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unterschiedliche Hochtönergrößen

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
nubenne
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unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von nubenne »

hallo zusammen,

kann mir jemand erklären, was die unterschiedlichen Hochtönergrößen z.B. Nuline 34 (26 mm) / WS 14 (19 mm) in Bezug auf Klang und Abstrahlverhalten bedeuten und wieso z.B. Wandlautsprecher oftmals kleinere Kalotten haben?

Besten Dank vorab.
LG
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von Stevienew »

Sorry, ich bin (leider) kein Lautsprecherentwickler und kann Dir Deine Fragen daher nicht hinreichend beantworten.
Grundsätzlich haben Hochtöner mit 19 mm ein besseres Rundstrahlverhalten als größere Kalotten, aber das ist ja nur ein Teil der "Wahrheit".
Neben der Lektüre von "Technil-satt" hier, empfehle ich Dir einen Anruf bei der Hotline, um Deinen Wissensdurst zu stillen :wink: .

bis dann
Stefan

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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von g.vogt »

Stevienew hat geschrieben:Grundsätzlich haben Hochtöner mit 19 mm ein besseres Rundstrahlverhalten als größere Kalotten, aber das ist ja nur ein Teil der "Wahrheit".
Und hinter größeren Kalotten ist eine größere Spule unterzubringen, das ist in Sachen Belastbarkeit dann wohl für die größeren Boxen wichtig.
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von nubenne »

danke schon mal für eure Antworten.

Dass hinsichtlich der Gehäusegröße die Größe es Hochtöners angepasst werden muss kann ich noch nachvollziehen, vielleicht auch deshalb, weil die Übergangsfrequenz noch mals höher angesetzt werden kann als bei den größeren Boxen, aufgrund der tieferen möglichen Frequenz solcher. Das wiederum ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso der Hochtöner in den Wandlautsprechern theoretisch bis 27.000 hz spielen kann statt 22.000 bei den größeren. Der Tief-Mitteltöner kann nicht so tief runter also spielt er weiter oben mit und der Übergang zum Hochtöner setzt später ein als bei den größeren Boxen. Da wo also die größeren Hochtöner die mittleren Frequenzen noch mitspielen müssen, damit die Tief-Mitteltöner weiter runter kommen, müssen die Kalotten von den Wandlautsprechern garnicht die Mitten mitspielen sondern überlassen das dem Tief-Mitteltöner. Dementsprechend müssen die dann auch nicht so groß sein, weil sie nur die ganz oberen Frequenzen spielen müssen.

Ist das für euch eine nachvollziehbare und sinnvolle Theorie?
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von Rank »

nubenne hat geschrieben: Ist das für euch eine nachvollziehbare und sinnvolle Theorie?

Nein
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von Feryl »

Das habe ich mich auch schon mal gefragt. Eine Nuline 24, die bei mir irgendwann als Rear einziehen soll, hat den 19mm Hochtöner, meine 264 aber den 26mm Hochtöner. Wo liegt hier der Unterschied? Einfach nur bei der Maximalbelastung, oder lassen sich noch weitere Unterschiede raushören?
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von nubenne »

Die kleineren haben ein besseres Rundstrahlverhalten laut Beschreibung. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen wieso das so ist... und ob es da auch Nachteile gibt gegenüber den größeren Kalotten.

Wo ist denn hier die oft so hoch gepriesene NuForums Kompetenz? :)
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von nicolas_graeter »

nubenne hat geschrieben:Ich kann allerdings nicht nachvollziehen wieso das so ist...
Das hängt mit dem Interferenzmuster zusammen, das sich vor der Membran ausbildet. Wenn wir mal kurz annehmen, dass die Membran wie ein perfekter Kolben in einem Stück vor und zurück schwingen würde (was in der Realität nicht der Fall ist), dann entstehen unter Winkel Interferenzen. Ich habe hierzu Grafiken gefunden, die das veranschaulichen:

Abstrahlung "auf Achse". Man kann sehen, dass sich der Wellenzug vom oberen Membranrand mit dem vom unteren Membranrand in Phase befinden. Es gibt also keine Auslöschung.
grafik 2.png
Abstrahlung "unter Winkel". Man kann sehen, dass sich der Wellenzug vom oberen Membranrand mit dem vom unteren Membranrand nicht in Phase befinden. Es gibt also Auslöschung.
grafik 1.png
Man kann sich nun leicht vorstellen, dass wenn die Membran in Verhältnis zur abgestrahlten Wellenlänge groß ist, dass dann schon bei kleineren Winkeln relevante Auslöschungen auftreten. Anders wenn die Membran klein ist im Verhältnis zur Wellenlänge, dann treten die relevanten Auslöschungen erst bei größeren Winkeln auf.

