Hallo zusammen!
Wie einige sicher gelesen haben, habe ich mir beim Mini-nuDay Ende Januar das ATM für meine Frontlautsprecher gekauft, und natürlich wollte ich, dass es zusammen mit dem Onkyo-AVR ein- und ausgeschaltet wird. Da ich kein Freund von Schwellenwert-Einschaltautomatiken bin, war klar, dass eine Master-Slave-Steckdose eingesetzt wird. Weil ich aber bisher keine anderen Gerät getriggert vom AVR einschalten lasse, musste ich so etwas anschaffen. Dabei bin ich auf diese USB-gesteuerte Steckdose gestoßen, die von Perl vertrieben wird. Der Onkyo hat ja leider keinen 12-V-Trigger für die Hauptzone, aber der USB-Port auf der Rückseite geht zuverlässig mit dem Gerät an und aus (im Standby und im Netzwerk-Standby kein Strom), also funktioniert die Ansteuerung der Steckdose damit. In der Steckdose selbst ist ein Relais, das von den 5V des USB-Ports geschaltet wird. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber normalen Master-Slave-Steckdosen, die ziehen nämlich einen Ruhestrom. Dieses Modell nicht.
Theoretisch müsste jetzt alles funktionieren, aber die Geschichte hat einen Haken: Schaltet man den Onkyo ein, so gibt er für den Bruchteil einer Sekunde Strom auf den USB-Port. Dieser Impuls reicht aber aus, dass das Relais anzieht, das Netzteil des ATM Saft bekommt, das ATM sich einschaltet und sogar den Bypass aufhebt (es klickt im ATM). Auf Dauer kann so etwas natürlich nicht gesund sein, weder für das Netzteil noch für das ATM, also überlegte ich, wie man derartige Impulse wohl filtern kann.
Klar: Man schaltet entweder ein RC-Glied parallel oder eine Spule in Reihe. Dazu sollte man aber, um nicht zuviel Trial and Error machen zu müssen, die Dauer des Impulses kennen (und natürlich Spannung und Strom, kann man dem Datenblatt des Relais aber mit hinreichender Genauigkeit entnehmen). Ich habe kein Oszilloskop, und ich hatte auch keine große Lust, mir extra dafür eines zu leihen (oder anzuschaffen), aber ein befreundeter Elektronikbastler brachte mich auf eine gute Idee: Warum mit passiven Bauteilen rumexperimentieren, wenn man das Problem auch (zu überraschend niedrigen Kosten) digital lösen kann? Man nehme einfach einen ganz primitiven Microcontroller und sage dem: Wenn 1 Sekunde Strom anliegt, schalte eines Deiner Beinchen scharf, und mit dem lösen wir dann das Relais der geschalteten Steckdose aus.
Bauteile braucht man dafür nicht gerade viel: Einen Atmel ATtiny 13V, einen kleinen Kondensator, ein Reedrelais (denn 110 mA kann der ATtiny nicht zur Verfügung stellen) oder einen Transistor und - im Falle des Reedrelais - zur Sicherheit noch eine Freilaufdiode. Und dann halt noch ne Lochrasterplatine, Draht, Lötzinn und etwas Geschick. Und jemandem, der einem den µC programmieren kann, aber das hat mein Kumpel freundlicherweise übernommen. Das Programm ist wirklich höchst primitiv: 1. Warte 1000 ms, 2. Schalte Output 1 auf +.
Die Teile hat er mir zugeschickt, und ich habe das Zeug gestern auf die Platine gebraten und angeschlossen. Funktioniert einwandfrei, jetzt schaltet sich das ATM halt noch eine Sekunde später ein, aber immer noch weit bevor die Endstufen scharfgeschaltet werden, so dass es nicht zu einem Ploppen kommt.
So sieht die Platine aus:
Man könnte jetzt an die getriggerte Steckdose noch mehr Geräte hängen, die angehen sollen, wenn man den AVR einschaltet, aber ich habe keine. Die beiden Pis und die Dreambox laufen eh durch, der Fernseher mag es nicht, wenn man ihm den Strom abzieht (bereits eine Netzteilplatine abgeraucht, wurde auf Garantie ersetzt, seither gibts nur noch Standby), und CD- und Bluray-Spieler werden eh nur dann eingeschaltet, wenn sie zum Einsatz kommen sollen.
Aber für sein ATM tut man ja alles.
Wete
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Kleine Bastelei: Einschaltverzögerung für Triggersteckdose
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Re: Kleine Bastelei: Einschaltverzögerung für Triggersteckdo
Siehe meine Signatur: ein Sony KDL 46-HX805. Der hat einen "echten" Ein- und Ausschalter (also auf der Netzspannungsseite), und energiesparend wie ich bin, habe ich ihn immer darüber ausgeschaltet - mit dem Resultat, dass nach eineinhalb Jahren die Netzteilplatine futsch war und zum Glück kostenfrei getauscht wurde.engineer hat geschrieben:Interessante Idee, aber eine kleine Nebenfrage: Was für ein TV ist das, dass kein Aus/Ein-Schalten verträgt??
Wete
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Re: Kleine Bastelei: Einschaltverzögerung für Triggersteckdo
Ist dann wohl hoffentlich ein Exemplarproblem. Ich habe einen ähnlicher Bauart. Wird seit 4 Jahren täglich ein und ausgeschaltet - per Steckdose. Kein Problem. Ist allerdings ein Samsung.