Rund ums Auto

[nicolas_graeter]

Miller? Ist das nicht ähnlich dem Attkinson-Prinzip ein Modus mit EXTREM magerer Einspritzung

Der "Miller- Zyklus" ist die praktische Umsetzung der Idee von Atkinson. Atkinson wollte die dem Brennraum zugeführte Energie besser nutzbar machen indem sich das Gas im Brennraum weiter entspannen kann als üblich. Dabei wird weniger Energie nutzlos in den Auspuff entlassen und statt dessen in mechanische Energie gewandelt. Ein "Atkinson- Zyklus" wäre näher am theoretisch idealen Kreisprozess der Verbrennung. Allerdings ist hierzu ein komplizierter Kurbeltrieb mit ungleichem Hub beim Ansaugen und Ausstoßen nötig. Die praktische Umsetzung ist deshalb der "Miller- Zyklus", hier wird nicht der Hub variiert, sondern "nur" die Füllung des Zylinders mit passenden Steuerzeiten (Ventilbewegungen).

Gruß
Nicolas

[Christian H]

Toyota nutzt den Modus in seinen Hybrid-Autos, aber da unterstützen ja zwei Elektromotoren, dass der Verbrenner "rund" läuft.

Auch Toyota bedient sich offenbar des Miller-Prinzips - auch wenn sie es Atkinson nennen. Es wird dort nämlich ebenfalls über die Ventilsteuerung statt über eine mechanische Kolbenbewegung gelöst.

Ich finde den Miller-/Atkinson-Zyklus eine interessante Sache. Aber bisher war er nicht sehr erfolgreich. Mazda hatte sowas früher mal im Xedos 9. Dort war es ein 2.3 Liter 6-Zylinder, bei dem das fehlende Drehmoment durch den Miller-Zyklus mit einem Kompressor ausgeglichen wurde.

In den Toyota-HSD-Antrieben braucht es keinen Lader/Kompressor, da ja zum Ausgleich die E-Maschinen vorhanden sind. So erreicht der Benzinmotor des neuen Prius 4 einen Wirkungsgrad von über 40 %.

Ebenso interessant ist die Verbindung des normalen Otto- und Miller-Zyklus. Auch hier hat Toyota bereits einen 1.2 Liter Turbo, der unter Teillast in den Miller-Zyklus wechselt, unter Volllast aber im normalen Otto-Zyklus läuft. Allerdings ist dazu aber nun ebenfalls ein Turbo nötig. Da ja ein "Downsizer" diese Zugabe sowieso hat, ist es wohl eine Nutzung von Synergien...

Gruss
Christian

[nicolas_graeter]

Es wird dort nämlich ebenfalls über die Ventilsteuerung statt über eine mechanische Kolbenbewegung gelöst.

ja, die mechanische Lösung ist ein rein theoretisches Modell, wegen der Komplexität nie praktisch umgesetzt. Der mechanische Unterschied zu anderen Motoren ist in der Praxis eine andere Nockenwelle mit verkürzten Einlasszeiten.

Gruß
Nicolas

[rockyou]

Die Ventilsteuerung soll beim neuen Motor ja auch variabel sein und früher schließen. Wichtig ist wohl der neue Lader mit den verstellbaren Schaufeln, wie ihn bisher nur Porsche in Benziner eingesetzt hat.
Aber das kann man schon im Netz nachlesen, ich glaube Autobild wars, oder AMS.

[Marcel123]

Wichtig ist wohl der neue Lader mit den verstellbaren Schaufeln, wie ihn bisher nur Porsche in Benziner eingesetzt hat.

VTG Turbolader wurden schon ab 1989 im Honda Legend (Wing Turbo) verbaut, bei Porsche wurde das Prinzip, der variablen Turbinengeometrie nur wieder aufgegriffen und ab dem 997 Turbo (2006) verbaut.....

[Weyoun]

Ich komme noch mal drauf zurück:

Die Kühlung der Turbomotoren mittels Benzin ist wohl bald Geschichte. VW! bringt ja im Herbst die neue Motorengeneration auf den Markt, zunächst als Benziner-Dreizylinder...