In der Realität wird dieser Effekt aber durch andere Überlagert. Die Membran schwingt eben nicht bei allen Frequenzen perfekt kolbenförmig, sie bricht in Teilschwingungen auf.

Hoffe, die Erklärung ist nachvollziehbar...

P.S.: Eine größere Membran braucht für den gleichen Pegel wie eine kleinere deutlich weniger Hub. Damit sinken die Verzerrungen, also sollte die Membran so groß wie eben möglich gewählt werden (Kompromiss zur Bündelung).

Gruß
Nicolas
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von nubenne »

hallo Nicolas,

vielen Dank für die sehr gute Erklärung. Das spielelt sich auch in etwa mit der Aussage wieder, die ich heute vom Nubert Team erhalten habe.

von Marco Polzer:
Je kleiner der Membrandurchmesser des Hochtöners ist, desto besser ist das Rundstrahlverhalten. Bei den kleinen Hochtönern wird der Schall kugelförmig abgegeben, die größeren Hochtöner geben den Schall punktuell (wie der Strahl einer Taschenlampe) ab. Je kleiner der Hochtöner desto höhere Frequenzen können hier reproduziert werden. Dies geschieht dann immer in Abhängigkeit zu dem angekoppelten Mittel-/Tieftöner. Hieraus hat sich im Laufe der Entwicklungen unseres Boxenportfolios die aktuellen Zusammenstellungen zwischen den Hoch-/Mittel- und Tieftönern ergeben, welche in zahllosen Tests unter Laborbedingungen messtechnisch belegt und somit umgesetzt wurden.
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Re: unterschiedliche Hochtönergrößen

Beitrag von TBien »

nubenne hat geschrieben: Wo ist denn hier die oft so hoch gepriesene NuForums Kompetenz? :)
Hier ist sie. :D

Um die Infos aus der Hotline noch etwas zu vertiefen:

Der Bereich, ab welchem ein Hochtöner beginnt, den Schall mehr und mehr gebündelt (=gerichtet) abzustrahlen, ist, wie schon richtig geschrieben, von der Ausdehnung der Membrane (Membrangröße) und natürlich von der Frequenz abhängig. Kleinere Hochtöner strahlen höhere Frequenzen grundsätzlich in einem breiteren Winkel ab als größere. Oder anders formuliert: Bei kleineren Hochtönern ist der Bereich, ab welchem der Schall beginnt, gerichtet abgestrahlt zu werden, zu höheren Frequenzen verschoben. Die Bündelung setzt nicht plötzlich ein, sondern beginnt allmählich und wird mit steigender Frequenz stetig stärker.
Gleichzeitig ist aber bei kleineren Hochtönern in der Regel der Schwingspulendurchmesser und somit die Belastbarkeit im unteren Frequenzbereich geringer. Je tiefer die Frequenz, umso mehr Luft muss zudem „verdrängt“ werden. Hochtöner mit kleineren Membranen müssen also mehr Membranhub ausführen, um bei einer bestimmten Frequenz den gleichen unverzerrten Maximalpegel zu schaffen, als größere. Um einen sicheren Betrieb auch bei Extrempegeln zu gewährleisten, müssen kleinere Hochtöner daher immer bei etwas höheren Frequenzen angekoppelt werden. Die Ankopplung eines Hochtöners bei höheren Frequenzen bedeutet aber gleichzeitig eine kürzere abgestrahlte Wellenlänge im Übernahmebereich zwischen Mittel- und Hochtöner, wo es wiederum eine stärkere Bündelung im vertikalen Bereich bewirken kann.
Die Wahl des Hochtöners stellt somit immer einen Kompromiss aus mehreren jeweils sich widersprechenden Forderungen dar.
Der Vorteil des breiteren Abstrahlverhaltens im Superhochtonbereich muss also immer gegen den Nachteil des schlechteren Rundstrahlbereiches in der Vertikalen sowie einem geringeren Maximalpegel abgewogen werden.

War das genug Kompetenz? :wink:

Nubertsche Grüße!
Thomas Bien
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