THEREALLEIMI hat geschrieben:Was passiert genau beim "Interpolieren"?
Stark vereinfacht, die Realität ist noch etwas komplexer:
Auf einer CD sind mehr Daten gespeichert als nur 1:1 die Bits (Zustand: 0 oder 1) welche im D/A Wandler nachher die Töne geben, weil immer wieder einzelne Bits oder ganze Bitfolgen nicht lesbar sind (Staub, Kratzer, etc ...) daher werden neben den eigentlichen Musikinformationen in kurzen Blöcken, etwas versetzt, auch Informationen gespeichert, welche eine Fehlerkorrektur ermöglichen.
Das heisst, wenn ein bestimmtes Bit nicht richtig gelesen werden konnte, macht nix, in dem darauf folgenden Block sind genügend Informationen zur Fehlerkorrektur auf der CD, anhand der CD Player A) erkennen kann, dass die Information fehlerhaft war und B) er diese Fehler halbwegs 1:1 korrigieren kann. Bis hier hin gibts keinen Klangverlust.
Wenn nun aber die Bitfolge, welche auf der CD zerstört ist, zu lang ist und ggf. sogar neben dem eigentlichen Datenblock auch die Fehlerkorrektur-Information zerstört ist, muss der CD Player anfangen, sich Bitfolgen auszudenken. Das heisst, er versucht, die Lücken durch Analyse der vorhergehenden und nachfolgenden Bitfolgen möglichst unaufällig zu füllen. Das heisst dann Interpolation und wenn die Bitfolgen lang genug sind, die der CD Player sich ausdenkt, dann fällt diese Interpolation auch klanglich auf.
Bevor ein halbwegs anständiger CD Player (der in deinem Fall hier sogar 15 KG wiegt) aber aufgrund von Schallwellen derart zu Vibrationen angeregt wird, dass die Optik die Daten nicht mehr auslesen kann, der CD Player auch nicht genügend Daten mehr für eine unauffällige Fehlerkorrektur bekommt und der CD Player anfängt zu interpolieren, muss schon einiges passieren.
Und das Interpolieren passiert dann natürlich gleichmässig über das gesamte Frequenzspektrum. Während unsere Ohren im Bassbereich ein kurzes Interpolieren wahrscheinlich nicht einmal richtig wahrnehmen würden, weil hierfür die Impulse meisst sowieso zu träge sind, kann so ein Interpolieren im Höhenbereich schon richtig klanglichen Schaden anrichten.
Auch wenn unser Gehirn gerne einen Zusammenhang zwischen einem knackigen Bass und einer schweren massiven Granitplatte unter dem CD Player herstellen würde, ich wüsste keinen technischen Zusammenhang, mit dem man dieses erklären könnte.
Um diesem Klangverlust von CDs durch Auslesefehler und Alterung zu entgehen, lese ich die CD einmalig am PC aus (mit 3 anschliessenden 1:1 Vergleich-Durchläufen, ob auch alles richtig gelesen wurde) und speichere die Daten dann verlustlos komprimiert auf der Festplatte. Hier kann es aufgrund von umfangreicheren Fehlerkorrektursystemen nicht zu Datenverlusten aufgrund von Auslesefehlern kommen und wenn doch, ist die ganze Datei nicht mehr lesbar und der PC weist mich darauf hin und bricht das Abspielen ganz ab, anstatt sich Musikdaten auszudenken.
So kann ich sicher sein, jedes mal die gleiche hochwertige Tonkonserve serviert zu bekommen und brauche kein elendig teures CD Laufwerk mehr, nur noch einen hochwertigen D/A Wandler in der Hifikette.
Gruss,
MPP
... hoffentlich demnächst wieder Nuberts im Haus! ^^ [url=http://paepcke.de/]paepcke.de[/url]