch einmal traf, sagte allerdings, wenn er hätte wählen müssen, hätte er die nuWave 35 am attraktivsten gefunden. Hmmm.
Verblüffend war insgesamt, wie viel Hörvergnügen man mit allen, auch den kleineren Boxen haben kann. Gegenüber dem üblichen Schrott aus Kompaktanlagen, Ghettoblastern und Sonderangeboten bei den Billigheimern ist selbst die nuBox 310 ein Quantensprung.
Ein Rätsel ist mir noch der Subwoofer. Bei den bisherigen Versuchen, ihn mit z.B. den nuWave-35ern zusammenspielen zu lassen, ergab sich nie ein wirklich homogenes Klangbild. Bei Bruckner fing er an, extrem störend tieffrequent mitzubrummen, auch an Stellen, wo der Komponist die Bassgewitter ausnahmsweise zurückgefahren hatte. Die Quelle konnten wir auf die Schnelle (halbwildes Spielen mit den Reglern) nicht ausmachen. Allerdings habe ich auch noch nicht wirklich sorgfältig an den Einstellungen gedreht – das hole ich in den nächsten Tagen nach.
Ergänzung Wilko: Ich glaube, den drei getesteten Nubert-Boxen hörte man ihre gemeinsame Herkunft deutlich an. Gegenüber dem ,was ich von meinen kleinen Quadral-Ascent-250 Boxen gewohnt bin, machen sie den Bassbereich präsenter, die Mitten und Höhen klingen dadurch schwächer und weniger betont. Dadurch entstand für mich aber auch der Effekt, dass einzelne Töne nicht so knackig klangen wie erwartet und die Akzentuierung der Musikteile anders ist als gewohnt. So klingt zum Beispiel eine Sängerin nicht mehr so stark aus der Band heraus, sondern eher mitten oder leicht hinter der Band und kommt dadurch weniger zur Geltung.
Für mich beeindruckender als die Qualitätssteigerung "kleine Nubert" vs. "große Nubert", war die Qualitätssteigerung, die man durch die richtige Positionierung der Boxen und die Wahl der Sitzposition erhält. Saß man auf dem längs neben der linken Box aufgestellte Sofa oder auf dem Boden, wurden unglaublich viele Töne verschluckt, im Testsessel in 1,10 Meter Höhe klang die Musik perfekt. Deshalb: Bevor man sich neue Boxen kauft, sollte man erstmal versuchen, seine Alten ordentlich aufzustellen!


So viel für heute.

Davidyson
Zuletzt geändert von Davidyson am Mi 5. Mai 2004, 20:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bericht Lautsprechertest-Party

Beitrag von Master J »

Sehr schöner Bericht.
Davidyson hat geschrieben:Kontrovers wurde die Diskussion zum Hochtonbereich der Box. Er erscheint bei der nuLine 120 seidenweich und superfein aufgelöst, allerdings ohne das letzte Quäntchen Brillanz. Hier war der deutlichste Unterschied zur kleineren Araxe zu hören: Streicher haben bei dieser eine deutliche ?Textur?, Bläser werden (wie im richtigen Leben?) auch schon einmal scharf, bei der nuLine hören sie sich dagegen wie glattgeschliffen und auf matten Glanz poliert an. Was ist besser oder ?richtiger?? Keine Ahnung. Die Hörer waren geteilter Meinung. Mein persönlicher Geschmack: Höchste Auflösung, aber bitte ohne Glattbügeln von Details. Der nuWave-35-Hochtöner schien mir da der beste Kompromiss zu sein, der ließ die Körnung der Saiten hörbar werden, aber etwas feiner als der Horn-Hochtöner der Araxe. Eventuell lässt sich dieser Eindruck auch auf die nuWave125 übertragen, die ja ähnlich linear abgestimmt sein soll.
Genau diese Hochton-Geschichte ist mir im Vergleich nuLine 120 <-> nuWave 125 auch aufgefallen.
Vielleicht wäre die 125 was für Dich. ;)
Wilko hat geschrieben:Für mich beeindruckender als die Qualitätssteigerung "kleine Nubert" vs. "große Nubert", war die Qualitätssteigerung, die man durch die richtige Positionierung der Boxen und die Wahl der Sitzposition erhält. Saß man auf dem längs neben der linken Box aufgestellte Sofa oder auf dem Boden, wurden unglaublich viele Töne verschluckt, im Testsessel in 1,10 Meter Höhe klang die Musik perfekt. Deshalb: Bevor man sich neue Boxen kauft, sollte man erstmal versuchen, seine Alten ordentlich aufzustellen!
Du triffst den Nagel auf den Kopf!

Gruss
Jochen
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Beitrag von JoKeR »

Ein wirklich sehr schöner Bericht.
Schön zu lesen und sehr aufschlussreich.
Ich persöhnlich finde die Nuwave35 bei hoher Lautstärke etwas zu schrill im Höhenbereich.
Zum Glück kann ich da bei mir am Verstäker ein Knöpfchen drücken, das die Höhen um einiges herunter schraubt.

MfG

JokeR
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Beitrag von LogicFuzzy »

Prima Bericht, hast Dir sehr viel Mühe gemacht.

Ich bin ja einer derjenigen, die die NuLine 120 heiß ersehnt haben. Leider kommen mir durch Eure Berichte aber immer mehr Zweifel, ob`s denn das Richtige für mich ist, insbesondere wegen des Hochtonbereichs.
Werde wohl doch nochmal in Schw. Gm. aufkreuzen müssen, um die Unterschiede 125=>120 live zu erleben.

