armdi hat geschrieben:Warum kaufen die Leute KB+Ständer? Zählt da nur der WAF? Ist das gerade in?
Da mach ich doch gleich mal einen neuen Thread auf - mal sehen, wo das Thema passt.
Hast Du den Thread inzwischen aufgemacht? Habe gerade nichts dazu gefunden, daher antworte ich (reichlich spät) hier.
Es gibt sogar eine Menge Leute, die wochenlang LS aller möglichen Größen hören und sich am Ende für Kompaktboxen entscheiden, obwohl sie auch große LS unterbringen könnten. In die Verlegenheit bin ich allerdings nicht gekommen, ich kann Standlautsprecher schlicht und ergreifend nicht unterbringen. Die Gründe für die Entscheidung pro Kompakte sind natürlich unterschiedlich, aber so ein paar Punkte können schon dafür sprechen:
- Das akustische Zentrum. Es gibt sehr wenig Standlautsprecher, deren akustisches Zentrum sich auf Ohrhöhe befindet. Bei den meisten liegt es tiefer. Außerhalb der (vertikalen) Hörachse kommt es - bedingt durch Interferenzen zwischen HT und TMT - meist zu mehr oder weniger starken Auslöschungen bei bestimmten Frequenzen, was in einer verfärbten Wiedergabe resultiert. Man kann natürlich mit Sockeln nachhelfen, aber das findet nicht jeder schön. Außerdem: Einen Standlautsprecher will ich hinstellen, wie er ist. Kein sehr vernünftiges Argument, aber mich würde es ärgern, wenn er so, wie er kommt, "nicht brauchbar" ist. Leider sind Hersteller, die auf dieses Problem hinweisen, die Ausnahme.
- Viele schwören darauf, LS
nicht Fullrange laufen zu lassen. Dann werden eben Kompakte eingesetzt und mit einem oder mehreren ( - in sehr guten Lösungen: mit DBA - ) Sub(s) unterstützt, und zwar auch für Musik. Vorteil dabei: Ein Sub lässt sich meist flexibler aufstellen als die Fronts. Auch kann man mit recht einfachen Mitteln einen (oder mehrere) Sub(s) aktiv entzerren. Wenn Standlautsprecher an ihrer Position bei bestimmten Frequenzen dröhnen (wegen des Raumeinflusses), tun sie das zunächst mal. Natürlich kann man auch sie im Tiefton entzerren, wobei sich aber schon etwas mehr Probleme ergeben, vor allem hängt der EQ dann erstmal im gesamten Signalweg. Daher muss man bessere und teurere einsetzen, auch das Einschleifen stellt sich schwieriger dar, nämlich so wie beim ABL. Das sind natürlich keine unlösbaren Probleme, aber das Ergebnis wird wohl nicht mit denen eines DBA mithalten können.
Durfte zwar noch keins hören, aber eine absolut gleichmäßige Bassverteilung im ganzen Raum ohne nennenswerte Überhöhungen und Auslöschungen mit linearer Wiedergabe bis deutlich unter 20 Hz ist einfach ein Traum. Das ist mit zwei noch so guten Standboxen nicht zu erreichen, mit einem DBA dagegen schon.
- Viele Standboxen haben einen lächerlichen Tiefgang. Damit entfällt dann das beste Argument für den Einsatz von Standlautsprechern
- Die Optik hast Du ja schon genannt. Spielt sicherlich in sehr vielen Fällen die entscheidende Rolle.
Was Deinen Vergleich der Nuline mit der Focal betrifft: Sehr interessant. Spricht aber auch deutlich für das, was hier im Thread schon vermutet wurde: Die Nulines sind für Dich nicht die beste Wahl aus dem Nubert-Programm. Ich würde Dir dringend dazu raten, mal die Nuwave 35 zu ordern. Wenn Du an der Hotline mal nett nachfragst, wird man Dir bestimmt auch die Testzeit für die NL 30 verlängern. Dann kannst Du ausgiebig bei Dir vergleichen und prüfen, ob die NW Dir mehr liegt. Nach Deinen Beschreibungen würde ich das ganz klar vermuten. Die Nuline 30 solltest Du meiner Meinung nach eher nicht behalten. Wenn Du manche Sachen schon jetzt nicht mehr darauf hören magst, wird die Unzufriedenheit mit der Zeit steigen, und irgendwann ersetzt Du sie dann doch wieder.
Gruß,
Philipp