joe.i.m hat geschrieben:Jetzt überrascht Du mich aber schon etwas Martin, kenne ich Dich doch eher als Mann der harten Fakten als einer der gefühlten Moralverstöße.
Sagen wir mal so: Level 1 im "VW hat bei mir verschissen Spiel" wurde erreicht, als man mir per Brief mitteilte, dass mein Auto "von einer Software betroffen" sei. Da war ich schon mal richtig sauer, weil nicht ein einziges Wort des Bedauerns oder der Entschuldigung mit dabei war. Man kann Realist sein, so viel man will, aber völlig emotionslos bin ich dann doch nicht. Nun ist Level 2 in meiner persönlichen Kunden-Eskalations-Stufe erreicht (VW scheißt auf die Rechtslage und die Tatsache, dass die Abgasrückführung auf der Straße nie im "Labor-Modus" Level 0 sondern immer im "Staßen-Modus" Level 1 betrieben wird, ist für VW in Deutschland kein Betrug, kein Cheating oder wie auch immer man das beschreiben möchte => aber in Amerika wird natürlich der Regierung und auch den Kunden der Bauch gepinselt, weil man Angst vor einer zu drakonischen Strafe hat => somit hat man dort natürlich den Betrug sofort gestanden).
Ich bin weniger geschockt, dass VW so was gemacht hat, sondern darüber, wie jetzt damit umgegangen wird. Und Kunden "zweiter Klasse" werden schnell zu ehemaligen Kunden...
joe.i.m hat geschrieben:Ich frag mal so: Was kann Skoda an sich dafür, das VW solch eine Strategie der harten Hand innerhalb des Konzerns fährt? Was Du da propagierst ist den Hund schlagen um den Herrn zu treffen. Jedenfalls kommt es bei mir so an.
Skoda hat nun mal keine eigene Entwicklung, sondern setzt sämtliche "Legosteine" (für die meisten Modelle aus dem modularen Querbaukasten) von VW ein. Somit ist VW als Schirmherr für alle Marken verantwortlich. Baut die Konzernmutter Mist, sind alle Sub-Marken betroffen. Soll ich mit diesem Wissen weiter bei Skoda bleiben, obwohl ich genau weiß, dass die Einstellung des Managments bei VW sich nicht ändern wird und höchstens darauf geachtet wird, dass sowas zukünftig nicht mehr publik wird
Zum Thema Hund: Entweder ich schlage den Hund, der daraufhin vielleicht mal sein Herrchen in den Allerwertesten beißt, oder ich schlage direkt das Herrchen, mit der Folge, dass der Hund nun kein Herrchen mehr hat und ins Tierheim muss oder gar eingeschläfert wird.
joe.i.m hat geschrieben:Schließlich hat Skoda sich schon ab und an dem Machtwort der VW Führung entzogen. Und wie ja schon angekündigt sollen die Strukturen wieder mehr dezentraliesiert werden. Da könnten ja auch zukünftig mehr Entscheidungsfreiheiten der Konzerntöchter möglich sein.
Ich fände es gut, wenn es so käme und VW innerhalb des Konzern eine die Entwicklung fördernde Fachliche Konkurrenz zuließe. Aus meiner Sicht schon lange fällig.
Gruß joe
Dezentralisierung? Wie denn, wenn es künftig für alle Marken nur noch drei Baukästen gibt (modularer Querbaukasten unter der Regie von VW, modularer Längsbaukasten unter der Regie von Audi und modularer Sportbaukasten unter der Regie von Porsche)
Und zum Thema "Skoda hat sich widersetzt": Das war, als bei Skoda noch der Winfried Vahland das Sagen hatte
Dieser hat den VW-Konzern aber im Streit verlassen. Ob Winterkorn oder der neue VW-Chef Müller, ist ja auch egal, einer von beiden wollte Vahland als Amerika-Chef einsetzen, damit er dort die Kastanien aus dem Feuer holen soll. Vahland fand das natürlich nicht lustig (er muss das als Demütigung empfunden haben) und hat von sich aus den Konzern verlassen. Vahland war bei Skoda lange Zeit ein Visionär. Ob das unter dem neuen Skoda-Chef Bernhard Maier weiterhin möglich ist? Ich hege da starke Zweifel...