Moin, moin,
meine Frage geht hier an die Nubert-Techniker.
Seit 2 Monaten besitze ich den AW900 und habe mich in den letzten Tagen erst ernsthaft mit dem Einpegeln beschäftigen können. Als Hilfsmittel benutze ich ein Level-Meter, das am Hörplatz positioniert ist. Da ich "echte" Vollbereichslautsprecher besitze, habe ich im Übergangsbereich Subwoofer/Front erstmal die Fronts auf LARGE gestellt und im Bereich um 80 Hz die Pegel verschiedener Messtöne protokolliert. Die Lautstärke am Receiver wurde dabei natürlich nicht verändert. Danach habe ich die Fronts auf SMALL und den Sub auf YES gestellt. Nun habe ich mit Hilfe des Lautstärkereglers des SUB die Frequenzen wieder so eingepegelt, wie es auch die Fronts vorher wiedergegeben haben.
So kann ich ziemlich sicher sein, dass der Sub weder zu leise noch zu laut eingestellt ist. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass es, wenn der Phasenregler, wie vorgeschlagen, auf 180 Grad gestellt wird, zu Auslöschungen führt. D. h. der Pegel geht extrem in den Keller. Die beste Einstellung habe ich jetzt bei ca. 120 Grad.
Das Ergebnis (hörtechnisch) gibt mir auch recht.
Nu kommts: Da sich der Receiver um den Übergangsbereich um 80 Hz kümmert, habe ich natürlich FREQUENCY auf Anschlag gestellt. Wenn man den FREQUENCY-Regler jetzt herunterregelt sollte man annehmen, dass auch der Pegel langsam weniger wird, je weiter man sich dem Filter des Receivers nähert. Genau das passiert aber nicht! Von Vollanschlag bis etwa 2/3 wurde der Pegel um ca. 5dB höher um dann wirklich bis zum linken Anschlag hin weiter abzufallen.
Durch dieses Verhalten vermute ich, dass der FREQUENCY-Regler Einfluß auf das Phasenverhalten hat oder eben fehlerhaft arbeitet, was dem aber gleichkäme.
Können Sie meine Vermutung bestätigen? Oder haben Sie evtl. eine andere Erklärung für dieses Phänomen?
Für andere Sub-Besitzer ist dieses Verhalten vielleicht auch nicht gerade uninteressant.
Für eine Antwort schon jetzt herzlichen Dank!
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Frequenzübergangsregler Einfluß auf Phase?
Hallo Ralph,
ein korrekt arbeitender Frequency-Regler muss sogar deutliche Auswirkungen auf das Phasenverhalten haben. (Einzige Ausnahme wären FIR-Filter in Digitalen Signal-Prozessoren).
Jedes übliche Filter dreht in der Übergangsfrequenz die Phase um jeweils 45° pro "Filterordnung". Bei 24 dB-Filtern (4. Ordnung) wird die Phase also im Subwoofer-Kanal und im Satelliten-Kanal jeweils um 180° gedreht. - Zusammen also um 360°.
Der von Ihnen beschriebene Effekt deutet also darauf hin, dass die Grundeinstellung der Phase bei etwa 120° (mit Frequency am rechten Anschlag) nicht völlig korrekt ist. -
Sie haben in dieser Stellung offenbar schon gewisse Phasenauslöschungen (Haupt-Lautsprecher und Woofer laufen in einem gewissen Bereich gegenphasig), die durch das Zurückdrehen der Frequency-Reglers dann wieder kompensiert werden, was zu einem Pegel-Anstieg führt.
Das Problem dabei ist wahrscheinlich, dass ein Haupt-Lautsprecher in der Nähe seiner unteren Grenzfrequenz ebenfalls die Phase kräftig dreht, was die "24 dB/oct-Filter", mit denen die meisten Surround-Receiver ausgerüstet sind, etwas durcheinander bringt.
Ein sinnvoller Test wäre z.B., den Subwoofer-Kanal im Receiver auf die Hauptboxen umzuleiten, und dann das Signal für den Subwoofer nicht von "Sub-out", sondern mit einem Stereo-Kabel vom Vorverstärker-Ausgang des Receivers (falls vorhanden) zum Woofer zu leiten.
Gruß, G. Nubert
ein korrekt arbeitender Frequency-Regler muss sogar deutliche Auswirkungen auf das Phasenverhalten haben. (Einzige Ausnahme wären FIR-Filter in Digitalen Signal-Prozessoren).
Jedes übliche Filter dreht in der Übergangsfrequenz die Phase um jeweils 45° pro "Filterordnung". Bei 24 dB-Filtern (4. Ordnung) wird die Phase also im Subwoofer-Kanal und im Satelliten-Kanal jeweils um 180° gedreht. - Zusammen also um 360°.
