Dann will ich nochmal kurz meine Höreindrücke nachreichen, hatte Gestern leider keine Zeit dafür...
Ich hatte das "Glück" sowohl die 110er mit AW-1000 Unterstützung, als auch ohne und die 70er ohne Subs, alles in Stereo Pure, "Alleine" hören zu können.
Alleine empfand ich deshalb als gut, weil ich mich dann besser konzentrieren kann und nicht auf Andere Rücksicht nehmen muss.
Verpolt war nix, hab ich kontrolliert und die Schalter waren bei mir immer nach umstellen auf "neutral" und "frei".
110 mit Subs
Angefangen hab ich mit der Aufstellung "wie sie war" ohne irgendwelche Einstellungen zu kontrollieren. Moderate Pegel, knapp um/über Zimmerlautstärke.
Zunächst in einiges elektronisches von Yello, Trentemoeller, Kalkbrenner und den üblichen verdächtigen reingehört.
Schön straffer Bass, tiefes Fundament, die Mitten und Höhen klangen sehr durchzeichnend und völlig "natürlich" für Musik aus der Retorte.
Nichts hat gestört alles sehr stimmig. Sofort ging das unwillkürliche Mitwippen los. Etwas zurückhaltender obenrum, als ich nach den bisherigen "NewVero nähert sich Nuline" Berichten erwartet hätte, aber trotzdem typisch Vero sahnig.
Also mal mehr Gas gegeben. Bass dickt leicht auf... Aha... die Subs laufen ja mit! Wie jetzt? Pure/Direkt mit Subs, macht das der Marantz?
Reglercheck: Subs eingeschleift (aha, daher trotz pure), Schalterstellungen Höhen sanft + frei, Subfrequenz an den AWs: 40Hz.
Also gleich auf Neutral + frei gestellt.
Dann hat sich Thomas kurz sehen lassen, um zu schauen ob ich mit der Technik klarkomme, oder weil er Angst um sein Equipment hatte...
Er meinte dann ich sitze zu weit hinten, da dickt es etwas auf. Also Hörplatz nach vorne gezogen. Hatte gerade eine etwas unpräzise Aufnahme mit Tiefbass laufen. Naja?
Thomas hat dann mal einen sehr trockenen "Basstest" reingemacht. Boing! Nur noch Fett und präzise.
Der Raum gibt auch bei um die 0 dB am Marantz nicht auf... der Bass kommt mit einer solchen Wucht und Präzision daher ohne das andere Bereiche verwaschen.
Alles bleibt klar und deutlich. Man möchte und kann immer lauter und lauter und lauter drehen. Sorry Thomas, das musste sein.
Auf meine Bitte haben wir die 110er dann OHNE Subs laufen lassen.
110er ohne Subs
Nochmal kurz elektronisches angespielt. Ganz ehrlich ICH hab nix vermisst.
Klar Mucke ala Trentemoeller - Vamp geht mit Subs nochmal weiter runter und ist ja auch so konzipiert, das der WOW Effekt im Tiefbass spielt.
Andere Musik hat einen anderen Schwerpunkt und DA hat mir nix, aber gar nix, gefehlt.
Dann also eher handgemachte Musik rein. Querbeet: Liedermacher, Rock, Heavy, Gitarren, Schlagzeug, Männerstimmen, Frauenstimmen und Rob Halford.
Bisschen Klassik Franz Liszt - Totentanz, bisschen Orgel und die 4 Jahreszeiten.
Alles klang Rund. Trocken. Sauber. Spass.
Augen zu... Bühne.
Sänger in der richtigen Größe. Mittenlokalisation sehr exakt. Instrumente auch exakt positioniert, ebenfalls in "passenden" Größen und deutlich abgegrenzt.
Sweetspot relativ breit, eine Kopfbreite hin- und herwackeln, hat nicht gleich alles verschoben.
Eine Band klingt wie eine Band, die auf einer Bühne spielt und nicht wie zusammen gemischte Solisten.
Wenn die Aufnahme stimmt, tatsächlich Schlagzeug, Backgroundsänger weiter hinten, Sänger, Gitarre weiter vorne.
