Demnach hätte es ja durchaus einen großen Vorteil, die Lautsprecher direkt auf den Hörplatz auszurichten?MuadDib hat geschrieben:Das Abstrahlverhalten einer Kalotte ist halt nicht perfekt, sie bündelt frequenzabhängig ungleichmäßig, damit ist der Frequenzverlauf außerhalb der 0° Achse nicht mehr linear.
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Nuline 30 - vermisse "Luftigkeit" der Höhen
... hoffentlich demnächst wieder Nuberts im Haus! ^^ [url=http://paepcke.de/]paepcke.de[/url]
Wurden in den Nubert Labs auch mal Produkte von der Firma ADAM mit A.I.R. Hochtöner zum Vergleich gehört? Gibt es etwas zu diesem Hochtöner zu sagen? Angeblich soll dieser Bändchen Hochtöner ja auch eine sehr hohe Linearität aufweisen. Gibt es hier nennenswerte bekannte Nachteile?
Ich werde in jedem Fall mal einen direkten A/B Vergleich zwischen Nuwave 3 ABL und Adam SC20 machen, mich hierbei auf den HT Bereich konzentrieren und damit es fair zugeht, alles unterhalb von 50 Hz vorher abschneiden.
Lt. der hier aufgestellten Theorie sollte die Box entweder im HT-Bereich ja entweder schlechter klingen, oder einen besseren Klang durch das Verbiegen des Frequenzganges vortäuschen.
Gruss,
Michael Pascal Paepcke
Ich werde in jedem Fall mal einen direkten A/B Vergleich zwischen Nuwave 3 ABL und Adam SC20 machen, mich hierbei auf den HT Bereich konzentrieren und damit es fair zugeht, alles unterhalb von 50 Hz vorher abschneiden.
Lt. der hier aufgestellten Theorie sollte die Box entweder im HT-Bereich ja entweder schlechter klingen, oder einen besseren Klang durch das Verbiegen des Frequenzganges vortäuschen.
Gruss,
Michael Pascal Paepcke
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Hi,
kenne die ADAMs, aber nicht im direkten Vergleich zu den nuWaves.
Wie Du Dir sicher schon vorstellen kannst , empfand ich da den Hochtonbereich zu brillant und das auch in einem recht gut bedaempften Hoerraum.
Aber ich komme eben auch z.B. mit Focal-Hochtoenern, Jet-HTs, ... nicht so ganz zurecht ...
Wie MuadDib (und davor schon Hr. Nubert) oben vollkommen richtig schrieb, ist der FG auf der Hoerachse nur einer von vielen Punkten.
Gruss
Burkhardt
kenne die ADAMs, aber nicht im direkten Vergleich zu den nuWaves.
Wie Du Dir sicher schon vorstellen kannst , empfand ich da den Hochtonbereich zu brillant und das auch in einem recht gut bedaempften Hoerraum.
Aber ich komme eben auch z.B. mit Focal-Hochtoenern, Jet-HTs, ... nicht so ganz zurecht ...
Wie MuadDib (und davor schon Hr. Nubert) oben vollkommen richtig schrieb, ist der FG auf der Hoerachse nur einer von vielen Punkten.
Gruss
Burkhardt
Das ist immer der Fall, nur kann man in einem normalen Raum die Reflexionen nicht unterbinden, der reflektierte Schall ist jedoch nicht mehr neutral schon aufgrund desssen, dass der Lautsprehcer außerhalb der Achse nicht mehr linear wiedergibt und die Bündelung stark frequenzabhängig ist.paepcke hat geschrieben:Demnach hätte es ja durchaus einen großen Vorteil, die Lautsprecher direkt auf den Hörplatz auszurichten?MuadDib hat geschrieben:Das Abstrahlverhalten einer Kalotte ist halt nicht perfekt, sie bündelt freqeunzabhängig ungleichmäßig, damit ist der Frequenzverlauf außerhalb der 0° Achse nicht mehr linear.
Lautsprecher sollten deshalb zumindest eine Bündelung ohne große Sprungstellen bieten.
