Der Einmessvorgang ist grundsätzlich gut gemacht. Er führt einen an die Hand, zeigt die empfohlenen Messpunkte auf. Ab 3 Messpunkten beende ich aktuell die Einmessung (mehr Messpunkte zu einem späteren Zeitpunkt).
Was mir auffällt: die Messergebnisse sind nicht direkt reproduzierbar. So können die Ergebnisse selbst bei nahezu identischem einmessen voneinander abweichen.
Mal trennt er den Center bei 100 Herz, dann wieder bei 60 Herz. Mal will er den rechten LS um 1 DB gegenüber dem linken erhöhen, mal beide gleich laut einstellen. Die Abstände scheinen aber in allen Fällen "richtig" zu sein. Ich habe gelesen, dass das Einmessmikro dafür verantwortlich sein kann und man den an der Spitze befindlichen Stoffaufsatz entfernen soll, oder vielmehr den Kleber der diesen fixiert. Will ich aktuell aber noch nicht probieren.
Nach Abschluss der Einmessung fragt er artig ob man den Dynamischen EQ und Dynamic Volume aktivieren möchte oder nicht, finde ich gut.
Die Ersteinrichtung von Bluetooth dauert ungewöhnlich lang, aber wenn er das iPad einmal gefunden hat, funzt das immer sehr schnell. Die Internetverbindung via WLAN ist schnell hergestellt und läuft einwandfrei. Die Kritiken die man in diesem Punkt lesen konnte, würde ich eher auf die individuellen WLAN Verbindungen zurückführen. Ich kann jedenfalls nicht meckern und habe teilweise mal ne Stunde und mehr diverse Radiosender problemlos gehört.
Das Menü und die Einstellungen erinnern logischerweise stark an den X4000. Hier finde ich mich schnell zurecht.
Was ich gut finde: Audyssey lässt sich z.Bsp. für den Eingang CD auf bypass l/r stellen (damit wird die Messung bzw. dessen Kurve für die Front's deaktiviert), auf BluRay bzw. TV wird diese aber wieder aktiviert. Damit erspart man sich die umständliche Umstellung auf "pure" bei der CD-Wiedergabe.
Ein Massebrummen, rauschen auf den Kanälen kann ich nicht ausmachen. Bild oder Tonaussetzer scheinen auszubleiben.
Der Klang ist bei Surround wirklich gelungen. Der AVR schaltet je nach Material schnell um, bindet alle LS sehr gut in das Geschehen ein. Ich würde hier von einer klaren Steigerung sprechen, da auch das normale TV-Programm erheblich griffiger rüber kommt. Klangverbieger oder angebliche Verbesserer suche ich aktuell überhaupt nicht und nutze sie auch nicht.
Die Aufsatzlautsprecher für Dolby-Atmos (habe aktuell 2 für die Front) will ich nicht näher beschreiben, aber sie erfüllen ihren Zweck und ergänzen den Surround recht deutlich. Der Surroundeffekt wirkt etwas tiefer, kommt von überall und manchmal kann man nicht eindeutig differenzieren, woher er nun genau kommt. Von oben von unten? Mir gefällt es und ich kann mich dem Gefühl nicht ganz erwehren, mehr sei gar nicht nötig.
Der AVR wird sehr warm, um nicht zu sagen: er wird heiß. Aber nicht wie bei manchen anderen Verstärkern an bestimmten Punkten, nein, dass ganze Gerät wird sehr warm. In den ersten Tagen ist auch ein unangenehmer Eigengeruch wahrzunehmen - der aber so langsam nachlässt. Dauert aber noch etwas.
Zum Stereo:
Im Pure macht der Denon alles richtig. Mit Audyssey bügelt das System schon bei 3 Messpunkten kritische Moden ganz ordentlich raus. Eine große Differenz zwischen beiden Modis ist für mich aktuell gar nicht so festzustellen. Dennoch verbleibe ich bei Stereomusik lieber ganz ohne.
Bei höheren Pegeln und das war bei Area DVD und dem Marantz SR7009 schon zu lesen, wird der Hochton arg anstrengend. Der Klang wird unsauber und fällt zunehmend auseinander. Das habe ich in dieser Deutlichkeit so auch noch nie hier gehört. Aber: das sind meist ungesunde Pegel, die ich nie abrufe. Würde ich das regelmäßiger tun, würde ich ggf. eine Endstufe dazu nehmen. Die Emotiva UPA 700 z. Bsp. grinste mir bei diesen Pegeln (trotz der vermeintlich geringeren Leistung) hämisch ins Gesicht. Hier blieb die Musik auch bei sehr hohen Pegeln stets kontrolliert.