nach langem passiven Mitlesen und "suchen" nach Erfahrungen mit der NuVero 110, welche hier im Forum nur sehr spärlich vorhanden sind, möchte ich heute meine persönlichen Eindrücke schildern, die ich über die letzte Woche intensiven Hörens gesammelt habe.
Gehört wurden wiederholt viele verschiedene vertraute Stücke aus allen Genres.
Die LS- und Sitzposition waren immer die gleiche.
Zur Situation:
Seit 2009 besaß ich die NuVero 11, mit welcher ich bis auf die leicht helle/schlanke Wiedergabe, den stetigen Eindruck, dass etwas "Körper" fehlt und die etwas diffuse Darstellung (schlechtere Ortbarkeit) sehr zufrieden war.
Nun wollte ich mich seit längerer Zeit "verkleinern" und gleichzeitig die fehlenden Attribute beheben.
Zur Wahl in der NuVero Serie steht eigentlich nur die NuVero 60, die auf Ständern weniger hoch baut als die 11, aber durch die Breite sehr wuchtig wirkt.
Bei den Nulines müsste es die 264 sein.
Evtl. wäre die NV 50 auf Ständern noch eine Alternative, aber dann müsste mindestens ein AW 12 dabei sein, welcher ja auch wieder Platz in Anspruch nimmt.
und tonal müsste die 50 das besser machen, was ich bei der 11 / 110 vermisse
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Dann kämen noch zwei NV 70 infrage, bei denen allerdings der Hochtöner in Bezug auf den Hörplatz zu tief sitzen würde...
Zufällig bin ich auf ein aktuelles Auslaufmodell eines Mitbewerbers gestoßen, das mit 1m Höhe, 30 cm Tiefe und einer ebenfalls neutralen Abstimmung interessant erschien, zumal die LS mit 40% Nachlass verkauft werden.
Als NuVero 11 Besitzer schreit der kleine Mann im Ohr automatisch auch nach der NuVero 110 welche theoretisch Verbesserung verspricht aber ebenso groß ist
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Ein Freund hat seit einiger Zeit die 110 und hat mir diese zum Testen/Vergleichen zur Verfügung gestellt.
Erster Eindruck im Vergleich zur NuVero 11:
Wärmer, Details sind besser wahrnehmbar, der Bass etwas exakter. Das ganze Klanggeschenhen etwas besser umrissen, d.h., besser ortbar.
"Körper" fehlt nach wie vor, was vor allem bei "Fever" von Elvis Presley auffällt.
Diese Aufnahme entstand ein einem halligen Raum, welcher das Finger-Schnippen deutlich nachhallen lässt, was die 110 völlig unterschlägt und dadurch fast unnatürlich
hell erscheinen lässt.
Auch feine Schwingungen von Becken-Schlägen oder beim Anschlagen von Drums werden leicht "verschluckt".
Als vergleich für solche Fähigkeiten in der Feinauflösung dient mir (tonal) mein Kopfhörer AKG 701, dem Neutralität und Analytik nachgesagt werden.
Die Mitten könnten für meinen Geschmack (und Kopfhörervergleich) dominanter Wiedergegeben werden. Dies fällt vor allem bei sehr komplexen Stücken wie BigBand-Aufnahmen auf. Es werden zwar alle Details herausgeschält, aber alles klingt sehr flach und einheitlich.
Ein User hat in einem anderen Vergleich folgendes geschrieben:
ZITAT:
"Die 284 klingt dagegen direkter, "anspringender" und bei manchen (!) Stücken (unabhängig von der Musikrichtung) auch anstrengender, was je nach Lust und Laune leider auch mal ins Nervige abgleiten kann. Auf der Habenseite steht die ebenfalls sehr präzise Darstellung, der tiefe und schnelle Bass und die präsenten Mitten, die (bei mir) beim direkten Umschalten zwischen Vero und Line manchmal den Eindruck hervorrufen, das nicht etwa bei der 284 etwas "zu viel" ist, sondern eher dass bei der Vero etwas fehlt, und zwar genau in diesem speziellen Frequenzbereich, der auf der anderen Seite manchmal den Eindruck eines "harschen" Klanges erwecken kann. So als ob da ein Loch im Frequenzgang der Vero klaffen würde (rein subjektiv - ich weiß dass dem wahrscheinlich meßtechnisch nicht so ist). Ich weiß leider nicht wie ich es besser ausdrücken soll, aber der User "Fuerstltom" hat bei seinem Vergleich zwischen der 284er und der 110er (glaube ich) ähnliches empfunden."
ZITAT ENDE
Diesem Eindruck kann ich zu 100% bestätigen.
Mein persönliches Fazit beim Vergleich NuVero 11 / 110:
Wer sich eine bessere Tiefenstaffelung und /oder eine direktere Mittendarstellung erhofft, könnte enttäuscht sein.
Die Ortbarkeit, bzw. Abbildungsschärfe ist bei der neuen besser, der Klangcharakter etwas "wärmer.
Eine wesentlich bessere Feinauflösung kann ich persönlich nicht ausmachen. Dazu werden mir zu viele Feinheiten und Nuancen unterschlagen.
Bei Hardrock bevorzuge ich die 11, da man hier von der besser durchhörbaren Detaildarstellung der 110 manchmal schier "erschlagen" wird.
Da ich (wie oben erwähnt) verkleinern und klanglich keinen großen Rückschritt machen möchte, stehe ich vor einem leichten Dilemma.
Grundsätzlich möchte ich der Fa. Nubert und der NuVero-Serie treu bleiben, finde aber keinere Alternative zur NuVero 11 innerhalb der Serie.
Die Nuline Serie kenne ich nur aus den Hörstudios, bzw. von zu Hause...ich besitze noch 2x2 Nuline 24.
Da mein Wunschlautsprecher ca. 1m hoch sein sollte, bliebe nur die Nuline 264, klanglich vergleichbar zur 11 wäre die 284 mit präsenteren Mitten, aber nicht kleiner als die 11....
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Gruß
Christian