Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

[Sencer]

Nur bei der GDL nicht! Das ist einfach nur ein Streit wer die Macht über den anderen hat. Wie schon geschrieben, hier geht es nicht um das Wohl der Arbeiter

Ist dir aufgefallen, dass du hier beinahe wörtlich die Sprache/Position des Bahnvorstands zur eigenen übernommen hast? Hast du dich mit den anderen Positionen zu der Frage beschäftigt?

[CarlTheodor]

Kurz meine Meinung dazu: Eigentlich denke ich, dass das Streikrecht nicht angetastet gehört. Allerdings sind die jüngsten Streikaktionen winziger Spartengewerkschaften schon problematisch.

Post, Kitamitarbeiterinnen: Hab ich auch vollstes Verständnis, es geht um klassische Tarifthemen. Bei den Kitamitarbeitern war ich zunächst überrascht, wie hoch die Tarife bereits sind, habe dann aber realisiert, dass es nur seltenst Vollzeitarbeitsplätze gibt. In der DDR war das übrigens kein Ausbildungsberuf, sondern ein Studium, was zwangsläufig zu einer höheren Eingruppierung führen würde. Wurde aber anno '90 abgeschafft, weil im Westen als unnötig angesehen. Zeiten ändern sich ...

Piloten: Ich habe Verständnis, wo es gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen in billigere Töchter geht. Kein Verständnis für den Kampf um die Ruhestandsregelung. Aus meiner SIcht ist jemand entweder flugfähig, dann kann er auch bis 65 fliegen. Oder er ist es nicht, dann ist er entweder komplett berufsunfähig oder es ist ihm zumutbar, für die Lufthansa Innendienst zu machen (z.B. Schulungen für junge Piloten zu übernehmen oder was auch immer man mit erfahrenen, aber nicht mehr flugtauglichen Piloten so anfangen kann ...). Mit 55 bei fast vollen Bezügen komplett in den Ruhestand, das passt nicht in die allgemeine Landschaft.

GDL: Keinerlei Verständnis. Hier geht es weder um Löhne noch um den Kampf gegen die Verschlechterung sonstiger Tarifbedingungen. Hier geht es im Kern um den Konkurrenzkampf zweier Gewerkschaften, der von der GDL auf dem Rücken des Unternehmens und der Kunden ausgetragen wird. Was spricht dagegen, in den Sparten, in denen sowohl GDL als auch EVG Mitglieder haben, die Verhandlungen parallel mit beiden Gewerkschaften zu führen, wie es die Bahn vorgeschlagen hat und dann zu einem einheitlichen, von beiden Gewerkschaften akzeptierten Tarifvertrag zu kommen ? Stand heute nach meiner Kenntnis nur, dass die beiden Gewerkschaften nicht am gleichen Verhandlungstisch sitzen wollen ... Das geht in meinen Augen nicht.

Ergänzung: Der hier mehrfach formulierte Vorschlag, die Lokführer wieder zu verbeamten, geht nicht. Die Bahn ist eine AG, die kann nicht verbeamten. Die noch vorhandenen verbeamteten Lokführer sind vom Staat an die AG ausgeliehen im Rahmen einer Übergangsregelung. Neu verbeamten ist aber ausgeschlossen. Ich seh' auch keinen Grund - Beamte sollten nur dort Dienst tun, wo es um die Durchführung hoheitlicher Aufgaben geht. Ich finde das schon bei Lehrern grenzwertig. Der Staat schadet mit der Verbeamtungspraxis der eigenen Rentenversicherung und bindet sich für die Zukunft ein gigantisches Pensionsproblem ans Bein.

Gruß CT

[mcBrandy]

Nur bei der GDL nicht! Das ist einfach nur ein Streit wer die Macht über den anderen hat. Wie schon geschrieben, hier geht es nicht um das Wohl der Arbeiter

Ist dir aufgefallen, dass du hier beinahe wörtlich die Sprache/Position des Bahnvorstands zur eigenen übernommen hast? Hast du dich mit den anderen Positionen zu der Frage beschäftigt?

Echt, habe ich das? War nicht meine Absicht. Weiter vorne hab ich mich zu dem Thema mehr geäußert, dass auch die Firmen und Pendler zu den Leidtragenden zählen.

Streik ja, aber man sollte Kompromissbereit sein.

[Sencer]

Was spricht dagegen, in den Sparten, in denen sowohl GDL als auch EVG Mitglieder haben, die Verhandlungen parallel mit beiden Gewerkschaften zu führen, wie es die Bahn vorgeschlagen hat und dann zu einem einheitlichen, von beiden Gewerkschaften akzeptierten Tarifvertrag zu kommen ? Stand heute nach meiner Kenntnis nur, dass die beiden Gewerkschaften nicht am gleichen Verhandlungstisch sitzen wollen ... Das geht in meinen Augen nicht.

Weißt du warum die GDL sich seinerzeit von der Transnet verabschiedet hat?