Schon besser als was ich gewohnt bin. Liegt aber erstmal am Raum und der Aufstellung. Ob das die 110 besser macht, als die 11 kann ich nicht sagen, da ich die 11 "nur mal kurz" gehört habe. Teilweise ist auch in den Aufnahmen künstliche Tiefe, die hör ich dann schon auch. Ich hab aber zugegeben etwas Schwierigkeiten künstliche von echter Tiefe zu unterscheiden. Auch bin ich nicht so der Klassikhörer um sagen zu können ob jedes Instrument im Orchester glaubwürdig abgebildet wird und ob Klassikfans hier Ihr Nirvana finden werden. Für mich war die Darbietung aber stimmig mit "angemessener" Tiefenstaffelung.
Fiese Gitarrenquälerei und hochlagige Stimmen, haben nie genervt. Kein zischeln, keine scharfen SSS-Laute.
Dann immer wieder dieser treibende mitreissende Bass... je nach Aufnahme aber auch völlig unspektakulär, "einfach da".
Klavier, Paucken, Trommeln, Schlagzeug... mächtig und Bedrohlich, mit Gänsehaut... dann wieder locker und leicht,nur unterstützend... "erheiternd"...
Ihr merkt schon ich habe ganz bewusst etwas geschwurbelt. Einfach weil ich beim Hören diese Empfindungen hatte, völlig unabhängig vom "für mich" technisch einwandfreien Aufspielen der 110er... Was ich damit sagen will... die 110er ist musikalisch und kann Emotionen transportieren. Sie hat mich abgeholt.
Pause.
70er ohne Subs
Später hatte ich dann noch die Möglichkeit die 70er alleine, also ohne Subs und ohne Mithörer, anzuhören.
Ziemlich gleiches Repertoire...
Die 70er macht Bass. Was die 2 Treiber auch bei deutlich gehobenen Lautstärken rausknallen können sollte zu 90% reichen.
Das bin ich so von meinen 7ern gewohnt. Die höre ich auch als Large, bis 35hz, linear. Klar, die 110er kann "noch mehr" und stellt bei bestimmten Aufnahmen mehr Körper.
Aber, ich finde das wird im Direktvergleich deutlich. Wenn man mal einige Zeit nur eine Box hört, wird einem schnell klar, das man (ich) eigentlich nichts vermisst.
Daheim hab ich, aber auch keinen so trockenen Raum, wie Thomas, insbesondere <200 Hz. Mehr Bass bedeuted bei mir mehr Überlagerung in den Mitten, etc.
Ich bin dann eigentlich ganz Froh, das ich nicht "zuviel" Bass habe, weil es dann trotzdem über Alles gut klingt. Wenn ich +3-5db Bassbooste, klingt es spekatkulärer, wärmer, aber eben auch schon etwas verwaschener. Ich höre auch mit deutlich mehr Abstand = weniger Direktschall, usw.
Was ich sagen will... Wir haben bei Thomas unter fast idealen Bedingungen gehört. Da kommen die Unterschiede zum tragen. Nur, wer hat schon so geringe Nachhallzeiten daheim?
Wer kann so aufstellen? Die Box muss zum Hörraum passen und weniger ist manchmal mehr!
Was macht die 70er jetzt anders?
Sie trennt die einzelnen Geschehnisse deutlicher. Die Band zerfällt etwas. Nicht dramatisch, aber merklich.
Die einzelnen Instrumente + Stimmen sind so klar umrissen, dass sie auch einzeln stehen.
Martin hat es ganz treffend formuliert. Bei der 70er meint man eine Handbreit Lücke dazwischen zu haben, während die 110er hier die Ränder noch leicht überlappen lässt.
Als ob dieselbe Band auf einer normalen Bühne spielt (110) oder einer etwas größeren und die Musiker mehr Platz dazwischen haben (70).
Den Hochton empfand ich noch durchhörbarer, was aber auch durch die erhöhte Trennschärfe induziert werden kann.
Insgesamt empfand ich die 70er als sehr stimmig. Etwas analytischer. Weniger Musikalisch möchte ich nicht schreiben, da es auf die Musikrichtung ankommt.
Vielleicht passen die 70er ja optimal beim großen Orchestern? Kann ich nicht schlüssig beurteilen.
Damit ist die 70er, für mich, aber auch weniger Allrounder wie die 110er. Emotionen hatte ich bei der 70er auch, aber etwas weniger.
War halt die zweite Hörsession, man stumpft ja auch ab.
Lokalisierbarkeit... Fand ich Hammer. Die Mitte war so eaxkt in Stein gemeisselt, wie ich es noch nie gehört habe.