Der von Ihnen beschriebene Effekt deutet also darauf hin, dass die Grundeinstellung der Phase bei etwa 120° (mit Frequency am rechten Anschlag) nicht völlig korrekt ist. -
Sie haben in dieser Stellung offenbar schon gewisse Phasenauslöschungen (Haupt-Lautsprecher und Woofer laufen in einem gewissen Bereich gegenphasig), die durch das Zurückdrehen der Frequency-Reglers dann wieder kompensiert werden, was zu einem Pegel-Anstieg führt.
Das Problem dabei ist wahrscheinlich, dass ein Haupt-Lautsprecher in der Nähe seiner unteren Grenzfrequenz ebenfalls die Phase kräftig dreht, was die "24 dB/oct-Filter", mit denen die meisten Surround-Receiver ausgerüstet sind, etwas durcheinander bringt.
Ein sinnvoller Test wäre z.B., den Subwoofer-Kanal im Receiver auf die Hauptboxen umzuleiten, und dann das Signal für den Subwoofer nicht von "Sub-out", sondern mit einem Stereo-Kabel vom Vorverstärker-Ausgang des Receivers (falls vorhanden) zum Woofer zu leiten.
Gruß, G. Nubert
Hallo Herr Nubert,
zuerst vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ihrer Antwort entnehme ich, dass meine Messungen eigentlich nicht so verkehrt waren.
Sie schreiben, dass der Einbau des Frequency-Reglers auf jeden Fall auf die Phase Einfluß hat. Sehe ich das richtig, dass die Phasendrehung über den ganzen Frequenzbereich (20 - 200Hz; 4. Ordnung = 180 Grad) gleich bleibt?
Wenn es denn so ist, interpretiere ich Ihre Antwort so: Ich müßte, damit die Lautsprecher phasengleich laufen, am Phasenregler d i e Einstellung finden, die zur Folge hat, dass die Lautstärke durch Linksdrehen des Frequency-Reglers wirklich, wie erwartet, "nur abfällt".
Wäre es nicht sinnvoll, diese Art der Einmessung den Subwoofern auf den Beipackzetteln mit auf den Weg zu geben? Die vielen Anfragen zu diesem Thema zeigen doch, dass es immer noch kein richtiges "Rezept" gibt. Alleine mit "hören" ist es wohl mehr Glückssache, die richtige Einstellung zu finden.
Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest!
Ralph
zuerst vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ihrer Antwort entnehme ich, dass meine Messungen eigentlich nicht so verkehrt waren.
Sie schreiben, dass der Einbau des Frequency-Reglers auf jeden Fall auf die Phase Einfluß hat. Sehe ich das richtig, dass die Phasendrehung über den ganzen Frequenzbereich (20 - 200Hz; 4. Ordnung = 180 Grad) gleich bleibt?
Wenn es denn so ist, interpretiere ich Ihre Antwort so: Ich müßte, damit die Lautsprecher phasengleich laufen, am Phasenregler d i e Einstellung finden, die zur Folge hat, dass die Lautstärke durch Linksdrehen des Frequency-Reglers wirklich, wie erwartet, "nur abfällt".
Wäre es nicht sinnvoll, diese Art der Einmessung den Subwoofern auf den Beipackzetteln mit auf den Weg zu geben? Die vielen Anfragen zu diesem Thema zeigen doch, dass es immer noch kein richtiges "Rezept" gibt. Alleine mit "hören" ist es wohl mehr Glückssache, die richtige Einstellung zu finden.
Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest!
Ralph
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Im linearen Bereich hat ein Filter keine Phasendrehung - die begint erst im Bereich der Grenzfrequenz. Der oben angegebene Wert entsteht dort, wo das Filter die endgültige Flankensteilheit erreicht.Ralph hat geschrieben:Sehe ich das richtig, dass die Phasendrehung über den ganzen Frequenzbereich (20 - 200Hz; 4. Ordnung = 180 Grad) gleich bleibt?
Ein Hochpassfilter hat die umgekehrte Phasendrehung zu einem Tiefpassfilter. Dadurch addieren sich die (noch nicht vollen) Phasenwinkel im Bereich der Grenzfrequenz, wo beide Kanäle gleich laut spielen. In diesem Bereich muss die Phase ausgeglichen werden.
Wenn im Bereich der Übernahmefrequenz eine Raumresonanz ihr Unwesen treibt, kann eine teilweise Auslöschung durch unangepasste Phase auch ein Vorteil sein.....
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Gruß
BlueDanube
nuVero140,nuLineCS40,RS6,NAD T778,Oppo BDP-103D,Humax ESd-160s,Technics SL-PS70,Epson EH-TW9400
nuLineCS150,Sony TA-FA3ES
nuBox311,Pro-Ject Stereo Box S2
nuPro A200,Akai EWI 5000,Dynasample XpressO
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