nach längerer Abwesenheit(aus gesundheitlichen Gründen und gefolgt von paar Arztbesuchen) bin ich nun wieder da(ist alles in Ordnung, danke für viele PNs) und will mein lange überfälliges Review zum Soundboard nachholen...
Ich konnte es nicht lassen, ich wollte das (neue) Soundboard von Nubert testen. Nubert hat ja eine ziemliche Kertwende an dieser Stelle gemacht. Ich erinnere mich an ein persönliches Gespräch mit Herrn Spiegler vor einigen Jahren, als es um Boxen ging die gewisse Kompromisse eingehen. Damals war das klare Statement, sowas ist nicht Nubert. Jetzt ist es doch Nubert geworden. Aber soviel vorweg, es ist weniger ein Spagat in den Sparten Soundbar und Hifibox, als eine Punktlandung für eine Zielgruppe, die auf dem bisherigen Markt kaum zufriedenstellend abgedeckt ist.
Man kennt mich hier als einen Pragmatiker, der in seinem Hörraum nur die nötigsten Kompromisse eingeht und das auch offen und mit spitzer Zunge formuliert. Wie oben bereits angesprochen habe, stand ich seit der Produktankündigung dem Soundboard eher kritisch gegenüber. Entsprechend skeptisch war ich vor dem Test. Bisher hatte ich auch noch nie ein Produkt dieser Gruppe gehört, das ich mir persönlich kaufen würde.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich war sehr neugierig, wie sehr und ob mich die AS 250 überzeugen kann. Meine Eindrücke will ich mit euch teilen, vielleicht überlegt der ein oder andere noch ob das AS 250 etwas für ihn sein kann. Und genau an dieser Stelle will ich auch ansetzen.
Wann könnte das AS-250 etwas für mich sein?
Dazu sollte man sich vermutlich in eine Rolle versetzen können. Gerade hier im Forum gibt es doch die verschiedensten Personengruppen.
Auf der einen Seite stehen Personen, die einfach nur konzentriert Stereo hören wollen, dabei das Zimmer möglichst optimieren um ein hervorragendes Ergebnis mit relativ großem Finanz- und
Platzaufwand erzielen wollen, aber Abstriche in der Optik ihres Wohnzimmer gerne in Kauf nehmen. Die Pragmatiker. Ich schließ mich mal ein
Des weiteren gibts noch die Personengruppe, dessen Frau das Wohnzimmer stark beeinflusst, große Boxen unerwünscht sind und alles möglichst frei von Kabeln, "Waschmaschinensubwoofern" und Vergleichbarem sein sollen. Hierfür gab/gibt es von Nubert sicher eine große Auswahl an verschiedenster Sets für jeden Geldbeutel und Geschmack. Selbst mit geringen Mitteln und eher mäßiger Akustik, kann man hier schönen Surroundklang erzielen der sich dann doch weit von dem Billigprodukten mancher Mitbewerber abhebt.
Der dritte Fall sind Nebenbei- und Fernsehhörer. Musik läuft meist im Hintergrund, für nette Gespräche am Abend, Filme sehen mit vielen Positionen und mehr als einer Person. Konzentriertes Stereo, mit einer möglichst breiten Bühne, ist dann eher nebensächlich. Und ich will auch hier ehrlich sein, mit halligen Räumen und ggf. noch sehr eingeschränkten Aufstellungen klappt dies meist eh eher schlecht als recht. Das ist auch in keinster Weise abwertend gemeint, schließlich hat nicht jeder den Anspruch an perfektes Hi-Fi, die meisten wollen nur ein wenig Musik zum Entspannen hören so bspw. auch meine Eltern. (Die übrigens ganz heiss darauf waren das Soundboard noch vor mir zu testen
)Letzterer kauft sich vermutlich meist eine Soundbar, oder eigentlich unnötigerweise ein paar Boxen, welche ihr Potential bei Weitem nicht ausspielen können. Teilweise wird in Bezug auf eine Lokalisation der Stimme (abseits des Sweetspots) eher lästiges Doppelmono produzieren. Nubert steigt hier ein, mit der Premiumversion der Soundbar, die laut Tests mit keinem anderem Produkt der Soundbargruppe vergleichbar ist. Was dran ist, will ich später beschreiben.