Hallo,
die bemängelte Höhenwiedergabe kann verschiedene Ursachen haben, ganz sicher liegt es nicht an der grundsätzlichen Qualität des Hochtöners. Neben einer falschen Erwartungshaltung kommen in Betracht:
(1) die Richtwirkung des 25mm-Hochtöners. 25mm-Hochtonstrahler sind "eigentlich zu groß", um mit einer gleichmäßigen Dispersion bis zur Hörgrenze von ca. 16kHz abzustrahlen. Man kann sich als Faustregel merken, daß sich Kalottenlautsprecher ungefähr nach dem Modell der kreisrunden Kolbenmembrane verhalten. Ungefähr bei ka = 1,5 beginnt die Richtwirkung signifikant zu werden. ka = 1 bedeutet die Frequenz, deren Wellenlänge dem Strahlerumfang entspricht. Dies sind bei einem 25mm-Strahler ca. 4,3kHz, d.h. ab ca. 6,5kHz setzt eine zunehmende Richtwirkung ein. Man sieht das praktische Verhalten hier am Beispiel eines freistehenden 25mm-Gewebehochtöners:
http://www.d-s-t.com/peerless/data/freq/812687.gif
Der Zusammenhang zwischen Strahlergröße gilt übrigens allgemein, d.h. auch für meist großflächigere "Hochtönerexoten", solange die Strahler nicht ganz oder teilweise als "Biegewellenwandler" arbeiten.
Das steigende Bündelungsmaß im Hochtonbereich ist übrigens daher nicht so schlimm, weil die "wirklichen Höhen" für das Klangfarbenempfinden nicht sehr bedeutend sind. Am wichtigsten ist der Bereich zwischen ca. 250Hz und 3,2kHz, der sog. "Formantbereich", weil dort die Vokalformanten liegen.
(2) Der Diffusfeld-Frequenzgang der gesamten Box: Es handelt sich hier um eine kleine Box. Wenn die Box klein gegen die abgestrahlte Wellenlänge ist, "übersieht" die Schallwelle die Box und breitet sich kugelförmig um den Lautsprecher aus. Ist die Box groß gegen die Wellenlänge, "steht sie dem Schall im Weg" und dieser breitet sich im vorderen Halbraum aus. Zur Veranschaulichung:
100Hz entspricht 3,4 m Wellenlänge
1000Hz entsprechen 34 cm Wellenlänge
10kHz entsprechen 3,4 cm Wellenlänge
Mitten im Formantbereich erfolgt nun bei kleinen Boxen ein Übergang von kugelförmiger Abstrahlung zur Halbraumabstrahlung. Der Freifeld-Frequenzgang sieht zunächst entsprechend "schrecklich" aus, denn was nach hinten abgestrahlt wird, fehlt ja vorne (zudem ist auch der Strahlungswiderstand geringer). Im Regelfall wird dies entzerrt, so daß sich der Lautsprecher im Freifeld linear mißt. Insgesamt über alle Raumrichtungen gemittelt emittiert der Lautsprecher dann aber zuviel Baß und v.a. untere Mitten in Relation zu den oberen Mitten und dem Hochtonbereich. Das macht den Klang dumpf, denn das diffuse Schallfeld (d.h. der von den Zimmerwänden reflektierte Schall) ist arg verfärbt.
Nicht umsonst wird z.B. in SSF-01 ein frequenzneutrales Bündelungsmaß zwischen 250Hz und 10kHz gefordert.
Typische Kleinboxen "schaffen" dagegen in diesem Bereich ein bis zu 10dB ansteigendes Bündelungsmaß (d.h. der Frequenzgang des in alle Raumrichtungen emittierten Schalles fällt von tiefen zu hohen Frequenzen um 10dB!), da sie von kugelförmiger Abstrahlung bei 250Hz über eine "halbraumähnliche" Abstrahlung im Mitteltonbereich bis zu recht gerichteter Abstrahlung (25mm-Kalotte, s.o.) bei 10kHz alles durchlaufen. Dieser quantitativ sehr beträchtliche Fehler ist deutlich hörbar, wenn die Box nicht unter Freifeld-Bedingungen, z.B. im reflektionsarmen Raum, betrieben wird.
Da Digitalboxen angesprochen wurden, sei angemerkt, daß sich diese teils sehr klangrelevanten Problemstellen nicht durch Digitalfilter beseitigen lassen.
