Sencer hat geschrieben:Es arbeiten ja so ziemlich alle EQs mit einer Mischung aus IIR und FIR, weil das eben am sinnvollsten ist.
Das ist auch mein Wissensstand, wobei "sinnvoll" würde ich gegen "praktikabel" austauschen.
Beim Gespäch mit Hr. Brüggemann konnte ich heraus hören, das die technische Umsetzung von FIR Filtern im Bassbereich nicht so einfach wäre.
Warum? Wieso? das entzieht sich meiner Kenntniss, so tief bin ich in diesem doch recht komplexen Thema nicht drin.
Scheint aber wohl schon so zu sein, denn sonst würde es ja schon mehere Systeme mit dieser Technik geben.
Mit diesem Leistungsmerkmal ist mir nur noch ein Gerät von K+H bekannt, aber vielleicht gibt es doch noch mehr davon!?!
Auch wegen der resultierenden Verzögerung würde bei gängigen Systeme (AVRs/Antimode usw.) im Bassbereich "nur" IIR Filter zum Einsatz kommen, um eben Filmanwendungen möglich zu machen.
rockyou hat geschrieben:
Vielleicht hat die Verarbeitungsgeschwindigkeit ja auch mit dem Prozessor des Computers zu tun?
Ja klar, aber die Prozesoren heute sind so schnell, da macht sich die Bearbeitungszeit kaum bemerkbar.
Wobei FIR Filter im Bassbereich wohl doch rechenintensiv sind.
Ganz grob, um eine einigermaßen gleichmäßige Gruppenlaufzeit zu erreichen müssen die "schnellen Frequenzbereiche" verzögert werden, damit diese zeitrichtig am Hörplatz zu den langsamen Bereichen spielen.
Also wenn nun im Bassbereich eine Zeitliche Korrektur stattfindet, würde sich das in jedem Fall durch eine Verzögerung des Gesamtsignales bemerkbar machen.
Da dieses Bei Dirac anscheinend nicht der Fall ist gehe ich auch bei diesem System nicht von einer FIR Filterung im Bassbereich aus.
Bei der nuControl wurde der Übergangsfilter optimiert um eine möglichst kleine Verzögerung zu generieren.
Das habe ich so bei noch keinem anderen System gesehen.
Auszug aus Technik satt.
Wir haben mit „nuControl“ einen Vorverstärker entwickelt, mit
dem die Subwoofer-Verzögerung durch die Frequenztrennung
von knapp 7 auf unter 2 Millisekunden reduziert werden kann –
und damit unter die Erkennbarkeitsschwelle gedrückt wird.
Stellt sich bei der Trennung nur eine sehr kleine Verzögerung ein, brauche ich sie später auch nicht oder nicht viel zu korrigieren.
Nubert packt das Problem bei der Entstehung an, das aber nicht erst seit der nuControl.
Natürlich machen Korrektursysteme noch mehr und optimieren nicht nur die Gruppenlaufzeiten der Lautsprecher sondern auch die Raumeinflüsse.
Leider habe ich meine eigenen Messungen nicht mehr und hatte bisher auch keine Zeit mich mit dem Thema näher zu beschäftigen.
Aus der Erinnerung meine ich Gruppenlaufzeiten (bei der unteren Grenzfrequenz / 23Hz) von ca. 300ms am Hörplatz gemessen zu haben.
Diese zu korrigieren macht nur wenig Sinn, denn in diesem Bereich war das für mich bei Musik nicht wahrnehmbar.
Bei der Übergangsfrequenz (100Hz) war es deutlich weniger, vielleicht 30ms.
Klar, hier kommen auch noch Phasenschweinereien ins Spiel.
Diese waren jedoch sehr, sehr deutlich zu hören, zumindest wenn diese plötzlich nicht mehr da waren.
Ohne oder mit nur sehr kleiner Verzögerung klingt so eine Bassdrum einfach deutlich authentischer.
Ich selbst kratze bei diesem Thema auch nur ganz leicht an der Oberfläche und bin in erster Linie einfacher Anwender.
Interessant finde ich diese Thematik dennoch.