Ca 36h nach Auftragserteilung kam das Soundboard bei mir daheim an. In gewohnt solider Verpackung, gepolstert mit Schaumstoff zu allen Seiten, stabiler Karton, das Board selbst in einer Vlieshülle umhüllt.
Mein Exemplar ist absolut frei von Macken, Staubeinschlüssen oder Sonstigem. Für knappe 600€ hab ich hier eine perfekte Verarbeitung erhalten. Das Finish ist im bekanntem nuLine Schleiflack in Seidenmattschwarz (oder auf Wunsch Weiß) gehalten. Das Weiß ist etwas gebrochen, kein reines Schneeweiss.
Am Boden gibts 4 Füße, die für stabilen Halt sorgen. Mit den 17kg Lebendgewicht verrutscht nichts. Das Gehäuse ist ausreichend versteift dass man keinerlei Bedenken haben sollte seinen Fernseher auf das Soundboard zu stellen. Mit ca 15,5 cm noch relativ flach, allerdings satte 70 cm breit. Klang braucht halt Platz
.Selbst zwischen meinen Verotürmen geht das Soundboard optisch nicht unter.
Das Zubehör ist mehr als reichlich. Stromkabel, Fernbedienung, optisches Kabel, USB Kabel, Klinke auf Stereo Chinch sowie Monochinch auf Monochinch. Hier sollte es für jede Anschlussmöglichkeit das passende Kabel geben.
Das wichtigste ist natürlich auch dabei
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Die Fernbedienung ist recht kompakt, extrem leicht, verarbeitungstechnisch sauber gelöst, aber gerade im Bereich der Batterieklappe hätte man sich doch ein härteres Material gewünscht. Ich als Haptiker hätte dann doch gerne etwas was Richtung AW 1300/13 Fernbedienung geht.
An der Front finden sich neben Display, 5 Tasten Navigation, zwei Hochtöner mit je 25mm Seidengewebekalotte, dazu zwei 120mm Tief/Mitteltöner mit Polypropylenmembran. An den beiden Seiten gibts zwei weitere Tieftöner und die Bassreflexrohre zur Unterstützung im Bass. Damit kommt das Soundboard auf ca 36 HZ Tiefgang(bei -3dB) laut Nubert. Nach den ersten Hörreindrücken würde ich das auch sofort unterschreiben. Hier gibts recht soliden Tiefgang der für alles bis auf Abrissfrequenzen ausreicht.
Auf der Rückseite gibts neben dem Powerschalter dann noch die gängstigsten Anschlüsse, von USB und Chincheingang, zum nuPro-Link (für Integration mit anderen nuPros), einem SPDIF und(!) Toslink Eingang. Wem der Tiefgang nicht reicht, kann mit seiner AS 250 auch einen Sub anschließen und über die Box dann trennen. Ein AV-Receiver ist nicht wirklich nötig.
Abschließend noch paar Bilder für euch in meiner Integration mit den Nuveros. Dank Apple TV kann ich sowohl via HDMI und Optisch parallel ausgeben und somit lückenlos mit den beiden Mutebuttons umschalten.
Aber was kann das AS-250 nun?
Wie schon angesprochen, der erste Eindruck überzeugt absolut. Der Hochtöner klingt detailliert, die Mitten rund. Bass präzise genug, sofern der Nachhall nicht gigantisch ist. Der Tiefgang ist erstmal beeindruckend. Klar ersetzt die Soundbar keinen Subwoofer, aber im Tiefgang und Pegel kann diese mehr als garantiert jeder Brüllsub den man sich bei einerner Soundbar sonst dazu denkt. Hier gibts fast Subwooferqualität. Ich persönlich habe allerdings noch keine Option gefunden, in der der Bass recht homogen ist. Dadurch dass das Board bei mir in der Mitte des Raumes steht, dazu relativ wandnah (auf dem Lowboard), bin ich bisher noch etwas am spielen. Bass anheben und absenken geht zum Glück mit der Fernbedienung.
