Streamingdienst permanenter Download möglich?

[robin84]

Also ich kann dieses "Ist zu teuer, kann ich mir nicht leisten"-Gejammere auch immer nicht verstehen. Man zahlt weniger als wenn man sich jeden Monat eine physische CD kaufen würde. Als jemand, der Musik aktiv hört, ist das ja nun wirklich keine unangemessene Ausgabe. Ist echt erstaunlich und auch erschreckend, wie radikal sich die monetäre Wertschätzung von Musik in den letzten Jahren durchs Internet gedreht hat. Und nur um mal eine Aussage von oben zu korrigieren, dass ein Musiker pro Stream "ein paar Cent" verdient: Musiker würden Jubeln wenn es so wäre.
Hier ist eine sehr gute Grafik, die mal etwas anschaulicher das Problem verdeutlicht:

https://www.theguardian.com/technology/ ... es-youtube (etwas scrollen)

Insofern: 10 Euro im Monat sind NICHT zu viel für Musik. Wenn du es dir wirklich nicht leisten kannst, ist das eben ein zu teures Hobby und du musst drauf verzichten... so wie ich drauf verzichten muss, Ferraris zu sammeln... verdammt...

[MGM]

Vorausgesetzt die 2015er Daten stimmen, was ich gar nicht bezweifeln möchte und unter der Annahme das sich daran nicht wirklich etwas zu Gunsten der Künstler geändert hat... Erschreckend, traurig und eigentlich zum kotzen!

Andererseits sollen täglich mehrere Milliarden (billions) Streams gehört werden.
Wenn man sich mal überlegt, das die vor nicht all zu langer Zeit wegen der einbrechenden CD Verkäufe quasi am Hungertuch genagt haben und das mit dem jetzigen Stück vom Kuchen vergleicht...

[Jakobregller]

Hi Leute,
so jetzt muss ich mich auch mal unter die Kommentare mischen!:)
Ich bin auch ein Audials-Verwender und habe mich deshalb auch schon mal intensiver mit dem ganzen Thema Legalität etc. auseinandergesetzt...

Grundsätzlich haben wir hier in Deutschland das "Recht auf Privatkopie", das ist im § 53 Absatz 1 Urheberrechtsgesetz (UrhG) geregelt ist: http://dejure.org/gesetze/UrhG/53.html. Also solange man keinen Kopierschutz knackt, die Inhalte AUSSCHLIEßLICH privat verwendet und man von einer legalen Quelle aufnimmt bzw. mitschneidet ist das alles rechtlich überhaupt kein Problem. Natürlich schreiben die Streaming-Dienste in ihren AGBs, dass man nichts aufzeichnen darf. Aber nach Meinung der meisten Juristen sind solche allg. Geschäftsbedingungen unwirksam. Mitschnitt-Software fällt somit unter die sog. "analoge Lücke" (für Klugscheißer ). Dazu gibt's ein ziemlich informatives Nutzerfragenvideo auf YouTube:

Cheers!!

[aaof]

Es kommt eben auch auf Eigenverantwortung an und ob wir weiterhin an künstlerischer Vielfalt interessiert sind.

Ich habe früher auch nicht immer korrekt gehandelt und Musik wie Massenware konsumiert. Heute kaufe ich alles, dafür aber überlegter und weniger. Qualität vor Quantität. Seitdem ich das so mache, habe ich an Musik viel mehr Spaß als früher.

Ich durfte früher immer mal an Entscheidungsprozessen von CDs teilhaben, was kleine Labels und Künstler hier hinein investieren, sei es an Zeit und teilweise eigenem Kapital, spottet jeder Beschreibung.

Viele sind froh, wenn sie am Ende die Kosten wieder reinspielen. Geld verdient da keiner wirklich (kleine Indiebands).