Gruß
Andreas
die bemängelte Höhenwiedergabe kann verschiedene Ursachen haben, ganz sicher liegt es nicht an der grundsätzlichen Qualität des Hochtöners. Neben einer falschen Erwartungshaltung kommen in Betracht:
(1) die Richtwirkung des 25mm-Hochtöners. 25mm-Hochtonstrahler sind "eigentlich zu groß", um mit einer gleichmäßigen Dispersion bis zur Hörgrenze von ca. 16kHz abzustrahlen. Man kann sich als Faustregel merken, daß sich Kalottenlautsprecher ungefähr nach dem Modell der kreisrunden Kolbenmembrane verhalten. Ungefähr bei ka = 1,5 beginnt die Richtwirkung signifikant zu werden. ka = 1 bedeutet die Frequenz, deren Wellenlänge dem Strahlerumfang entspricht. Dies sind bei einem 25mm-Strahler ca. 4,3kHz, d.h. ab ca. 6,5kHz setzt eine zunehmende Richtwirkung ein. Man sieht das praktische Verhalten hier am Beispiel eines freistehenden 25mm-Gewebehochtöners:
http://www.d-s-t.com/peerless/data/freq/812687.gif
Der Zusammenhang zwischen Strahlergröße gilt übrigens allgemein, d.h. auch für meist großflächigere "Hochtönerexoten", solange die Strahler nicht ganz oder teilweise als "Biegewellenwandler" arbeiten.
Das steigende Bündelungsmaß im Hochtonbereich ist übrigens daher nicht so schlimm, weil die "wirklichen Höhen" für das Klangfarbenempfinden nicht sehr bedeutend sind. Am wichtigsten ist der Bereich zwischen ca. 250Hz und 3,2kHz, der sog. "Formantbereich", weil dort die Vokalformanten liegen.
(2) Der Diffusfeld-Frequenzgang der gesamten Box: Es handelt sich hier um eine kleine Box. Wenn die Box klein gegen die abgestrahlte Wellenlänge ist, "übersieht" die Schallwelle die Box und breitet sich kugelförmig um den Lautsprecher aus. Ist die Box groß gegen die Wellenlänge, "steht sie dem Schall im Weg" und dieser breitet sich im vorderen Halbraum aus. Zur Veranschaulichung:
100Hz entspricht 3,4 m Wellenlänge
1000Hz entsprechen 34 cm Wellenlänge
10kHz entsprechen 3,4 cm Wellenlänge
Mitten im Formantbereich erfolgt nun bei kleinen Boxen ein Übergang von kugelförmiger Abstrahlung zur Halbraumabstrahlung. Der Freifeld-Frequenzgang sieht zunächst entsprechend "schrecklich" aus, denn was nach hinten abgestrahlt wird, fehlt ja vorne (zudem ist auch der Strahlungswiderstand geringer). Im Regelfall wird dies entzerrt, so daß sich der Lautsprecher im Freifeld linear mißt. Insgesamt über alle Raumrichtungen gemittelt emittiert der Lautsprecher dann aber zuviel Baß und v.a. untere Mitten in Relation zu den oberen Mitten und dem Hochtonbereich. Das macht den Klang dumpf, denn das diffuse Schallfeld (d.h. der von den Zimmerwänden reflektierte Schall) ist arg verfärbt.
Nicht umsonst wird z.B. in SSF-01 ein frequenzneutrales Bündelungsmaß zwischen 250Hz und 10kHz gefordert.
Typische Kleinboxen "schaffen" dagegen in diesem Bereich ein bis zu 10dB ansteigendes Bündelungsmaß (d.h. der Frequenzgang des in alle Raumrichtungen emittierten Schalles fällt von tiefen zu hohen Frequenzen um 10dB!), da sie von kugelförmiger Abstrahlung bei 250Hz über eine "halbraumähnliche" Abstrahlung im Mitteltonbereich bis zu recht gerichteter Abstrahlung (25mm-Kalotte, s.o.) bei 10kHz alles durchlaufen. Dieser quantitativ sehr beträchtliche Fehler ist deutlich hörbar, wenn die Box nicht unter Freifeld-Bedingungen, z.B. im reflektionsarmen Raum, betrieben wird.
Da Digitalboxen angesprochen wurden, sei angemerkt, daß sich diese teils sehr klangrelevanten Problemstellen nicht durch Digitalfilter beseitigen lassen.
