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Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
driver7
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Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von driver7 »

Wurde sicher schon mal diskutiert, kann es jedoch nicht finden.

Es geht mir nur um den Tiefgang, nicht darum ob ein Bass schlank oder fett ist.

Meine Frage ist, wieso schafft nubert mehr Tiefgang als andere, und ist dies überhaupt sinnvoll?

Bsp: Die Nuline 284 kommt (bei -3dB) auf 33Hz. Und das mit kleinen 15er Woofer. Andere Hersteller, in der gleichen Preiskategorie und wesentlich grösseren Woofer, sind massiv schlechter. Bsp eines Lautsprechers der mich interessiert: Canton Chrono SL 595.2, hat 2x20cm Woofer und ein Downport und kommt gerade mal auf ca 45 Hz.

Daher kommt bei mir die Frage auf: Wieso kann nubert das und die anderen nicht? Und als zweite Frage: Ist das evtl. gar nicht wichtig. Hab schon mehrmals gelesen, dass Töne unter 40 Hz in der Musik fasst nicht vorkommen. Auch bei Filmen ist es selten. Könnte das ein Grund sein, das diese Frequenzbereiche viele Hersteller gar nicht erst beachten?
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caine2011
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von caine2011 »

das unter 40Hz in filmen nicht häufig vorkommt würde ich mal ins reich der sagen und mythen packen...nahezu jeder film der letzten 5 jahre hat da töne, mitlerweile sogar komödien und zeichentrickfilme, die man zuvor immer kaum mit echt tieftonorgien versorgt hatte

auch musik bietet zumindest immer 50Hz, meist auch noch ein wenig darunter, teils sogar deutlich, je nach genre

gründe warum die anderen hersteller das nicht machen:
1. mehr aufwand auf der frequenzweiche
2. besserer wirkungsgrad möglich (die box braucht für hochpegel weniger verstärkerleistung)
3. der kunde hat kein interesse daran (wenn der kundenkreis keine box mit viel tiefbass will, braucht man als hersteller keine anbieten)
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driver7
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von driver7 »

ok danke


2. besserer wirkungsgrad möglich => ist ja eigentlich mit den heutigen Verstärker-Leistungen nicht mehr notwendig...

3. der kunde hat kein interesse daran => das kann ich mir fast nicht vorstellen. Der -3dB Punkt ist doch ein guter und vergleichbarer Messwert, und einer der wenigen Zahlen die wirklich was Aussagen... im Gegensatz du dB/W, Leistungsangaben auf LS, und Frequenzbereiche ohne dB Angaben.. (Bsp: 20- 30'000 Hz^^) Und wer Stand-LS kauft, beachtet solches doch normalerweise? Die Ahnungslosen kaufen ein all-in-one Homecinema oder Bose-Böxchen...
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von Dr. Bop »

driver7 hat geschrieben:2. besserer wirkungsgrad möglich => ist ja eigentlich mit den heutigen Verstärker-Leistungen nicht mehr notwendig...
Leistung ist zwar verfügbar aber kostet auch Geld. Für viele Käufer ein Kriterium.

Außerdem gibt es immer Liebhaber von Verstärkerkonzepten, wo das mit der Leistung nicht so einfach ist, z. B. Röhren-Amps.
driver7 hat geschrieben:3. der kunde hat kein interesse daran => das kann ich mir fast nicht vorstellen.
Na, dann schau mal, wie viele Leute selbst mit Brüllwürfelanlagen bestens zufrieden sind und nicht im Ansatz nachvollziehen können, wieso man für Lautsprecher mehr als 100 € ausgeben kann.
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von Brette »

Könnte mir auch noch einen anderen Grund vorstellen.

Beim erreichen der unteren Grenzfrequenz steigt die Gruppenlaufzeit an, d.h. der Bass wird verzögert.
Ist die untere Grenzfrequenz nun rel. hoch könnte der Bass langsamer wirken, da noch oberhalb der Hörschwelle.
Bei sehr tief abgestimmten LS, mit einer unteren Grenzfrequenz von < 40Hz, liegt der Bereich der erhöhten Gruppenlaufzeit eher unterhalb der Hörschwelle.

So meine Vermutung.

Edit: Mit der Hörschwelle meinte ich die Fähigkeit das zeitlicher Verhalten zu erkennen, nicht die Frequenz selbst.
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von mcBrandy »

T. Bien meinte (und bitte verbessert mich), dass man Gruppenlaufzeiten von 5-20ms eh nicht hört. Somit sind diese nicht relevant.

Die meisten anderen Hersteller bauen darauf auf, dass die tiefen Frequenzen ganz einfach ein oder zwei Subwoofer übernehmen und damit ist das Problem für die einfach nur weg geschoben.
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von Sencer »

Man sollte mit berücksichtigen dass für den empfundenen Tiefgang nicht nur der -3db Punkt wichtig ist, sondern auch die Frage wie steil die Lautstärke in der Region abfällt. Meistens tut Raum/Aufstellung dann sein übriges um den Tiefton "am Ohr" lauter zu machen. Ein gutes Beispiel sind die B&W CM10. Der Hersteller gibt an:
-3db bei 45Hz
-6dB bei 28Hz

Beim Probehören beim Händler hatte ich dementsprechend nciht den Eindruck dass dem LS irgendwas an Tiefgang fehlt. Ich vermute Raum/Aufstellung haben eh dafür gesorgt, dass auch der 30Hz Ton noch lauter als die -3db waren.