[Weyoun]

Bei den Kitamitarbeitern war ich zunächst überrascht, wie hoch die Tarife bereits sind, habe dann aber realisiert, dass es nur seltenst Vollzeitarbeitsplätze gibt. In der DDR war das übrigens kein Ausbildungsberuf, sondern ein Studium, was zwangsläufig zu einer höheren Eingruppierung führen würde. Wurde aber anno '90 abgeschafft, weil im Westen als unnötig angesehen. Zeiten ändern sich ...

Da siehst du mal, wie viel unserem Staat seine Kinder wert sind! Auch wenn 90 % in der DDR schlechter war: Was Bildung und Erziehung angeht, war sie der BRD um Lichtjahre voraus (so wie heute noch viele skandinavische Länder)! Echt traurig das Ganze.

Weißt du warum die GDL sich seinerzeit von der Transnet verabschiedet hat?

Die Frage, warum sich eine Gewerkschaft in der Vergangenheit von der anderen losgesagt / abgespalten oder was auch imemr hat, spielt hier keine Rolle. Es geht darum, JETZT kompromissbereit zu sein und da spielt der Weselsky einfach nicht mit, auch wenn ich gerade gelesen habe, dass beide Parteien momentan wieder am Verhandlungstisch sitzen...

[Lasazarr]

Ich würde mich nicht unbedingt über den Streit zwischen GDL und Bahn auslassen.
Denn keiner von uns weiß wirklich, was bei deren Tarif Verhandlungen wirklich passiert.
Man bekommt immer nur die ausgewählten Aussagen mit, die in den verschiedenen Medien publiziert werden, und ob die so neutral berichten ist auch noch zweifelhaft. Schließlich haben die schon in meinen Augen von Anfang an Stimmung gegen die GDL gemacht.

[CarlTheodor]

Ich würde mich nicht unbedingt über den Streit zwischen GDL und Bahn auslassen.
Denn keiner von uns weiß wirklich, was bei deren Tarif Verhandlungen wirklich passiert.
Man bekommt immer nur die ausgewählten Aussagen mit, die in den verschiedenen Medien publiziert werden, und ob die so neutral berichten ist auch noch zweifelhaft. Schließlich haben die schon in meinen Augen von Anfang an Stimmung gegen die GDL gemacht.

Natürlich bekommen wir nicht mit, was hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Aber die Medien transportieren doch genügend O-Töne aller beteiligten Parteien. Aus diesen kann man sich ja problemlos ein Bild machen. Wo da die "Stimmungsmache" sein soll, erschließt sich mir nicht. Dass der Herr Weselsky in seiner Art der Außendarstellung problematisch ist und in jedes Mikro reinpoltert, das ihm hingehalten wird, dafür können ja die Medien nichts, oder ?

Ganz allgemein und OT und bitte nicht als Angriff auf @Lazarr verstehen: Mir scheint gerade ein sehr seltsames Medienverständnis im Kommen zu sein, nach dem Medien nur "objektiv" informieren sollen, nur Informationen transportieren sollen, die "bewiesen" sind und nachdem Medien möglichst keine Meinung zu haben haben. Das ist in meinen Augen grundfalsch. Medien ermöglichen mir ja auch, die Information, die ich bekomme, einzuordnen. Wie sollen sie das tun, wenn ihnen keine Meinung erlaubt ist? Soll in der Zeitung in Zukunft nur noch stehen "In Peking ist ein Fahrrad umgefallen."? Nein, in meinen Augen sollen Medien eine Meinung haben und diese auch vertreten. Natürlich passt mir die Meinung nicht immer. Aber ich kann doch die Medien, die ich lese einordnen. Jeder, der sich mit Medien auseinandersetzt, weiß, dass aus der "Welt" und der "Faz" was konservatives kommt, aus der "Zeit" was möglichst ausgewogenes, vom "Spiegel" etwas pointiert zugespitztes und von der "taz" was linkes. Wollen wir das wirklich durch "objektive Information" ersetzen? Ist objektive Information in dem Sinne, wie sie mit Verweis auf die angebliche "Lügenpresse" eingefordert wird, überhaupt möglich?

Gruß CT

[g.vogt]

Hallo CT,

die Pressebeispiele waren jetzt aber schon sehr schubladig

Erinnere mich noch sehr gut an das Interview eines Ex-Ministers mit Ex-Titel in der "ausgewogenen" ZEIT. Aber gut, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

[mcBrandy]

Ob sie nun streiken oder nicht, ändern können wir es eh nicht!

Ich hoffe nur, dass das ganze Thema endlich mal endet!

[CarlTheodor]

Erinnere mich noch sehr gut an das Interview eines Ex-Ministers mit Ex-Titel in der "ausgewogenen" ZEIT. Aber gut, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber hat da jetzt das Medium Stimmung gemacht oder der Ex-Minister seine Meinung transportiert ?

Gruß CT