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Hifitechnik für dummies?!?

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americo
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Hifitechnik für dummies?!?

Beitrag von americo »

Mir fällt immer wieder auf, dass häufig in „unseren“ foren irgendwelche begriffe aus der „werbung“ im zusammenhang mit hifi-/heimkinotechnik benutzt werden, die für viele u.a. auch für mich recht ungreifbar sind.
Vielfach gibt es dafür mathematische/physikalische/elektrotechnische erklärungen, die aber meist wenig anschaulich und schwer verständlich sind.
Bei der suche nach einer für mich verständlichen erklärung z.b. für den begriff „samplingrate/frequenz“ bei google, bin ich nicht befriedigend fündig geworden.
Ich bin aktuell auf diesen begriff aufmerksam geworden, da hier im forum die frage gestellt wurde, ob ein bestimmter receiver überhaupt für die wiedergabe von dvd-audio-signalen geeignet ist.
Kennt jemand von den experten hier (denke da v.a. an burki oder us) eine site oder quelle, die ähnliche begriffe aus der „e-technik“ anschaulich erklärt?
Unter anschaulich verstehe ich folgendes, ohne nun zu wissen, ob die erklärung richtig ist:
Im gegensatz zur cd, hat die dvd-audio ja eine samplingrate/abtastfrequenz von bis zu 192khz (cd-44khz).
Jetzt wird in diesem zusammenhang immer vom hörbereich besprochen, der ja beim menschen bis max. 20khz geht.
Eigentlich hat beides aber doch gar nix miteinander zu tun?
Denn die 192khz werden ja nicht wiedergegeben, sondern nur abgetastet?
Ich schaue mir also z.b. ein bild zum ersten 44x, ein anderes mal 192x an und versuche es dann in einem anderen schritt möglichst detailliert zu beschreiben.
Werden nun auch für die beschreibung die 192 bzw. 44x übernommen und kann man diesbezüglich davon sprechen, dass eigentlich 20x anschauen vollkommen ausreichend sind, um das bild exakt zu beschreiben?
Was also über 20 hinausgeht, ist vollkommen überflüssig (unnötiger ballast) und betrifft dies dann nicht die „psychoakustik“.
Vergleichbar mit dem lesen des originalromans im gegensatz zur „erläuterung/interpretation“.
Letzteres reicht vollkommen aus, um den inhalt des romans zu kennen.
Mit dem nachteil, dass man dies meist recht schnell wieder vergisst, im gegensatz dazu reicht manchmal schon ein kleines detail, um sich an den roman zu erinnern, wenn man ihn ganz gelesen hat.
Ein weiterer interessanter begriff zu diesem thema wären die „bitzahlen“.
Cd 16/ dvd-audio 24/ sacd 1???
ich bitte um nachsicht, wenn ich hier etwas wirr und unsinniges zeugs geschrieben habe, aber wenn ich mir manchmal die threads, artikel in zeitschriften oder werbeprospekte durchlese finde ich, dass einfache erklärungen komplexer zusammenhänge oder begriffe häufig dringend notwendig wären.
wenn etwas derartig kompliziertes überhaupt verständlich und anschaulich "rüberzubringen" ist.
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Koala
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Beitrag von Koala »

Die Samplingrate gibt die Anzahl der Abtastung pro Sekunde an, d.h. bei einer Samplingrate von 44,1 kHz (bspw. Audio CD) wurde das analoge Signal 44.100 Mal pro Sekunde abgetastet. Den Zusammenhang zwischen der Samplingrate und der höchsten (in ausreichender Qualtität) erfaßbaren Frequenz stellt das sog. Nyquist-Theorem (Theorem = Lehrsatz) her, welches besagt, daß sich mit diesem Verfahren theoretisch eine Frequenz mit maximal der halben Abtastfrequenz erfassen läßt. Man spricht hierbei von der horizontalen Abtastung, analog zu einer Frequenzqurve, dess X-Ordniate die Höhe der Frequenz angibt.