Gruß
Andreas
Verstehe ich nicht. Ein gut bedämpfter Raum, welcher so wenig wie möglich an Schall zurückwirft sondern "frisst" müsste doch, um so perfekter bedämpft, dem Freifeld näher kommen (Messtechnisch) und sich nicht von diesem je stärker bedämpft entfernen, weil ich unter diesen Bedingungen, anstatt reflektierten Schall nur den Direktschall höre, was im Freifeld ja mangels Reflexionsmöglichkeiten genau so ist.AH hat geschrieben:Dieser quantitativ sehr beträchtliche Fehler ist deutlich hörbar, wenn die Box nicht unter Freifeld-Bedingungen, z.B. im reflektionsarmen Raum, betrieben wird.
Was ich auch immer noch nicht verstehe:
Wenn sich der Nubert HT (bzw. die ganze Box) von allen Paramtern her unter Idealen Messbedingungen neutral wie ein Stück Draht verhält, wieso kann dann ein Hochtöner z.B. von Adam unter gleiche Bedingungen brillianter klingen, wie Du es umschrieben hast. Doch nur, indem sich der Adam HT nicht neutral wie Stück Draht unter diesen Bedingungen verhalten würde, wie der Nubert HT, sondern einen dieser Paramter weg von der Neutralität bewusst manipuliert, und damit kann dieser HT doch eigentlich nicht neutral genug klingen für eine authentische Darstellung, sondern der HT von Adam "dichtet" bewusst etwas hinzu im diesen (vermeintlich) brillianten Klangeindruck entstehen zu lassen. Oder?
Gruss,
Michael Pascal Paepcke
... hoffentlich demnächst wieder Nuberts im Haus! ^^ [url=http://paepcke.de/]paepcke.de[/url]
@ Pinglord:
Der "echte" Baß (unter 100Hz) ist für die Klangfarbe relativ unbedeutend. Deswegen schrieb ich ja: 250Hz....10kHz.
@ paepcke:
Irgendwie musst Du mich falsch verstanden haben.
Freifeldbedingungen = reflektionsarmer Raum = hoch am Kran aufgehangen.
Zimmer in Häusern kommen dagegen Freifeld-Bedingungen nicht nahe. Der Abstand von der Schallquelle, bei dem Direktschall und Reflektiertschall gleich laut sind, wird Hallradius genannt. Er berechnet sich näherungsweise mit:
R = 0,057*g^0,5*(V/T)^0,5
mit
g Richtfaktor der Schallquelle
V Raumvolumen
T Nachhallzeit (RT 60)
Ein gut bedämpfter Wohnraum hat im Mitteltonbereich kaum unter 0,3s Nachhallzeit, zu tiefen Frequenzen wird es viel mehr. Geht man von einem Lautsprecher aus, der nur nach vorne strahlt (Richtfaktor 2), dann ergibt sich für einen Wohnraum von 50m^3 ein Hallradius von 1m, für einen Raum von 100m^3 einer von 1,5m.
Es stellt heutzutage kein großes Problem mehr da, einen Lautsprecher zu bauen, der sich unter Freifeld-Bedingungen näherungsweise wie ein Stück Draht verhält. Einen Lautsprecher zu konstruieren, der sich in einem normalen Raum halbwegs neutral verhält, ist da schon schwieriger.
Ich habe auch den Eindruck, daß eine gestörte Richtcharakteristik genutzt wird, um den "kauf mich Sound" zu erzeugen. Canton setzt z.B. bei manchen Modellen zwei 180mm-Strahler in "D'Appolito-Anordnung" bis 3,2kHz ein. Sowas zieht massivste Störungen nach sich, aber der "indifferente" Klang der ausgeprägten Interferenz im Mittenbereich zusammen mit der Mittensenke im Diffusfeld-Frequenzgang (ich nenne es "Diffusfeld-Taunussound") kommt bei der Kundschaft offenbar gut an.
Zudem ist es nicht unbedingt notwendig, daß sich ein Lautsprecher meßtechnisch "wie ein Stück Draht" verhält. Der Vorteil der linearphasigen Entzerrung von Frequenzweichen mit Digitalfiltern ist in den meisten Fällen unhörbar, siehe hierzu: D. Leckschat, Verbesserung der Wiedergabequalität von Lautsprechern mit Digitalfiltern, Aachen, 1992. Leckschat hat damals den "Hugo" mitentwickelt, der heute u.a. von GAE und K+H in Lizenz hergestellt wird.
Es reicht beim Lautsprecherbau, die einzelnen elektroakustischen Parameter jeweils unter die Hörschwelle zu bringen.
