Was ist wenn ich dir sage dass die Unterschiede so fein sind, dass du nicht sagen kannst was nun besser oder schlechter ist?Genussmensch hat geschrieben:Der Test von Berti seinerzeit war klasse und eine riesige Bereicherung für das Forum! Ich halte allerdings die Art und Weise des Testens für nicht sehr zielführend, um den feinen Unterschieden zwischen verschiedenen Amps, und nur um solche feinen Unterschiede geht es im Regelfall, nachzuspüren.
Natürlich nicht. Aber in der Runde waren auch die allerheftigsten Vodoofreunde die richtig "try-hard" uns eins auswischen wollten in dem sie ihr hochpreisiges Argument mit 100%iger Quote gegen 50€ Verstärker heraushören wollten. Ist ja nicht so dass "wir" solche Tests bisher immer alleine gemacht haben und uns dann auf die Ergebnisse einen ge.... haben. Im "Publikum" waren allemöglichen Leute die garantiert irgendwie zwischen keiner und vollen Erwartungen für eine der beiden Seiten herangetreten sind.Im Übrigen sind auch Verstärkerklanggegner/-skeptiker nicht frei von Autosuggestionen. Wenn ich partout keine Unterschiede hören will (weil ich technisch oder aus sonstigen Gründen überzeugt bin, dass es solche Unterschiede nicht geben kann), dann werde ich vermutlich am Ende meiner Testerei auch zu der apodiktischen Aussage gelangen, es gebe überhaupt keine Unterschiede, noch nicht einmal geringe.
Nochmal, du kannst nicht sagen was besser oder schlechter ist. Ist es dann nicht völlig egal wie wenig du hörst wenn du überhaupt Unterschiede feststellen kannst?Auch wenn z.B. Berti mit einer wirklich vorbildlichen Gründlichkeit an seine Tests herangegangen ist, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch bei ihm seine grundsätzliche, sehr technisch orientierte Sicht sein Ergebnis nicht unmaßgeblich geprägt hat. So schreibt er etwa noch am 4. Dezember 2011, 12.18 Uhr, es bleibe für ihn festzuhalten, dass es Unterschiede gibt, die er "als im direkten Vergleich klar hörbar" bezeichnen würde, die aber im Vergleich zu anderen Faktoren eher wenig ins Gewicht fielen. Ein halbes Jahr später, am 18. Juni 2012, folgt dann das sehr apodiktische Fazit: es gibt keinerlei Unterschiede.
Wie willste denn mit unserem Gehör überhaupt dir länger Klänge merken? Kannst ja nen halbes Jahr dich an dein Gerät gewöhnen und danach mit nem cleverem Tester garantiert überrascht werden .Für mich bleibt es dabei, dass man, um feine Unterschiede herauszuhören, nicht mal eben schnell hin- und herschalten kann. Bei mir zumindest stellt sich bei solchem Vorgehen ziemlich bald, ähnlich wie beim Vergleichen verschiedener Düfte, eine Klangübersättigung ein. Unterschiede, die mir anfangs recht deutlich vor Ohren traten, verschwimmen allmählich, bis sich alles irgendwie gleich anhört. Blind geht dieser Prozess des abnehmenden Differenzierungsvermögens noch viel rascher.
Du hast doch jetzt gesagt dass dein MF deutlich besser klingt. Sogar nach seeeehr kurzem "Einhören". Ich glaube du unterschätzt in deiner sehr (mit Verlaub) blümigen Vorstellungskraft wie sehr auch du nur raten würdest welcher dein MF, welcher ein 50€ Gerät ist oder wie ich dir vorgaukeln kann (ohne dass du es weisst) dass ein 50€ Gerät sogar deutlich besser klingt als dein MF. (Natürlich ohne eins zum Abschalten zu bringen )Um feine Unterschiede auch blind reproduzieren zu können, braucht es nach meiner Vermutung ein längeres Einhören auf die Geräte, also mit anderen Worten ein spezielles Training, um unter den erschwerten Bedingungen des verblindeten Hörens die gespeicherten Klangprogramme abrufen zu können. Höre ich ein mir unbekanntes Gerät blind, habe ich keine Chance, die Eigenheiten dieses Geräts zu erlernen, da ich ja nach jedem Umschalten wieder auf Null zurückgeworfen werde. Es gibt aus meiner Sicht keine bessere Methode zu verhindern, dass vorhandene feine Unterschiede nicht herausgehört werden, als blind durch rasches Hin- und Herschalten für vollständige Verwirrung zu sorgen.
Selbst ohne umschalten hat bisher einfach jeder raten müssen. Es gibt sicher einige davon die geglaubt haben mit überlegenem Gehör, Verstand, Können oder sonstigem die Unterschiede hören zu können. Bisher ist jeder auf die Fre**e gefallen um nur im Ansatz mit 80%iger Richtigkeit irgendwas zu erhören.
Wie gesagt, versuch doch mal nach 'nem halben Jahr dein Gerät gegen eins deiner vorherigen zu vergleichen. Aber richtig. Du wirst überrascht sein worauf ich schon heute wetten würde.Mit anderen Worten ist für mich ein Blindtest nur in einer einzigen Situation sinnvoll einsetzbar: um ein in sorgfältigen, langen unverblindeten Testreihen gewonnenes Ergebnis eines Vergleichs noch einmal abschließend zu validieren. Alles andere halte ich nur für eine Ausnutzung menschlicher Wahrnehmungseigenheiten/-schwächen, ähnlich dem Trick, durch geringfügige Lautstärkenerhöhung ein besseres Ergebnis zu erzielen.
Sei mir nicht böse aber für mich ist das doch alles Gerede dass man sowas gar nicht wahrhaben WILL. Sonst würde man zumindest mit der Einstellung herangehen es mindestens auszuprobieren bevor man 5000000 Ausreden sucht wieso so ein Test scheiße ist oder sonstiges. Wie gesagt, ich bleib bei meinen 100% hier, leicht enttäuscht.