Im Gegenzug dazu hat eine nupro A200 bspw. einen -3db Punkt von 39Hz - aber sie fällt danach sehr steil ab. (jaja, Äpfel und Birnen, schon klar, aber es geht ja nur um die Illustration des Prinzips). Für ihre Größe spielt die nupro natürlich super und wahnsinnig tief, aber trotzdem würde ich -wenn es nur um dien Tiefgang ginge - den Punkt an die CM10 geben. Also nicht nur stur auf einen Wert blicken.

Der "zusätzliche" Tiefgang (wenn er denn in Summe tatsächlich ein Mehr bietet) eines Tiefgangs bringt m.E. dann etwas, wenn man die LS auch tatsächlich sehr frei aufstellen kann (was aus anderen nicht-Tiefton-Gründen ein Klanggewinn ist). Aber
driver7 hat geschrieben:Daher kommt bei mir die Frage auf: Wieso kann nubert das und die anderen nicht?
Es ist halt eine Philosophie frage worauf man sich konzentriert. Ich würde da nicht unbedingt von "können" sprechen, sondern ein Stück weit auch von "Wollen". Schau mal wieviele Leute hier im Forum bspw. ein ATM nutzen um wegen Raummoden ihren Bass leiser zu drehen. Wenn das ATM auf 9 oder 10 Uhr steht, dann ist der -3db Punkt natürlich wesentlich höher und die Box sieht im Tiefgang plötzlich so aus wie die LS vieler anderer Hersteller. Aber den Leuten gefällt es trotzdem so. Und wenn man zwei LS im Direktverglleich da hat aber kein ATM zum drehen, dann gibt es eben genauso Leute die dann gleich die Box präferieren die so klingt wie die bassreduzierte Variante. Insbesodnere die Leute welche ihre Lautsprecher nicht so frei aufstellen wollen aus Wohngründen.

Man sollte die LS-Entscheidung in der nubert-Preisklasse nicht nach dem Datenblatt treffen, sondern ausgiebig selber hören.
4.1 - 2x NV 11, 2x NL 32, AW560 (mit Antimode)
Hier & da: 1x A-20, 2x A-100, Fidelio X2, AKG K530.

Very few people grasp the difference between understanding a point of view and agreeing with that point of view.
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von Brette »

mcBrandy hat geschrieben:T. Bien meinte (und bitte verbessert mich), dass man Gruppenlaufzeiten von 5-20ms eh nicht hört. Somit sind diese nicht relevant.
Ob man eine Gruppenlaufzeit mit Wert X hört ist aber Frequenzabhängig, darum ging es mir ja.
Bei 30Hz hört man wahrscheinlich keine 50ms heraus, bei 100Hz vielleicht schon eher.
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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von palefin »

zu bemerken sei noch, dass nur wenige Hersteller den -3 dB Wert angeben, manche den -6 dB Wert.
Manche wie Elac geben an: Frequenzbereich (IEC 268-5) 28 ... 50.000 Hz (Bsp. FS 249.2)
Es ist für "uns" normale Käufer schwierig, da aus den angegebenen Werten war rauszulesen.
Zudem findet man auch in Zeitschriften oft Bewertungen zum Bass, die irgendwie gar nicht zu den angegebenen Werten passen wollen...
:?

Auf Visaton... hab ich dazu diese Definition gefunden:
"Übertragungsbereich (IEC 268-5)

Nach IEC 268-5 wird der Übertragungsbereich eines Lautsprechers wie folgt ermittelt: 1) Der Frequenzgang des Lautsprechers wird auf der Bezugsachse mit einem Sinussignal vermessen. 2) Im Bereich des maximalen Schalldruckpegels wird der Schallpegel über eine Oktave gemittelt. Der gemittelte Pegel wird als Empfindlichkeit bezeichnet. 3) Der Übertragungsbereich wird als der Frequenzbereich angegeben, bei dem der Schallpegel des Lautsprechers um 10 dB unter den der Empfindlichkeit abgesunken ist. Einbrüche im Frequenzgang, die schmaler als 1/9 Oktave sind, können dabei unberücksichtigt bleiben."
Grüße, palefin

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Re: Tiefgang bei Nubert-Lautsprecher, warum und notwendig?

Beitrag von mcBrandy »

Brette hat geschrieben:
mcBrandy hat geschrieben:T. Bien meinte (und bitte verbessert mich), dass man Gruppenlaufzeiten von 5-20ms eh nicht hört. Somit sind diese nicht relevant.
Ob man eine Gruppenlaufzeit mit Wert X hört ist aber Frequenzabhängig, darum ging es mir ja.
Bei 30Hz hört man wahrscheinlich keine 50ms heraus, bei 100Hz vielleicht schon eher.
Das meinte ich ja. Drum hab ich ja von 5 bis 20ms gesprochen.
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist. (Stanislow Jerzy Lec)
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