Über AMT-Hochtöner habe ich bisher nichts geschrieben. Allerdings erinnere ich mich Messungen an ADAM-Lautsprechern, die recht hohe nichtlineare Verzerrungen im Hochtonbereich hatten. Außerdem ist die notwendige Abstrahlfläche der AMTs gegenüber dynamischen Lautsprechern mit Kalottenmembrane größer, so daß sie den Hochtonbereich stärker selektiv richten. In der Summe der Eigenschaften sehe ich Kalotten gegenüber AMTs klar im Vorteil.
Die für Bändchen und andere Exoten oft hervorgebrachten Argumente der Art: "leichte Membrane -> bestes Impulsverhalten" sind nachrichtentechnisch nicht haltbar.
Gruß
Andreas
Der "echte" Baß (unter 100Hz) ist für die Klangfarbe relativ unbedeutend. Deswegen schrieb ich ja: 250Hz....10kHz.
@ paepcke:
Irgendwie musst Du mich falsch verstanden haben.
Freifeldbedingungen = reflektionsarmer Raum = hoch am Kran aufgehangen.
Zimmer in Häusern kommen dagegen Freifeld-Bedingungen nicht nahe. Der Abstand von der Schallquelle, bei dem Direktschall und Reflektiertschall gleich laut sind, wird Hallradius genannt. Er berechnet sich näherungsweise mit:
R = 0,057*g^0,5*(V/T)^0,5
mit
g Richtfaktor der Schallquelle
V Raumvolumen
T Nachhallzeit (RT 60)
Ein gut bedämpfter Wohnraum hat im Mitteltonbereich kaum unter 0,3s Nachhallzeit, zu tiefen Frequenzen wird es viel mehr. Geht man von einem Lautsprecher aus, der nur nach vorne strahlt (Richtfaktor 2), dann ergibt sich für einen Wohnraum von 50m^3 ein Hallradius von 1m, für einen Raum von 100m^3 einer von 1,5m.
Es stellt heutzutage kein großes Problem mehr da, einen Lautsprecher zu bauen, der sich unter Freifeld-Bedingungen näherungsweise wie ein Stück Draht verhält. Einen Lautsprecher zu konstruieren, der sich in einem normalen Raum halbwegs neutral verhält, ist da schon schwieriger.
Ich habe auch den Eindruck, daß eine gestörte Richtcharakteristik genutzt wird, um den "kauf mich Sound" zu erzeugen. Canton setzt z.B. bei manchen Modellen zwei 180mm-Strahler in "D'Appolito-Anordnung" bis 3,2kHz ein. Sowas zieht massivste Störungen nach sich, aber der "indifferente" Klang der ausgeprägten Interferenz im Mittenbereich zusammen mit der Mittensenke im Diffusfeld-Frequenzgang (ich nenne es "Diffusfeld-Taunussound") kommt bei der Kundschaft offenbar gut an.
Zudem ist es nicht unbedingt notwendig, daß sich ein Lautsprecher meßtechnisch "wie ein Stück Draht" verhält. Der Vorteil der linearphasigen Entzerrung von Frequenzweichen mit Digitalfiltern ist in den meisten Fällen unhörbar, siehe hierzu: D. Leckschat, Verbesserung der Wiedergabequalität von Lautsprechern mit Digitalfiltern, Aachen, 1992. Leckschat hat damals den "Hugo" mitentwickelt, der heute u.a. von GAE und K+H in Lizenz hergestellt wird.
Es reicht beim Lautsprecherbau, die einzelnen elektroakustischen Parameter jeweils unter die Hörschwelle zu bringen.
Über AMT-Hochtöner habe ich bisher nichts geschrieben. Allerdings erinnere ich mich Messungen an ADAM-Lautsprechern, die recht hohe nichtlineare Verzerrungen im Hochtonbereich hatten. Außerdem ist die notwendige Abstrahlfläche der AMTs gegenüber dynamischen Lautsprechern mit Kalottenmembrane größer, so daß sie den Hochtonbereich stärker selektiv richten. In der Summe der Eigenschaften sehe ich Kalotten gegenüber AMTs klar im Vorteil.
Die für Bändchen und andere Exoten oft hervorgebrachten Argumente der Art: "leichte Membrane -> bestes Impulsverhalten" sind nachrichtentechnisch nicht haltbar.
