burki hat geschrieben:bin mir ziemlich sicher, dass Hr. Nubert keine Box ohne zusaetzlichen Analogeingang anbieten wird.
AV-Vorstufen mit Digiouts fuer jeweils 2 Kanaele sind natuerlich duenn gesaeht (z.B. Meridian hat das im Programm) und dementsprechend suendhaft teuer, doch das Thema hatten wir hier auch schon etwas intensiver.
Die Analogeingänge sind ja nicht das Problem, sondern, dass es kaum Vorverstärker gibt. Die es gibt, sind sehr teuer und dabei meist immer noch sehr spartanisch.
Fast immer ist es billiger, einen Vollverstärker zu nehmen und ggf. die Endstufen lahmzulegen (Raumheizung!) und PreOuts einzubauen.
Andere Möglichkeit, wenn als Quelle nur noch CD-Spieler, DVD-Spieler, DVB-(C/S/T)-Empfänger, Daten auf Massenspeichern zur Anwendung kommen, einen Rechner zu verwenden.
Alte Analogquellen kann man über den Analogeingang einspeisen, für FM-Radio und zum Zuspielen alter Quellen (Kassettendeck) reicht das.
Problem ist allerdings, daß man eine Soundkarte mit z.B. 4x S/P-DIF-Out benötigt, um z.B. 7 Vollbereichslautsprecher und 1 Subwoofer zu betreiben. Gibt es so was?
Dass DSP-Chips nicht die Welt kosten, bzw. sich die Preis dieser Chips nicht dermassen in den Endpreis niederschlagen wuerde, glaube ich uebrigens auch, doch ohne vernuenftige Programmierung (und dazu gehoert eben know-how, eine Entwicklungsumgebung, ...), die m.E. durchaus einiges an Geld verschlingen wird/hat, ist ja das ganze System nichts wert ...
Auch die Software-Entwicklung ist nicht sonderlich aufwendig, für sehr viele typische Anwendungsfälle gibt es fast fertige Programm-Module, die man zusammenstöpseln muß.
Aber man muß z.B. die Filterkoeffizienten für die Filter bestimmen, ein Optimum zwischen mechanischen Aufbau und Filtern finden, das ganze testen, Leiterplatten entwickeln, bestücken, das macht den Aufwand. Obwohl dabei gar nicht "so viel rauskommt" (das Ergebnis läßt sich manchmal auf 50 Seiten Papier dokumentieren), kommen
schnell 6 MM für Software, 2 MM für Digitalelektronik, 3 MM für Analogelektronik, 4 MM für den mechanischen und elektromechanischen Aufbau zusammen. Ich staune selbst immer, was so ein Projekt, beim dem fast alles schon klar ist, an Arbeitsaufwand benötigt, um von einem zusammengeschusterten Prototypen (der 98% dessen tut, was das Endprodukt tun soll) ein richtiges Konsumerprodukt hinzubekommen. Ich meine damit nicht die SAP-Aufwände ;-)
Komplizierter wird es, wenn man einige zusätzliche Feature einbauen möchte, die fast auf der Hand liegen:
- dynamisches Verändern der Cross-Over-Frequenz(en), wenn Hochtonchassis zu stark belastet werden
- Abschätzen der Schwingspulentemperatur
- Berücksichtigung der Schwingspulentemperatur bei der Entzerrung
- Abschätzen der Membranauslenkung
- Entzerrung von Verzerrungen durch Membranauslenkungen
- Anheben der unteren Grenzfrequenz bei drohendem Anschlagen der Membran
- Klangregler (z.B. 10 Kanal-EQ mit lineaer Phase)
- Einstellbarer Audio-Delay
-- Minimalphase
-- Minimalphase bis 20 ms, darüber lineare Phase
-- Minimalphase bis 40 ms, darüber lineare Phase
-- Lineare Phase, Delay 60 ms
-- Lineare Phase, Delay 80 ms
-- Lineare Phase, Delay 100 ms
- Einstellbarer Tieftonfrequenzgang
-- 35 Hz (-2 dB)
-- 45 Hz (-2 dB)
-- pegelabhängig 35...45 Hz (-2 dB)
-- Subwooferankopplung bei 80 Hz (-6 dB)
-- Subwooferankopplung bei 80 Hz (-3 dB)
-- Subwooferankopplung bei 50 Hz (-6 dB)
-- Subwooferankopplung bei 50 Hz (-3 dB)
- Einstellbares vertikales Abstrahlverhalten (+5...-5°)
- Fernbedienung
- Presets, Preset-Verwaltung
Mit solchen Späßen kann man sich jahrelang aufhalten.