Zeta Uno hat geschrieben:
Und warum man Holz nicht in gleicher Qualität lackieren kann wie Kunststoff oder Metall, würde mich auch interessieren.
Staubpartikel lassen sich nicht vermeiden - normal schleift man die halt raus und poliert drüber, dann sind sie weg.
Bin kein Lacker - aber so kenn ich das halt.
Mögen Sie's als "persönlichen Angriff" verstehen - aber dann kann ich's jedoch auch "nicht heben" ...
Ich persönlich jedoch halte es immer für ganz gut, daß BEVOR man seitenweise schreibt, sich erstmal kundig macht.
Und dadurch eben nicht Äpfel mit Birnen vergleicht und dabei einen unrealistisch hohen Qualitäts-Anspruch erhebt.
Der völlig daneben gehende Vergleich ist eben die Lackierung auf Metall mit der Lackierung auf Holz!
Wobei dies weniger am Trägermaterial (Holz oder Metall) liegt, sondern vielmehr an der Lackzusammensetzung und vorallem am Glanzgrad.
Wenn Sie Ihr lackiertes Möbel mit einem üblichen Glanzgrad von "stumpfmatt" über "matt", "seidenmatt", "seidenglänzend" bis "glänzend" polieren, was passiert dann wohl?
Genau - dann fängt's dort an dieser Stelle an zu glänzen. Eigentlich völlig logisch, wenn man drüber nachdenkt.
Der einzige Möbellack, der zum Polieren gedacht ist, ist der im Glanzgrad "hochglanz".
Warum funktioniert's an den Autos?
Genau - die sind hochglänzed.
Und aus diesem Grund sind auch die matten Autolacke (die derzeit etwas im Trend liegen) schwieriger zu lackieren als die normalen - weil da eben auch nicht mehr viel ist mit Polieren.
Und genau - deswegen funktioniert's auch nicht bei Metall mit dem Rauspolieren, wenn die Oberfläche matt ist, wie z.B. bei Maschinen - gibt sonst eine hübsche Glanzstelle.
Im Übrigen - man schaue sich die achsotollen Autolackierungen der achsotollen Industrie mit Ihren theoretisch geringen Toleranzen mal genau an:
So perfekt sind die keineswegs immer! Jedoch schaut wohl auch kaum einer sein Auto so genau an wie die Boxen. Bloß - dann hakt auch der Vergleich!
Weiter schaue man sich eine Autolackierung gegen's Licht an. Die Oberfläche ist im Prinzip immer etwas unruhig - einen leichten "Hammerschlag". Die Hersteller wollen's aber auch gar nicht besser können, denn somit sieht man kleine Oberflächenfehler eben nicht gleich so sehr.
Im Vergleich dazu steht jede hochwertige Möbel-Lackoberfläche (dazu zählen auch die Nubert-Oberflächen) so einer Auto-Oberfläche in nichts nach!
Im Gegenteil. Die sind glatter und feiner. Leider sieht man dadurch aber eben auch kleine "Fehler" noch mehr (siehe "Sie wollen's gar nicht besser können").
Und dabei werden sie von Menschen und nicht von Robotern lackiert!
Genauso die Forderung nach exakt zu definierenden Maßen von "Lackfehlern" ist völlig realitätsfremd - ohne jetzt genau darauf eingehen zu wollen, sonst wird's noch länger.
Das ist für mich so typisch für jemandem, der in einem Betrieb, selbstverständlich iso-zertifiziert und logisch "Weltmarktführer", arbeitet, und z.B. präzise Metallteile oder Elektronik-Bauteile herstellt. Die lassen sich relativ leicht messen und prüfen mit den entsprechenden Messgeräten. Und derjenige meint dann, dies könne man 1:1 auf andere Gewerke und Materialien übertragen.
Nein, dem ist eben nicht so!
Für mich ist auch keineswegs eine 0,001 mm genaue Herstellung als hochwertiger einzustufen als eine, die vielleicht 1 cm Toleranz hat.
Die 0,001 mm werden an der CNC-Maschine oder der Fertigungslinie eingestellt. Der Maschinenführer muß halt die Maschine bedienen können - unter Umständen gehrört da gar nicht mal viel Können des einzelnen Mitarbeiters dazu.
Aber z.B. ein Zimmermann, mit einer relativ größeren Maßtoleranz, der muß die unterschiedlichen, wechselnden Eigenarten des Holzes berücksichtigen und dabei im Rahmen der Möglichkeiten seine Konstruktion machen. Da gehört für mich mehr dazu!
Netten Gruß
emeh