Ich hatte den Eindruck zu hören, ob der Gitarrist sein Gewicht von einen auf den anderen Fuss verlagert... Übertrieben dargestellt!
Tiefenstaffelung war für mich deutlicher, als bei der 110er. Der Raum war nicht tiefer, oder zumindest nicht viel, aber die Instrumente eben exakter in der Tiefendimension stehend.
Sweetspot... Enger, kleiner!
Bei einer Hörsession, mit mehreren Personen, hatten wir die 110er zwischen den 70er quer stehen. Da war der Sweetspot soo eng, das wenige Zentimeter die Bühne kippen liesen. Das war extrem. REFELXIONEN! Auch waren die 70er nicht exakt auf den Sweetspot eingewinkelt. Dann ausgerichtet und 110er raus aus dem Raum... Viel besser!
Aber immernoch enger als bei den 110ern. Hat mich ehrlich gesagt etwas gewundert, da ich dachte, das der Doppel D'Appolito noch breiter abstrahlt, als die 110 mit Ihrem einfach D'Appolito. Vielleicht müsste man bei der 70er aber einen etwas größeren Hörabstand wählen?
Hab ich irgendwie vergessen zu testen... Mein Fehler. Sorry.
Quintessenz... ICH war von der 70er begeistert. Mir macht sie Spass! Sehr sogar. Im Vergleich zur 110er etwas analytischer, technischer?
Deutlich Trennschärfer, mag ich eigenltich. Weniger Körperhaft und weniger Anregung durch deutlich weniger Tiefbass, klar.
Werde ich jetzt Schwach? Nein.
Mit einem Wechsel des Stereopaars ist es nicht getan. Surrounds/Center/Sub müsste ich auch. Zu viel Aufwand. Zu teuer.
Die gehörten Vorteile kann ich in meinem jetzigen Raum, mit meiner jetzigen Aufstellung nicht nutzen.
Ich warte auf einen besseren Raum und werde mir dann die 140er nochmal genau anhören, wenn ich sie stellen kann.
Was noch?
Die NuJu40 hab ich nur kurz gehört. Da hat Sie mich auch nicht ganz soo begeistert wie noch bei Sebastian in Leipzig.
Da hatten wir aber keine Standboxen und keine Nuveros zum Vergleich und waren nicht "verdorben".
Die NuLine 34... schlagt mich, steinigt mich...
Nach der 284 und der WS-14, die nächste neue Line, die ich nicht hören kann. Dieser penetrante, schneidende Hochton, nervt mich. War die nicht sogar auf sanft?
Ich will dann gar nicht die anderen Qualitäten der Lines erhören, weil ich reflexartig aus dem Zimmer will. Schade, weil mir die Lines SEHR gefallen und auch deutlich günstiger wären.
ABER, ich bin nicht gleich raus, es wurden Lieder gewechselt und mal Laut und Leise gemacht und nach einigen Minuten hatte ich mich adaptiert. Zugegeben.
Dann hat es mich eigentlich nicht mehr gestört. Ging schon. Dann wurde sogar der fiese Duddelsack angespielt und ich empfand Sie immer noch als Harsch, aber der Fluchtreflex war kontrollierbar. Ich hab keine Line Ohren. Es soll Menschen geben, die haben kein Problem mit Kindergeschrei und solche, die sich gestört fühlen...
Die 24er bei Sebastian, fand ich aber eigtl. ganz ok... Doch wieder Raum/Aufstellung?
Ich hatte mal die alte 32er gebraucht daheim... DIE hat mir (noch) ganz gut gefallen. War zwischen der 511er und den 7ern. Ganz kurzes Gastspiel, 3-4 Tage, weil ich dann doch Vero wollte... Bei den Nuveros, später dann nochmal bei Thomas, war da wieder dieses glückselige Gefühl...
Wie wenn man ganz dringend Pinkeln muss und dann diese Erleichterung... Spass!
Micha
7.4.2 Atmos, 5x Nv7, 2x Nv5, 4x Dali Phantom E-80, 2x AW17, Emotiva XMC-1, DIY Endstufen mit Anaview AMS1000-2600, Vu+Duo², Oled 55EG9A7V, Oppo BDT-101CI, ATV4K, HW55ES, 108" Draper Thor TabTension ReAct 3.0; PS4 Pro, Qled qe55qf6, NB 511, VSX-921