Die Gitarre in Eric Claptons Layla klingt sehr authentisch, viele der Anschläge kann man heraushören. Durch die mehr oder wenigere Bauart der Punktschallquelle, sofern Abstände "normal groß" sind, sollte man das AS 250 nicht zu tief aufstellen/aufhängen. Stellt euch die Bühne so vor, dass ihr sowohl z.b. Erics Gitarre sowie Stimme direkt vor euch habt. Bei tiefer Boxenposition, hört ihr sofort wo euer Soundboard steht.
Die Stimmwiedergabe war aber das was mich wirklich überrascht hat. Absolut sauber, kein nerviges herumdrehen am Fernsehton weil man den Nachrichtensprecher nicht versteht. Ist wirklich klar. Kann ICH nicht meckern. Logischerweiße auch abseits der Achse. Wenn ihr durch den Raum lauft, oder einfach an der Seite sitzt, könnt ihr klar lokalisieren wo eure Stimme steht. Bei großen Winkeln (Küche-Wohnzimmer sind fast 60° bei mir) hat es mich doch sehr überrascht dass man dennoch ne saubere Lokalisation hat mit relativ geringen Abstrichen im Hochton. Klingt halt dumpfer, aber für Judith Rakers und co mehr als ausreichend und auf hohem Niveau.
Musik macht sowohl im Sweetspot vor der Box als auch abseits Spaß. Eine Ortung der Instrumente geht natürlich nur seeeeehr eingeschränkt, aber Stimme und eine kleine Bühne hat man stets vor sich. Wenn man wirklich nur am Abend zu einem schönen Wein Musik laufen lassen hat, geht das komplett stressfrei. Man hört detailliert Instrumente und wird auf Wunsch auch vom Bass erschlagen
.Kleinere Partys gehen definitiv aber man darf hier keine Wunder erwarten. Endlos Pegel fahren ist natürlich nicht mit 4 x 120mm Tieftönern. Ziemlich laut, und für jede Mietswohnung zu laut, ist kein Problem. Im 60 QM Wohnzimmer meiner Eltern hat das AS 250 dafür gesorgt dass man sich nicht mehr unterhalten kann. Erst bei großen Anteilen von Tiefbass hört man das Limit der Box. Man sieht große Auslenkungen und es wird unsauber. Aber wie gesagt, zu Pegeln weit weg von Zimmerlautstärke bleibts noch sauber.
Wer sich zu der Gruppe derjeniger zählt, der keine Instrumente einzeln lokalisieren will, keine Boxengruppe im Wohnzimmer platzieren kann dafür aber entspannt Musik auf hohem Niveau hören will, sowie eine exzellentente Sprachqualität wünscht, wird garantiert mit der AS 250 auf seine Kosten kommen. Da gibts für 585€ wirklich viel.
Klanglich sehr änlich zu den anderen nuPros und nuLines. Im Hochton (dank dem nuPro Hochtöner) auch den nuBoxen ähnlich. Aber der Lack sowie Mittelton sind doch nochmal ein Stück besser. Wenn ich mich festlegen würde, am ehesten vergleichbar mit nuLine 264/284. Bis auf die Tatsache dass eine 284 doch deutlich mehr Pegel kann.
Nichts ist das AS-250 für Stereohörer und Menschen die gerne (sehr) laut hören. Eine Bühne geht einfach bei Abständen über 1 m nicht wirklich. Im Kinobetrieb geht schon Pegel, aber bei 30 oder gar 40 HZ zu trennen, selbst ohne Sub ist doch zu empfehlen wenn man mal etwas lauter hören will.
Aber wie bereits gesagt, hätte ich keine Nuvero 14 und wäre verwöhnt von grenzenlos Pegel auf dem (fast) allerhöchstem Niveau, wäre selbst für mich das AS-250 denkbar. Hätte nie gedacht dass ich das mal sage
.Klang ist in der Preisklasse wirklich überragend und übertrifft mit Abstand jede Soundbar von T* oder B* die ich je gehört habe. Die Große von Nubert klingt halt einfach viel mehr ausgewachsen wie eine vernünftige Box und nicht nach Brüllwürfel. Für Fragen/Kritik gerne offen. Hoffe der ein oder andere hat diese Wall of Text gerne gelesen.
Liebe Grüße aus Franken,
Thomas