Gruß
Andreas
Zuletzt geändert von AH am Di 20. Jul 2004, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
nochmal zu den Folienwandlern und anderen Exoten wie Ringradiatoren, usw:
Ich bin der Ansicht, daß nicht nur die Peerless-Hochtöner der Nubert-Boxen, sondern auch eine ganze Reihe anderer Hochtöner nahe an der Perfektion sind, sofern man deren Einsatzgrenzen berücksichtigt.
Bei den angesprochenen Exoten trifft das selten zu.
Neben den theoretischen und messtechnischen Aspekten, die AH erläutert hat, kann ich auch subjektiv die angeblichen Vorteile nicht nachvollziehen.
Gehörte Lautsprecher mit dem AMT wiesen ein eher tendenziell dunkleres Klanbild bei gleichzeitiger Betonung des Brillanzbereichs auf. Subjektiv also so, als wäre im Bereich um 5kHz eine Senke und anschliessend ein Anstieg zu verzeichnen. Der etwas dunklere Charakter ist wahrscheinlich auf die stärkere Bündelung zurückzuführen, während die Brillanzbetonung eher im angehobenen Frequenzgang auf Achse zu suchen ist. Möglicherweise spielen hier aber auch nichtlineare Verzerrungen eine Rolle, die den Klang lebendig machen.
Ringradiatoren und große 28mm-Kalotten klingen für mich sehr ähnlich. Neben diversen Fretikkonstrukten habe ich zu Hause auch noch den legendären Dynaudio Esotec rumfliegen. Alle klingen etwas soft, was gerne auch als hochauflösend und seidig beschrieben wird.
Bei der Suche nach dem perfekten Hochtöner scheinen viele einem Phantom nachzulaufen und dabei in erster Linie eine Andersartigkeit im Klang zu goutieren.
Gruß, Uwe
nochmal zu den Folienwandlern und anderen Exoten wie Ringradiatoren, usw:
Ich bin der Ansicht, daß nicht nur die Peerless-Hochtöner der Nubert-Boxen, sondern auch eine ganze Reihe anderer Hochtöner nahe an der Perfektion sind, sofern man deren Einsatzgrenzen berücksichtigt.
Bei den angesprochenen Exoten trifft das selten zu.
Neben den theoretischen und messtechnischen Aspekten, die AH erläutert hat, kann ich auch subjektiv die angeblichen Vorteile nicht nachvollziehen.
Gehörte Lautsprecher mit dem AMT wiesen ein eher tendenziell dunkleres Klanbild bei gleichzeitiger Betonung des Brillanzbereichs auf. Subjektiv also so, als wäre im Bereich um 5kHz eine Senke und anschliessend ein Anstieg zu verzeichnen. Der etwas dunklere Charakter ist wahrscheinlich auf die stärkere Bündelung zurückzuführen, während die Brillanzbetonung eher im angehobenen Frequenzgang auf Achse zu suchen ist. Möglicherweise spielen hier aber auch nichtlineare Verzerrungen eine Rolle, die den Klang lebendig machen.
Ringradiatoren und große 28mm-Kalotten klingen für mich sehr ähnlich. Neben diversen Fretikkonstrukten habe ich zu Hause auch noch den legendären Dynaudio Esotec rumfliegen. Alle klingen etwas soft, was gerne auch als hochauflösend und seidig beschrieben wird.
Bei der Suche nach dem perfekten Hochtöner scheinen viele einem Phantom nachzulaufen und dabei in erster Linie eine Andersartigkeit im Klang zu goutieren.
Gruß, Uwe
wer meine Ausführungen praktisch nachvollziehen möchte, kann folgendes tun:
Da man sich nur in seltenen Fällen ein Stereodreieck samt Sitzplatz an einem Kran hängend bauen kann, reicht für ein erstes Experiment, die Boxen nach draußen zu bringen und weit entfernt von Begrenzungsflächen wie Wänden aufzustellen.
Die Bodenreflektion ist dann zwar noch vorhanden und nicht vermeidbar, aber besser als nichts ist es allemal.
