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jottlieb hat geschrieben:Ich traue den Sendern nämlich schon zu, dass sie eine lippensynchrone Ausstrahlung hinbekommen.
Jedenfalls auf dem digitalen Verbreitungsweg - egal ob Kabel, IPTV oder Satellit - wird ja eigentlich nichts mehr "ausgestrahlt".
Naja, die Center wo dies passiert, nennen sich Playoutcenter. Das übersetze ich der Verständtlichkeit halber mal mit "ausstrahlen"
CarlTheodor hat geschrieben:
Gesendet wird ein digitales Signal, das vom Receiver in Bild und Ton umgerechnet wird (und natürlich vor der Versendung vom Sender aus Bild und Ton generiert wurde). Ich unterstelle, dass die von den Sendern verwendete Technik zur Erzeugung des digitalen Signals aus den aufgenommenen Bildern und Tönen deutlich leistungsfähiger und vor allem homogener ist als alles, was wir zuhause stehen haben. Deshalb sehe ich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die vielen unterschiedlichen Wiedergabegeräte am Ende der Übertragungskette die Fehlerquelle sind, als sehr hoch an.
Ich sehe das Problem auch bei deinem Receiver. Wenn der auch nur einen Video- oder Audioframe unterschlägt, sind Bild und Ton nicht mehr synchron, es kommt hier ganz stark auf den Empfang und die Verarbeitungsgeschwindigkeit an. Früher hatte ich das Problem in meinem Satserver, als die Karte noch mit PCI angeschlossen war, jetzt mit einer PCIe-Karte funktionieren die Aufzeichnungen völlig problemlos.
Die Probleme sind größtenteils wirklich in der Hardware des Endanwenders zu finden, leider!
Hier die zwei Hauptprobleme:
1) Rechengeschwindigkeit der DVB-Decoder in den TVs bzw. Settopboxen => Die Audio-Bitraten sind nahezu bei allen Sendern gleich ("schlimmstenfalls" unkomprimiertes Stereo-PCM mit rund 1,4 MBit/s), doch die Video-Bitraten schwanken exorbitant (von < 5 MBit/s bei SD-Sendern bis > 15 MBit/s bei HD-Sendern) => Hinzu kommt noch eine unterschiedliche "Packungsdichte" der Information: SD-Sender sind ohne Hardwareanforderungen zu decodieren, da sie in der Regel in MPEG2 codiert sind. HD-Sender dagegen strahlen in MPEG4 aus, weil sonst Bitraten > 25 MBit/s notwendig wären, wofür aber der spektrale Platz im Medium TV-Kabel bzw. Satellitennetz fehlt. => Und ein MPEG4-Signal zu decodieren ist ungleich rechenaufwendiger als MPEG2, das heißt, man benötigt potente Hardware dafür. In guten Settopboxen ist das auch häufig der Fall, doch die TV-Hersteller sparen hier gerne mal jeden Cent.
2) Und jetzt das Problem bei MPEG4 an sich (gibt es in abgeschwächter Form auch bei MPEG2): Die Audio-Daten werden hintereinander weg ausgestrahlt (also im Falle von PCM eine konstante Bitrate von 1,4 MBit/s), ABER die Video-Daten verhalten sich hier komplett anders: Hier wird zu Beginn (und dann alle xx Zwischenbilder) erst einmal ein vollwertiges Bild (I-Frame) erstellt, sozusagen ein "Referenz-Einzelbild", anschließend wird beim nächsten Teilbild (1/25 s bzw. 1/50s später) nur die Differenz zwischen erstem und zweitem Bild gespeichert (P-Frame) und ausgestrahlt. Zwischen jedem x-ten P-Frame gibt es dann noch ein B-Frame, das etwas mehr Informationen enthält als das P-Frame (wird zum Synchronisieren benötigt, da es im Gegensatz zum P-Frame sowohl die Unterschiede zum letzten als auch zum folgenden P-Frame besitzt). => Der Decoder muss also massiv alles rückwärtsrechnen und darf nicht außer Tritt kommen, da er sonst erst auf das nächste B-Frame oder schlimmstenfalls auf das nächste I-Frame warten muss.
Kommt er mal außer Tritt, können Bild und Ton sogar im korrekt eingestellten Delay mal für 1 oder 2 Sekunden zeitliche Zuordnung zueinander verlieren.
Durch diese massive Platzeinsparung passiert es nunmal leider, dass Audio und Video nicht mehr synchron sind. Dies ist je schlimmer, desto komprimierter der MPEG4-Strom gehalten ist und hängt auch davon ab, was in der Bildinformation enthalten ist (eine Natur-Doku mit wenigen Kameraschwenks und langen Szenen mit identischem Fokus ist hier viel unkritischer als ein Action-Film oder ein Fußball-Spiel.
Aus diesem Grund wurde ja auch das automtische Lip-Synch mit HDMI eingeführt, wo der Decoder bereits während des Decodierens darauf "achtet", dass Ton und Bild nicht zu sehr auseinanderdriften. Hat man das nicht, muss man leider ggf. jedesmal neu den manuellen Delay-Regler einstellen. Da hilft wohl nur ein potenterer Receiver als der im Loewe-TV.
Mit meinem HTPC hatte ich zu Anfang (2007) auch hin und wieder das Problem.
Diese Versatz war immer auf den Decoder, bzw. zu schwache Hardware zurück zu führen.
VG
Arbeits- Hobbyzimmer: nuPro A200 - AW1300DSP - Acourate
Küche: nuPro A20 / Bluelino
....aber Musik momentan hauptsächlich über Kopfhörer:
RME Adi 2 DAC / DT 1990Pro / ATH MSR7b / Shure SE535