Nennt mich altmodisch, aber bevor das nicht auf die 4-Zylinder umgemünzt wird, interessiert mich das nicht die Bohne.

Es tut sich also doch was durch den Abgasskandal, sonst wäre der (teure) Motor wohl noch nicht vorgesehen.

Glaube mir, das hat mit Dieselgate nicht im geringsten zu tun! Die Motorenentwicklung dauert teilweise länger als der Lebenszyklus eines neue Autos! Während der Golf z.B. alle 7 Jahre neu erfunden wird, beträgt die Entwicklungszeit bei neuen Motoren bis zu 10 Jahre. In der Regel geht es schneller, aber z.B. der Opel Twin-Turbo-Diesel aus dem Insignia sollte ursprünglich schon zum Marktstart des Insignias erscheinen, kam dann aber erst 3 Jahre später, weil es bei der Entwicklung zu massiven Problemen kam.

Somit wurde der kommende 3-Zylinder von VW bereits zu entwickeln begonnen, als Winterkorn noch ganz frisch im Amt des CEO war.
Denn ein unausgegorenes Produkt kommt ganz sicher nicht auf den Markt. Da hat VW zu viele schlechte Erfahrungen gemacht, z.B. mit Frostschäden bei den Alu-Motoren.

[Christian H]

Denn ein unausgegorenes Produkt kommt ganz sicher nicht auf den Markt.

Verzeih mir, musste gerade herzhaft lachen

Gruss
Christian

[Weyoun]

Verzeih mir, musste gerade herzhaft lachen

Wieso?

VW bescheißt nur und lügt, ohne dabei rot zu werden.
Aber wenn sie schon bescheißen, dann richtig (also kommt kein dilettantisches Produkt auf den Markt), denn der Kunde soll ja nicht merken, dass er beschissen wird...

[nicolas_graeter]

VW will bis 2025 ein bis zwei Millionen reine Elektroautos im Jahr verkaufen und dazu 30 (!) Elektromodelle im Programm haben

Da bin ich echt gespannt
...Mit den heutigen 30 kWh- Akkus wird das jedenfalls nix....

Gruß
Nicolas

[rockyou]

Ich komme noch mal drauf zurück:

Die Kühlung der Turbomotoren mittels Benzin ist wohl bald Geschichte. VW! bringt ja im Herbst die neue Motorengeneration auf den Markt, zunächst als Benziner-Dreizylinder...

Nennt mich altmodisch, aber bevor das nicht auf die 4-Zylinder umgemünzt wird, interessiert mich das nicht die Bohne.

Es tut sich also doch was durch den Abgasskandal, sonst wäre der (teure) Motor wohl noch nicht vorgesehen.

Glaube mir, das hat mit Dieselgate nicht im geringsten zu tun! Die Motorenentwicklung dauert teilweise länger als der Lebenszyklus eines neue Autos! Während der Golf z.B. alle 7 Jahre neu erfunden wird, beträgt die Entwicklungszeit bei neuen Motoren bis zu 10 Jahre. In der Regel geht es schneller, aber z.B. der Opel Twin-Turbo-Diesel aus dem Insignia sollte ursprünglich schon zum Marktstart des Insignias erscheinen, kam dann aber erst 3 Jahre später, weil es bei der Entwicklung zu massiven Problemen kam.

Somit wurde der kommende 3-Zylinder von VW bereits zu entwickeln begonnen, als Winterkorn noch ganz frisch im Amt des CEO war.
Denn ein unausgegorenes Produkt kommt ganz sicher nicht auf den Markt. Da hat VW zu viele schlechte Erfahrungen gemacht, z.B. mit Frostschäden bei den Alu-Motoren.

Der Motor war sicherlich schon recht weit entwickelt, d.h. aber ja nicht, dass er schon auf den Markt kommt. Viele Firmen verschießen ihr Pulver nicht so früh, sondern erst, wenn der Markt es fordert.