Da Nubert-Lautsprecher über einen guten Freifeld-Frequenzgang verfügen, darf man davon ausgehen, daß die draußen wahrgenommene Klangfarbe der Wahrheit schon nahekommt. Ich versichere, daß der eine oder andere dabei eine große Überraschung erlebt. Wer daran glaubt, es läge an den Eigenfrequenzen des Hörraumes im Tieftonbereich, wiederholt das Experiment mit einem der Box vorgeschalteten Hochpaß bei ca. 100Hz und vergleicht erneut Box draußen und Box im Raum.
Spätestens an dieser Stelle dürfte klar werden, daß die Probleme der Wiedergabe weniger in der heutzutage sehr ausgereiften Lautsprechertechnologie zu suchen sind, sondern bei der Interaktion zwischen Lautsprecher und Hörraum.
Ein "perfekter" Lautsprecher kann z.B. über den gesamten Hörbereich Nierencharakteristik, Keulencharakteristik, Achterachterakteristik oder Kugelcharakteristik haben. Gesetzt, das Übertragungsverhalten im Freifeld sei bei allen Fällen perfekt (kein Klangunterschied "am Kran"), klingen diese im Wohnraum jedoch vollkommen unterschiedlich.
Industrielautsprecher haben nun das Problem, ihre Richtwirkung von Kugelcharakteristik (oft bis über 400Hz!) über verschiedene Übergangszustände bis zu einer Keulencharakterstik (Hochtonbereich) zu verändern. Und das sind keine "Peanuts", sondern Unstetigkeiten des Diffusfeld-Amplitudenfrequenzganges bis zu 10dB!
Es gibt Hinweise darauf, daß diese sogar gezielt genutzt werden, um dem Lautsprecher ein "volles, sattes" Klangbild zu geben (ich persönlich finde diesen "hifi-Dumpfklang" sehr lästig, aber der Mensch gewöhnt sich an alles). Bei Isophon konnte man z.B. nachlesen, daß man dezidiert eine 20cm schmale Schallwand als optimal ansah, um frühe Bündelung zu vermeiden.
Gruß
Andreas
Da man sich nur in seltenen Fällen ein Stereodreieck samt Sitzplatz an einem Kran hängend bauen kann, reicht für ein erstes Experiment, die Boxen nach draußen zu bringen und weit entfernt von Begrenzungsflächen wie Wänden aufzustellen.
Die Bodenreflektion ist dann zwar noch vorhanden und nicht vermeidbar, aber besser als nichts ist es allemal.
Da Nubert-Lautsprecher über einen guten Freifeld-Frequenzgang verfügen, darf man davon ausgehen, daß die draußen wahrgenommene Klangfarbe der Wahrheit schon nahekommt. Ich versichere, daß der eine oder andere dabei eine große Überraschung erlebt. Wer daran glaubt, es läge an den Eigenfrequenzen des Hörraumes im Tieftonbereich, wiederholt das Experiment mit einem der Box vorgeschalteten Hochpaß bei ca. 100Hz und vergleicht erneut Box draußen und Box im Raum.
Spätestens an dieser Stelle dürfte klar werden, daß die Probleme der Wiedergabe weniger in der heutzutage sehr ausgereiften Lautsprechertechnologie zu suchen sind, sondern bei der Interaktion zwischen Lautsprecher und Hörraum.
Ein "perfekter" Lautsprecher kann z.B. über den gesamten Hörbereich Nierencharakteristik, Keulencharakteristik, Achterachterakteristik oder Kugelcharakteristik haben. Gesetzt, das Übertragungsverhalten im Freifeld sei bei allen Fällen perfekt (kein Klangunterschied "am Kran"), klingen diese im Wohnraum jedoch vollkommen unterschiedlich.
Industrielautsprecher haben nun das Problem, ihre Richtwirkung von Kugelcharakteristik (oft bis über 400Hz!) über verschiedene Übergangszustände bis zu einer Keulencharakterstik (Hochtonbereich) zu verändern. Und das sind keine "Peanuts", sondern Unstetigkeiten des Diffusfeld-Amplitudenfrequenzganges bis zu 10dB!
Es gibt Hinweise darauf, daß diese sogar gezielt genutzt werden, um dem Lautsprecher ein "volles, sattes" Klangbild zu geben (ich persönlich finde diesen "hifi-Dumpfklang" sehr lästig, aber der Mensch gewöhnt sich an alles). Bei Isophon konnte man z.B. nachlesen, daß man dezidiert eine 20cm schmale Schallwand als optimal ansah, um frühe Bündelung zu vermeiden.
Gruß
Andreas