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Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
engineer
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von engineer »

Da würden mich mal genaue Messungen interessieren. Von der Bauform und dem Abstand der Chassis her, könnte der NuVero 70 in hochkantiger Stellung eine gute Figur machen, weil er vom Frequenzgang ohne Subwoofer auskommt und damit eine gute Abbildung im Nahfeld liefern könnte, aber auch als mid range nutzbar wäre,

Bündelung und Koheränz des Frequenzganges im Paar wären dann mal zu beurteilen. Wenn die mit der passiven Weiche gut genug linearisiert sind , wären sie zumindest als Zeitmonitor tauglich. Mit ATM, einer mittelpreisigen Studioendstufe käme man auf 3000,- und die preLinearisierung im Studio mit Raumkorrektur macht man mit einem DSP, welchen die, die passiv arbeiten ja inzwischen alle haben.

Der Hintergedanke bei mir wäre auch der, dass man zur Zweitbeurteilung mit Nubert-Lautsprechern eben schon genau das daheim hat, was (einige) anspruchsvolle Kunden haben. Man muss also nicht erst vom messerscharfen Studiomonitor auf Hifi "umdenken". Ich halte solche Boxen, wenn sie richtig linear sind, für nutzbringender, als die B&W oder gar die altbackene Theorie, solche unzeitgemäßen Tröten, wie die NS10 als Repräsentanten für Heimsysteme zu nutzen.

Hat der eigentlich auf beiden Seiten einen Bassreflexausgang? In der hochkantigen Stellung würde man ja versucht sein, die leicht assymetrischen HT und MT jeweils nach innen zu drehen, was dazu führt, das sie gegenläufig stehen würden. Oder, man montiert die beiden LS um 180 Grad und verkauft linke und rechte. Könnte man das gfs als Kunde selber drehen?
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zeitgespenst
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von zeitgespenst »

remixer123 hat geschrieben:Hi NuFans!
(...)
Was sagen die Musiker unter uns?
Hi,

klar kann man mit den passiven Boxen abhören und mischen, warum nicht.
Wichtig ist mir z.B. , die Box und auch den Klang im Raum zu kennen.
Fast jahrzehntelang waren in vielen Tonstudios auch gewisse Yamaha Boxen im Einsatz, weil die so ziemlich jeder kannte.
Dass die besonders linear und gut waren, ist mir nicht in Erinnerung.
Eher das Gegenteil.
Viele Grüße,
Jens

Kompakte Elac mit XTZ-Sub und XTZ Spirit 8
sowie nuJubilee 40 mit XTZ Sub an einer Mischpultkonsole
und XTZ 99.25 Front mit NV 5 Surround im kleinen Kino
engineer
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von engineer »

Diese "gewissen Yamaha Boxen" sind genau die von mir beschriebenen NS10. Die waren in den 80ern und 90ern die angesagtesten Boxen. Wir hatten die auch im Studio, weil wir sie "geerbt" hatten und der Einfachheit behielten. Der Punkt war aber der, dass damals viele damit arbeiteten und man sie zumindest "auch" haben musste, um den amtlichen Klang liefern zu können, Noch heute prügeln sich viele um diese Boxen und ersteigern sie auf EBAY. Auch beim SWR LokalRadio, wo sie die jingles produzieren und senden, habe ich sie vor 3 Jahren stehen sehen. Viele sind Nachbauten oder haben erneuterte Chassis, einige sind Chinesische Plagiate.

Ich habe unsere dann Mitte der 90er verkauft und im neuen Studio keine mehr eingesetzt, denn:

1) Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir wirkliche Originale und kein Nachbauten, wie es sie heute gibt. Diese hatten auch noch DEN Klang. Daher machte der Einsatz Sinn.

2) Meine Typen waren original aus erster Hand und keine 5 Jahre alt, als ich sie bekam und daher noch i.O. Heute sind diese Originale, so es welche sind, alt und abgespielt, wenn man sie irgendwo bekommt. Vor allem ist die Koheränz zwischen beiden LS nicht gegeben.

3) Der amtliche Klang hat sich verändert und da muss man mit den Boxen mitziehen. Im Projektbereich waren damals Event, Genlec und mit Einschränkungen Alesis akuell und von denen nutze ich auch die bekanntesten Monitore. Später kamen ADAM Audio dazu.

4) Der wichtigste Punkt: Die durchschnittliche Qualität der Boxen im Enduser-Bereich hat sich geändert. Die Qualität ist einerseits gestiegen, andererseits gespreizter: Es gibt auch viel Billigkram und gleichzeitig massenhaft Hersteller. Daher ist es kaum noch möglich, repräsentativen Klang a la Küchenradio oder Home Hifi herzustellen.

Es braucht also keine amtlichen Boxen mehr, bzw es ist schwer, solche zu definieren. Vor rund 10 Jahren habe ich mir diesbezüglich noch mal ein Surroundset hingestellt. Dieses gab es aus China und wurde in Europa von nicht weniger als 10 Herstellern und Marken vertrieben. Aufgrund des geringen Preises und der angenommenen Verbreitung machte das noch Sinn. Heute ist das nicht mehr wirklich möglich.

Ähnliches gilt für die zahleichen MixCubes vom Typ Avantone und ihre Nachbauten. Die bequemen sich erst oberhalb von 80Hz, überhaupt etwas von sich zu geben und machen bei 15kHz schon Feierabend. Der nutzbare Bereich liegt zwischen 100Hz und 10000Hz. Na danke. Das bekomme ich auch mit jedem billigen Breitbander oder Mitteltöner alleine hin. Ich habe diesbezüglich schon früh bekommen, Weichen so zu modifizieren und schaltbar zu machen, dass ich den MT alleine hatte, um das amtliche Küchenradio zu emulieren. No Prob!

