Bevor ich die Aktivlinge aber an meiner Orgel klingen lassen konnte, waren erst einige Vorarbeiten nötig: Abbau der DS-50 von ihrem Platz in der Front, Zerlegen der Stative und Einzug längerer, dafür dünnerer Kabel. Die DS-50 beschallen mich fortan von hinten.
Alsdann ging es ans Auspacken der nuPros. Die Verarbeitung Nubert-typisch perfekt, in punkto Größe und Gewicht ein anderes Kaliber als die A-20 am PC. Etwas enttäuscht war ich schon, als ich zunächst keine Schraublöcher erblickte, beruhigte ich mich sogleich wieder, als ich entdeckte, dass diese lediglich abgeklebt waren. Nun galt es nur noch, meine schon einige Wochen vom Schreiner gelieferten Stative mit Löchern zu versehen und im Baumarkt passende Schrauben zu besorgen. Bei einer Stativhöhe von 1,30 m überzeugt diese Befestigung weit mehr als die von mir zunächst avisierte Methode mit Klettband.
Der Anschluss an meinen Orgel-PC gestaltete sich dafür einfach: Toslink-Kabel in die linke A-300, beide mit Link-Kabel verbinden, den AW-1000 noch eingebunden, per Fernbedienung den richtigen Eingang gewählt und schon kamen bei Tastendruck die ersten Töne heraus. Wunderbar! Beim weiteren Test merkte ich allerdings heftige Druckkammer-Effekte im Bass, hier war Einmessarbeit von Nöten. Beim Check mit CARMA stellte sich auch gleich ein überhöhter Bereich um 40 Hz und ein Dip bei 100 Hz heraus. Ein ledigliches Absenken des Subwooferpegels brachte keine Besserung, auch das Verstellen der Phase wollte zu keinem befriedigenden Bassfrequenzgang führen. Mit mehrmaligen Messungen tastete ich mich langsam ans Optimum heran. Die untere Grenzfrequenz der nuPro setzte ich auf 50 Hz hoch, die Trennfrequenz des AW-1000 auf 100 Hz. Den Sub letztlich auf 9 Uhr gestellt und der Bassfrequenzgang zeigte sich nun recht linear, allerdings kein Vergleich ab 200 Hertz aufwärts, solch einen Frequenzgang habe ich an meiner NV 14 nur durch Einsatz eines DSPs. Katastrophal ist nur das Wasserfalldiagramm, aber beim Orgelspiel bevorzugt man ja sowieso eine hallige Akustik
Nach so viel Einmesserei wollte ich nun aber auch noch etwas von den nuPros hören. Und wie Herr Bien in einem anderen Faden schon anmerkte, ist die Präzision der nuPros wirklich phänomenal! Ich höre nun Details meiner Sampleorgeln wie das Schnarren der Bombarde oder das Rauschen der überblasenden Flöten, das mir die DS-50 einfach unterschlagen hatten. Mixturen und Nachhall klingen nun dermaßen klar, ich musste beim Spielen mehrmals die Augen schließen und wähnte mich nun wirklich in einer großen Kathedrale. Schade, dass ich beim Öffnen der Augen nur in meiner "Kapelle" saß. Schließlich klang mir der Bass aber doch etwas zu dünn, sodass ich den AW-1000 auf 10 Uhr hochschraubte. Nun rollen die Orgelbässe aber absolut gravitätisch durch unsere Galerie
Irgendwann werde ich die A-300 auch noch gegen die NV 14 antreten lassen, aber vorerst freue ich mich über meinen gesteigerten Orgelklang.
Ein Bild vom aktuellen Setup findet man in meiner Galerie.
