Für Leute, die wenig drucken, ist es sowohl aus finanzieller Sicht als auch unter ökologischen Aspekten am sinnvollsten, das nächstgelegene Copy-Center aufzusuchen und dort die wenigen Ausdrucke zu tätigen Setzt natürlich eine entsprechende Infrastruktur am Wohnort voraus.urlaubner hat geschrieben: Für Leute die wenig drucken ist es aus finanzieller Sicht das beste einen billigen Drucker zu holen, evtl. 1x die Patronen zu wechseln und dann den nächsten kaufen. Ökologisch natürlich extrem suboptimal!
In diesen Ausführungen steckt viel Wahres drin. Im Grunde ist es "der Verbraucher" selbst, der diese Zustände herbeigeführt hat. Es soll doch immer alles so billig (nicht günstig) wie möglich sein. Vielfach fällt die unzureichende Haltbarkeit auch gar nicht ins Gewicht, weil Geräte oder andere Dinge innerhalb kurzer Zeit ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr den allerneuesten Standards oder Zeitgeist oder Modegeschmack entsprechen.engineer hat geschrieben: Die EU sollte geräteabhängig die Mindesthaltbarkeit hochsetzen: Minimum 3-5 Jahre für Geräte mit Elektronik und 5-8 Jahre für Geräte ohne Elektronik mit Beweislastumkehr. Momentan ist es so, dass man nach 6 Monaten dem Händler nachweisen muss, dass der Fehler schon bestanden hat. Da man das nicht kann oder es nicht wirtschaftlich ist, wird man verzichten.
Technisch ist das ohne Weiteres möglich, Geräte langlebig zu bauen. In der Militärtechnik wird eine Elektronik in Einzelfällen auf 25 Jahren ausgelegt. So lange muss sie lagern können und sich einschalten lassen, ohne auszufallen. Dort gibt es auch Auslegungen für hohe Temperaturen. Es ist aber aufwändiger, eine Elektronik hinzustellen, die allen Unbilden trotzt. Es kostet mehr Geld für die Bauteile, mehr Bauteile, mehr Platz, mehr Gewicht und mehr Entwicklungszeit.
Trotzdem ist es sinnvoll!
Es wird dazu führen, dass die Hersteller mehr in die Technik investieren und Billigdreckanbieter vom Markt verschwinden weil die Händler es nicht verkaufen, da sie die Garantieleistungen nicht wirtschaftlich bringen können. Und es wird dazu führen, dass die Hersteller stärker modular bauen, damit sie - wie im Falle von z.B. Aktivenboxen und HIF-Systemen - im Garantiefall einfach das Verstärkermodul oder das Netzteil oder den Preamp tauschen können.
Für Anbieter von Qualität ist das ein großer Vorteil. Momentan können sie nur mit ihrer Qualität werben und für sich selber entscheiden, eine lange Garantie zu geben und das Produkt etwas besser und teuerer zu machen. Sie sehen sich aber der Billigkonkurrenz entgegen und dem Umstand, dass sich viele für das billigere Massenprodukt entscheiden.
Weil das aber so ist, werden momentan die Massenprodukte noch billiger, weil die Stückzahl zeigt und die anderen werden teuerer. Ein gutes Produkt ist also aufgrund der Verwendung von seltenen Bauteilen unnötig überproportional teuer! Das vor allem würde sich ändern, wenn man die Qualität der breiten Masse anhebt.
Hinzu kommt, dass wir in einem Wirtschaftssystem leben, welches ausschließlich auf permanentes Wachstum ausgerichtet ist. Jeder vernünftig denkende Mensch, müsste erkennen, dass dies nicht möglich ist. Wenn jedes Jahr 10% Wachstum generiert werden soll, dann sind das im ersten Jahr 10%, im zweiten Jahr dann schon 11% (10% von 110%)...usw. Das geht nur in potemkinschen Dörfern.
Die schönste Geschichte von Herrn Potjomkin lässt sich allerdings der erzählen, der glaubt, die EU regele etwas, was in der Summe dem Verbraucher oder den Ressourcen oder sonstwie dem Allgemeingut zugute kommen würde. Die EU entstammt der EWG und nach ihrem Grundverständnis geht es darum, ausschließlich die Wirtschaft zu fördern und Handelshemmnisse abzubauen (wogegen ja bis zu einem gewissen Grad gar nichts einzuwenden wäre). Wer glaubt, dort sitzen Bürokraten, denen nun wirklich gar nichts besseres einfällt, als die Krümmung von Bananen o.Ä. zu regeln, der irrt. Um beim Bananenbeispiel zu bleiben: Dies geschah auf Druck des Handels, damit die Dinger auch möglichst platzsparend in Kartons verstaut werden können. Im Grunde hat jede Entscheidung der EU einen solchen Hintergrund, da ist das Bananen-Beispiel noch banal. Auf jeden EU-Politiker kommen wahrscheinlich 10 Lobbyisten...die werden sicher nicht propagieren, eine lange Haltbarkeit mit Beweislastumkehr zu garantieren.
Aber wie dem auch sei, "der Verbraucher" hat das Spiel mit entschieden. Umkehren ließe sich das nur, wenn sich qualitativ unzureichende Produkte gar nicht mehr verkaufen würden. Da dies aber mit persönlichen Einschränkungen für jeden Einzelnen bis hin zum Komplettverzicht verbunden wäre, glaube ich persönlich nicht, dass sich in absehbarer Zeit etwas ändert.