Hallo paepcke,
die Aussage, dass wir im Labor mit den "dicken, koax-artigen Kabeln" arbeiten, stimmt zwar schon, - ist aber
trotzdem ein wenig "aus dem Zusammenhang gerissen".
Hallo,
Nach "seitenlanger Philosophie" über Kabel-Technik und Hörtests geht meiner Meinung aus dem Text recht klar hervor, dass wir diese "fetten" Kabel nicht aus "Notwendigkeit" oder "Überzeugung" einsetzen.
Wir wollen damit nur den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Die würden uns sonst vorwerfen, dass wir ja noch nie
was richtig Gutes probiert hätten!
Der gesamte Text (Hörräume, Aufstellung, DSP, Kabel, Pilosophie... ) kann in unserem Technik Satt angeschaut werden.
***admin*** (2009) Das Kapitel heißt jetzt:
http://www.nubert.de/downloads/ts_klang ... ktoren.pdf
Daraus der "relevante" Ausschnitt:
"Herbeigewünschte" Unterschiede
Es gibt aber ein ausgeprägtes Bedürfnis, Kabelunterschiede hören zu wollen:
Wenn bei uns Blindtests durchgeführt werden, gibt es üblicherweise als schriftliche Bewertungen das Ergebnis "keine Unterschiede". Wenn bei Hörtests bekannt war, dass Kabel getestet werden sollten, gab es fast immer Bewertungen wie "besser", "schlechter", "klarer", "impulsiver", "weicher" oder "verschwommener"; - was sich aber statistisch die Waage hielt.
Wenn aber der Lautstärkepegel bei einem beliebigen Kabel um lediglich 1 dB angehoben wurde, schnellten die statistischen Auswertungen bezüglich "besser" oder "dynamischer" schlagartig auf eine Trefferquote von fast 100 %!!
Trotzdem werden in unserem Labor selbst angefertigte, abgeschirmte, "koaxartig" aufgebaute Kabel mit 2 x 16 mm2 verwendet.
Dabei ist uns einfach egal, dass sämtliche Theorien über "Wellenwiderstand", "Induktivität" oder "Kapazität" von Lautsprecherkabeln eigentlich nur für Hochfrequenz-Übertragung relevant sind (von HF-Technikern werden alle analogen HiFi-Anwendungen scherzhaft unter dem Oberbegriff "Gleichstrom" betrachtet).
Uns wird häufig vorgeworfen, dass wir versuchen, Kabelunterschiede im Direktvergleich zu ermitteln; denn viele Menschen, mit denen ich mich über dieses Thema unterhalten habe, schwören, dass sich die hörbaren Unterschiede erst nach Wochen einstellen.
Insgesamt ist mir diese Sichtweise jedoch einfach zu "esoterisch".
Da es aber riesige Klangunterschiede bei Hörräumen und Lautsprechern und große Unterschiede bei Unverträglichkeiten zwischen Verstärkern und Lautsprechern geben kann, erscheint uns eine Diskussion über klangliche Unterschiede von kurzen Kabeln großen Querschnitts wie ein Disput über den Luftwiderstandsbeiwert eines Traktors auf dem Acker! Wir empfehlen bei kleineren Boxen bis zu Kabellängen von etwa 7 m das von
uns als Zubehör lieferbare, hochwertige 2 x 2.5-mm2-Kabel mit transparenter Isolation. Gegenüber Leitungen mit sehr geringem Querschnitt wird damit das Klangbild merklich dynamischer.
Eine weitere Steigerung auf 2 x 4 mm2 oder darüber ist bei einer Länge unter 10 m nur mit sehr guten Anlagen als leichte Verbesserung zu hören.
Es gibt allerdings geradezu furchterregende Klangbeeinflussungen durch lockere oder oxidierte Lautsprecherklemmen und durch korrodierte Relais-Kontakte in den Ausgangsstufen (meist älterer) Verstärker.
Bezüglich der Auswirkung von zwei parallel geschalteten Kabeln im Vergleich zu
einem Kabel ähnlichen Querschnitts haben wir seit 1996 immer wieder "Präzisions-Messungen" gemacht.
Bei 6 m Kabellänge und 2 x 4 mm² (bzw. 2 x 5 mm²) gibt einen
wirklich messbaren (aber klanglich völlig unwichtigen) Unterschied im Höhen-Frequenzgang.
Der gesamte Mess-Aufbau (incl. Leistungs-Verstärker und den parallel geschalteten Kabeln) hat einen "Höhenabfall" von unter 0.05 dB bei 20 kHz an einem induktionsfreien Präzisions-Lastwiderstand von 4.7 Ohm.
Beim "Einzelkabel" vergrößert sich dieser "Abfall" um ein paar %.
Diese Messwerte entsprechen recht genau dem rechnerischen Ergebnis für den Skin-Effekt.
Die erwähnten Messungen sind (mit unterschiedlichen Messplätzen) definitiv reproduzierbar, - aber ich rechne trotzdem noch mit einer (geringen) Wahrscheinlichkeit, vielleicht irgendwann noch einen kleinen Messfehler zu entdecken.
Gruß, G. Nubert