[Rolly22]

@Weyoun: Ende der 90er hatten wir noch die DM, du mußt die Zahlen also durch zwei teilen. Ansonsten aber volle Zustimmung zu dir und robin84, mit vorher einem Album im Monat hat man die üblichen Verdächtigen bereits raus. Z.B. bei Spotify kommt noch die Family Option dazu, meine Tochter ist noch nie zu mir gekommen weil sie CDs kaufen wollte. Ich glaube in einigen Jahren werden uns die Kinder bei der Frage "möchtest du zum Geburtstag eine CD" mit grossen Augen anschauen und fragen "warum?". Mein Sohn kommt mit Spotify noch nicht ganz klar, der hat noch nen ganzen Satz an ??? und ??? Kids CDs. Aber die gibt es inzwischen auch auf Spotify, ich muß ihm nur mal zeigen wie er da ran kommt.
Zur Legaliät des Mitschneidens gibt es auf Seite der von Rank zitierten SW ausführliche Ausführungen. Ob man das tatsächlich braucht? Ich könnte die Option trotz Spotify Premium Abo fürs Auto gebrauchen. Allein dafür habe ich mir im letzten Jahr dann doch etwa 6 CDs gekauft. Und das nicht mal um die CD abzuspielen (mein Fabia hat gar keinen CD Spieler mehr) sondern am grossen Fluss mit AutoRip um an die mp3s ran zu kommen. Allerdings hat mir nun mein Arbeitgeber statt des Blackberrys ein iPhone als Mobilgerät verordnet. Damit kann ich dann mal Apple Car Play mit Spotify offline ausprobieren...

[joe.i.m]

Streamingdienste haben nun mal ein anderes Geschäftsmodell als wie Musik zum kaufen, von daher würde ich es nicht unbedingt aufs äußerste treiben. Das Geschäftsmodell ist das bezahlen von Centbeträgen oder auch Bruchteilen davon pro gestreamten Titel. Von daher sollte die Nutzung entdprechend dem Geschäftsmodell erfolgen. Sonst kann sich manch ein Musiker es sich bald nicht mehr leisten, Musik zu machen.
Ich denke hier hätte auch jeder von uns kein Verständnis, wenn jemand einfach daherkommt und das Produkt der eigenen Arbeit einfach kostenlos nutzt.
Wenn dafür kein Geld da ist, gibt es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten:
1. Man gibt das zu teure Hobby auf.
2. man spart woanders um sich das Hobby leisten zu können.

Aber muß natürlich jeder selber wissen. Ist halt wie immer eine subjektive persönliche Meinung.

Gruß joe

[Haihappen]

Bei Radiosendern, die legale Musik streamen, ist es das Mitschneiden auf jeden Fall legal. Software gibt es da auch satt und genug. Jakobregller verweist da schon auf den richtigen Paragraphen. Ebenso sein Hinweis auf die Problematik bei Streamingdiensten wie z. B. Spotify.

Das geht auch nicht zu Lasten der Künstler, da diese durch die Gema-Beiträge versorgt werden. Die Gema kassiert recht ordentlich für Datenträger, PCs, Laptops, Handys etc.
Man zahlt also ohnehin dafür, kostenlos ist es nicht, auch wenn man kostenlos mitschneiden kann. Wenn ich daran denke, dass ich meine Lieder überwiegend bei Amazon kaufe, zahle ich sogar doppelt .

[joe.i.m]

Das alle Musiker von der Gema bezahlt werden und damit ihr auskommen haben, sehe ich nicht.

Gruß joe

[robin84]

Nur weil das Mitschneiden von Radiosendern rechtlich legal ist, heißt das noch nicht, dass es der moralischste Weg ist, wenn man ernsthaft will, dass die eigenen Lieblingsmusiker auch nächstes Jahr noch Musik machen.

Die Gema-Ausschüttungen gerade bei Internet-Radiosendern sind dabei absolut kein Argument, besonders wenn der Sender im Ausland sitzt und die Royalties über die lokale Rechteverwertungsgesellschaft eingesammelt wird und später die sowieso schon dürren Geldtröpfchen durch den Verwaltungsaufwand beim Ausschütten an den Urheber, der Mitglied einer anderen Verwertungsgesellschaft ist, quasi ins Nichts verdampft...

[aaof]

Das alle Musiker von der Gema bezahlt werden und damit ihr auskommen haben, sehe ich nicht.

Gruß joe

Die GEMA ist für vieles gut, nur nicht für die Musik und dessen Vielfalt.