Die Bitbreite hingegen bestimmt die "Güte" der vertikalen Abtastung, also die Auflösung des Pegels. Je höher die Bitbreite ist, umso feiner kann die Amplitude aufgelöst werden, da die Skalierung wesentlich feiner ist. Bei 16 Bit stehen insg. 65.536 (2 ^ 16) mögliche Werte zur Verfügung, um den Pegel zu quantifizieren, bei 24 Bit sind es hingegen stolze 16.777.216 (2 ^ 24) Werte. Ein Anschaulicher Vergleich bieten zwei Lineale, die mit unterschiedlichen Skalen bestückt sind, eines mit cm-Einheiten (16 bit) und eines mit mm-Einheiten (24 bit oder höher). Mißt man mit beiden Linealen ein und die selbe Strecke, so bietet das erste Lineal nur eine sehr grobe Näherung der tatsächlichen Distanz (eben im cm-Bereich), das zweite Lineal hingegen bietet eine wesentlich feinere Einteilung und somit eine präzisere Bestimmung der Distanz.
Ich schaue mir also z.b. ein bild zum ersten 44x, ein anderes mal 192x an und versuche es dann in einem anderen schritt möglichst detailliert zu beschreiben.
Werden nun auch für die beschreibung die 192 bzw. 44x übernommen und kann man diesbezüglich davon sprechen, dass eigentlich 20x anschauen vollkommen ausreichend sind, um das bild exakt zu beschreiben?
Es hängt davon ab, wie genau das Bild wiedergegeben werden soll :wink:
Wenn Du das Bild 44x "abtastest", kannst Du zwar grobe Einzelheiten erfassen und (Verlustfreie Wiedergabe vorausgesetzt) entsprechend wiedergeben, Feinheiten gehen jedoch verloren. "Tastest" Du das Bild hingegen 192x ab, so hast Du 148 "Abtastvorgänge" zusätzlich, um auch Details aufzunehmen und später wiederzugeben.0
Ein klassisches Beispiel sind Zeugenaussagen bzgl. einer Person, die man nur flüchtig gesehen hat (mittelbare Involvierung durch zufällige Beobachtung, bspw. Passant) bzw. die man eingehender studieren konnte (unmittelbare Involvierung). Läßt man psychologische Einwirkungen außer Acht, so ist bei unmittelbarer Involvierung die "Wiedergabequalität" ungleich höher als bei einer mittelbaren Involvierung, weil die "Abtastung" der Person wesentlich öfter stattgefunden hat als bei einer flüchtigen Beobachtung.

greetings, Keita
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Beitrag von smudo »

ein schönes Gleichnis ....
:wink:
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Beitrag von ghnomb »

Die Abtastrate kann man stark vereinfacht vielleicht auch so beschreiben:

- Du hast ein gutes Analoges Foto, auf dem Du alle Einzelheiten erkennst. Das ist sozusagen Deine Originalaufnahme.

Dieses Bild legst Du nun auf den Scanner bei unterschiedlichen Auflösungen (dpi).
- Bei maximaler Auflösung siehst Du im digitalisierten vermutlich (fast) keinen Unterschied zum Original.
- Bei sehr geringer Auflösung siehst Du eine deutlich pixelige Struktur.

Bei Musik fehlen dann bei zu geringer Abtastrate eben auch Einzelheiten, bzw. der Frequenzgang wird beschnitten.

Der große Streitpunkt / Glaubensfrage ist nur, ab welcher Auflösung = Abtastrate hört man nun einen Unterschied zum Original....
Es gibt immer noch genug Leute die der Meinung sind, daß eine (analoge) LP besser klingt als eine CD (diese Aussage ist übrigens total wertfrei, ich will hier keinem Analog-Fan auf die Zehen treten!).

Jürgen
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Beitrag von Koala »

Hier noch zwei Bilder, die den Unterschied zwischen verschiedenen Samplingraten veranschaulichen:

Bild
44,1/48 kHz

Bild
88,2/96 kHz

Wie man sieht, ist bei höherer Samplingrate ein akkurateres digitales Abbild der analogen Signale möglich als mit niedrigeren Samplingraten.

greetings, Keita
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Beitrag von mcBrandy »

Hi Keita

Wie ich immer sage, Bilder sagen mehr als tausend Worte. :wink:

Aber sehr anschaulich erklärt.

Gruss
Christian
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist. (Stanislow Jerzy Lec)
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Beitrag von Koala »

Hallo Christian,

hab mir ja auch beim "Malen" Mühe gegeben :mrgreen:
Aber es stimmt schon, visuelle Eindrücke sind bei solchen spröden Themen wesentlich "griffiger" als seitenlanges Geblubbere... *blub* :wink:

greetings, Keita
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Beitrag von ghnomb »

aber gut "geblubbert"!

Das ist das schöne hier im Forum, einerseits wird auf recht hohem Niveau diskutiert, aber auch "Nubies" bekommen geholfen.

Jürgen
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Beitrag von Koala »

Bevor mich jemand falsch versteht, das "Geblubbere" bezog sich natürlich nur auf mein erstes Posting, und nicht auf ghnombs schönen SW-/Farbbild-Vergleich :wink:
Der SW-/Farbbild-Vergleich gehört übrigens zu meinen Lieblings-Analogien, läßt sich wunderbar auf sehr viele Dinge anwenden und wird von fast allen auf Anhieb verstanden, hat mir sogar mal eine 1+ in Musik beschert ("Pictures at an Exhibition" - Mussorgsky vs. Ravel) *protz* :mrgreen:

greetings, Keita
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Beitrag von mcBrandy »

Schon klar Keita. Aber ab und zu ist geblubbere schon nicht schlecht. Ich blubber mich grad aus. :wink:

Gruss
Christian
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