Heute muss man fokussierter denken und sich konkrete Systeme hinstellen: Also das, was viele Hifi-Anwender daheim haben. Also habe ich was von Bose, von Teufel und auch von Nubert. Die haben Verbreitung. Für Nubert spricht, dass lineare Boxen noch am ehesten neutral nutzbar sind und zudem der Zeitgeist auch beim Heimanwender ein wenig dahin geht, neutralere Boxen zu nutzen.

Lautsprecher von Herstellern wie Grundig, Yamaha und anderen, die in den 70ern mal Massstäbe gesetzt und Premiumboxen gebaut haben, sind da komplett aussen vor, da sozusagen Exoten. Allenfalls lasse ich mir noch Klein und Hummel gefallen, aber da bekommt man entweder Nachbauten oder alte und abgespielte Exemplare, die irgendwelche Macken haben oder unspezifische Austauschteile habwn. Die neuen K&H a la Neumann stehen wieder auf einem anderen Blatt: Die sind nicht amtlich, haben mit K&H so ziemlich garnichts zu tun und müssen sich neu bewähren. Allerdings haben sie das inzwischen auch, sind ein bischen ein Projektstandard geworden und stehen folglich auch bei mir auf dem Desk. Sind aber auch neutrale Bauten und technisch straight forward.

Ein Vergleich zwischen eben jenen KH120A und vielleicht den nuProA300 wäre ganz interessant: Die A300 haben bei etwas geringerem Preis schon eine Digitalverbindung und mehr Basstiefe, die KH durchweg die bessere Auflösung und Transparent, die sie aber nur in klanglich behandelten Räumen so richtig ausspielen können.
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tf11972
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von tf11972 »

Bei einem Treffen bei mir letztes Jahr haben wir die beiden verglichen:

http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 35#p755835
Viele Grüße
Thomas

Das ganze Haus voller Nubis :)

https://forestpipes.de
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von engineer »

Interessant, ja. Ich habe es mir gerade durchgelesen und nehme dabei mit, dass die Nuberts zum Hören wohl für die meisten besser abschnitten, als die Neumänner und auch etwas mehr Leistung haben, um das Zimmer zu füllen. Das ist aber auch klar, weil die Neumänner eben kleine kompakte Nahfelder sind, die als Messmittel taugen sollen und weniger für die Wiedergabe. Das ist so wie Lupenbrille <-> Gleitsichtbrille. Letztere ist alltagstauglicher. Auch das Thema Optik spricht dafür, weil kaum einer die Neumänner im Wohnzimmer haben wollte, wobei es die ja auch in hübschem Weiss gibt :-)

Ich kann hier nur die 200er gegen die KH120 vergleichen, denke aber dass die den 300ern ähnlich genug sind. Und da sehe ich genau das, was ich ansprach: Eine feinere Auflösung und Lokalisationsschärfe - vor allem wenn man generische Klänge verwendet, um das auch rauszuarbeiten und im dead end des bedämpften Raumes abhört.

Mit Blick auf das Thema "Nubert als Monitore" sehe ich klar die Neumänner vorn. Man muss aber sehen, dass das ein anderes Preisniveau ist. Was die Nupros im Vergleich angeht, ist das eher eine Ergänzung zu den KH.
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von pølsevogn »

Studioartisten strahlen bis auf wenige Ausnahmen hohe Frequenzen relativ eng ab, fast immer unterstützt von speziell dazu entwickelten Schallführungen (Wave Guides). Tonkutscher wollen eben in ihrer Arbeit zu Recht so wenig Raumeinflüsse wie möglich in der Tonausgabe.

Nubert-Boxen enthalten sich, der Philosophie des Chefs entsprechend, überwiegend oder ganz solcher Bündelungsvorrichtungen, da sie angeblich oder tatsächlich Verfärbungen erzeugen könnten. Weitere Motive lasse ich hier mal außen vor.

Was der TE nun vorzieht, lässt sich für ihn nur ausloten, wenn er verschiedene Lautsprecher dort hört, wo er sie nutzen will.

Noch'en Wort zu den Briten von B&W. So ziemlich jeder Mischpult-Meister, der sie in der Regie stehen hat, wird im Privatissimum zugeben, dass er seine Produktionen über andere Fabrikate aufnimmt und mischt. Die dicken Dinger stehen dort für Kunden, die beeindruckt werden sollen und die immer mal wieder gelesen haben, es seien sagenumwobene Lautsprecher.
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von StefanB »

Um die Raumeinfluesse kommt keiner herum.
Deswegen gibt's ja Ortsanpassung.

Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von StefanB »

remixer123 hat geschrieben:
Was sagen die Musiker unter uns?
Als Konstantin Wecker Fan war ich früh mit Wolfgang Dauner konfrontiert.
Letzterer nutzt die nuBox 380.
Neben anderen.

Stefan
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Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Beitrag von engineer »

pølsevogn hat geschrieben: Noch'en Wort zu den Briten von B&W. So ziemlich jeder Mischpult-Meister, der sie in der Regie stehen hat, wird im Privatissimum zugeben, dass er seine Produktionen über andere Fabrikate aufnimmt und mischt. Die dicken Dinger stehen dort für Kunden, die beeindruckt werden sollen und die immer mal wieder gelesen haben, es seien sagenumwobene Lautsprecher.
So sieht es wohl aus. Wohl dem Hersteller, der das geschafft hat. Shure hat es im Bereich Mikros mit den SM57/SM58 geschafft. 50 Jahre alte Soundprügel, die jeder Tonaufnehmer dabei haben muss, weil jeder Musikus gehört hat, dass die jeder hat. Ich wehre mich von Anbeginn an, die zu verwenden. :mrgreen:
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