Oder, Herr Nubert, wird die 120 ggf. nochmal anders abgestimmt :?:

Gruß LogicFuzzy
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Beitrag von pinglord »

Ich hoffe doch nicht, aufgrund der Berichte bisher wäre die NuLine 120 vermutlich perfekt für mich. Warum auch, wem die Nuance Richtung Sanftheit der NuLine 120 nicht gefällt, der kann sich doch die NuWave 125 holen, oder etwas mit der Aufstellung rumspielen?
[size=75]Und für die Ohren: Nubox 400 an H/K 3270 RDS.[/size]
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Beitrag von Shakesnake »

ich finde die Bewertung der Nuline120 nicht negativ.
Denn es trifft genau des was sie auch soll. Sie spielt nicht so ehrlich auf und klingt dadurch angenehmer. Wenn jemand genau diese Ehrlichkeit haben will, dass auch mal eine Geige oder auch Trompete schrill klingt, dann greift er einfach zur Nuwave125.

Finde es sogar erstaunlich, dass der Test so ergiebig war, denn dein Freund schreibt ja auch, das Wichtigste beim Testen und Musik Hören ist der Hörplatz und die Aufstellung der Boxen. Deswegen sind so große Hörtests auch oft mit Vorsicht zu genießen. Denn eine Räumlichkeit, Ortung, Brillianz ist ausserhalb des optimalen Hörplatzes auch nicht zu finden, da kann aber die Box nix dazu.
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Beitrag von Davidyson »

Ganz bestimmt will ich die nuLine120 nicht negativ bewerten. Dazu ist sie viel zu gut. Ich gebe nur den Eindruck einiger Teilnehmer des Tests wieder, die ohne mein Zutun die viel kleinere Araxe aufregender fanden.

Die wahren Subtilitäten der Lautsprecher beurteilen konnten wir mit dem Setup natürlich nicht, allein schon wegen der angesprochenen Unmöglichkeit, alle Teilnehmer optimal zu platzieren, der gruppendynamischen Effekte und der im "Hinhören" z.T. ungeübten Teilnehmer.

Vielleicht ist die nicht *grenzenlose* Begeisterung für die nuLine120 auch ein Effekt der Grenznutzenbetrachtung: Man muss so viel mehr ausgeben und sich so ein Geschoss hinstellen, um einen für nicht ausgesprochene Hifi-Freaks gering erscheinenden Klangzugewinn zu erzielen.
Für Menschen, die sehr bewusst und intensiv Musik hören, kann sich die Investition natürlich trotzdem lohnen.

Gruß

Davidyson
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Beitrag von mcBrandy »

Hi

Will mich mal auch einschalten.

Wie schon mein Vorredner schreibt, lohnt sich die NL 120 für Vielhörer schon. Stimme da vollkommen zu. Es stellt sich nur die Frage, ob man 2000 Euro dafür ausgibt. Man überlegt dann schon, ob es das wert ist, besonders, wenn man schon gute Boxen zu Hause stehen hat. Für viele sind ja schon 500 Euro viel Geld.

Für meinen Geschmack wären die NuWave 10 die Traumbox schlechthin. Sie ist nicht zu groß und auch noch relativ günstig.
Leider werde ich sie mir nicht kaufen, weil ich erstens ja keinen Platz habe, zweitens sehr zufrieden mit meinen NuWave 3 bin, drittens das Geld ne große Rolle spielt (für das Geld kann ich mir was anderes leisten) und viertens, wäre die Sache mit meiner Frau noch zu klären. Fazit von mir, es muß jeder selber abklären, was er sich leisten kann und mag. Und das beziehe ich auf Klang und Geld.

Gruss
Christian
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Beitrag von Davidyson »

Vielleicht noch ein nachgeschobener Eindruck vom inzwischen etwas ausgedehnteren (einsamen) Testhören nuLine120 vs Araxe:
Die nuLine bringt eine deutlich feinere Tiefenstaffelung, in diesem Aspekt ist die Araxe eher unpräzise.

Witzig: Mit dem ABL gewinnt die Araxe gegenüber dem ohne ABL eher ziemlich "flachen" Klang bereits deutlich an Tiefe und Räumlichkeit. Diesen Effekt verbesserter Tiefbass-Fähigkeiten haben schon mehrere Leute beschrieben, inkl. Herrn Nubert, ich kan ihn bestätigen.

Ist die bessere Räumlichkeit der nuLine 120 gegenüber der Araxe also nur ein Effekt des weiterreichenden Basses? Eher nicht, denn die nuWave35 zeigt den Effekt der größeren Räumlichkeit ebenfalls. Frage an die Profis: Welches sind die Einflussgrößen für einen starken Räumlichkeitseindruck?

Noch eine Anmekrung zur Aufstellung: Die nuLine120 ist so groß, dass der Hochtöner für meine 1,90 und den relativ hohen Sessel ohne weitere Maßnahmen direkt in Optimalhöhe ist. Bei den Araxe, die ich bereits per Spikes und Marmorplatte "aufgebockt" habe, klingt es immer noch ein Bisschen "von unten", was, wie ich vermute, dem bombastischen, alles-umhüllenden Klangeindruck eher abträglich ist. Vielleicht muss ich die Teile noch eine Stufe höherlegen...

Gruß

Davidyson
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