Hallo,
T.B. hat gestern bei mir hereingeschaut und vor allem –gehört. Eventuell benötigte Werkzeuge und Bauelemente hatte ich schon mal bereit gelegt:
Die Hör- und Optimierungsprozedur lief in entspannter und ruhiger Atmosphäre ab. Er riet mir, einfach zwischen aktiviertem Aufsatzlautsprecher und deaktiviertem RS 54 umzuschalten. Also Umschalten zwischen nuVero 14 im Alleinbetrieb und nuVero 14 plus RS 54. Durch das Herausziehen und Einstecken der entsprechenden Bananenstecker war das recht einfach möglich.
Vorher wurde noch gründlich der Aufbau inspiziert:
Bei unserem Hörtest sah ich eine Variation der Vorschaltkapazität vor der RS 54 zwischen 10 µF und 22 µF vor. Allerdings waren keine Änderungen des Kondensators erforderlich. Der Wert von 21,5 µF erwies sich als auf Anhieb passend (22 µF als Normwert dürften aber auch geeignet sein).
Dieser Wert gilt in meinem Hörraum und einem Hörabstand von etwa 2,5 m. Ich denke aber, dass dieser Wert auch in vielen anderen Räumen gut geeignet ist.
Abgehört wurde mit Stücken, die auch am nuVero-Day 2008 gespielt wurden. Diese hat Thomas sehr gut im Gedächtnis und er weiß natürlich, worauf er zu achten hat.
Wie ändert sich nun der Klang der nuVero 14 im Zusammenspiel mit dem Aufsatzlautsprecher RS 54?
Mein Eindruck ist: Recht genau in die Richtung, in der er sich entwickeln sollte. Die Klangbühne öffnet sich nach oben und erscheint dementsprechend größer. Die Räumlichkeit der Stereobühne vergrößert sich ebenfalls ein wenig. Die hervorragende tonale Charakteristik und Abbildungsschärfe der nuVero 14 bleiben jedoch erhalten, was sehr wichtig ist.
Eine Wirkung stellte sich jedoch nach meinem Empfinden zusätzlich ein, die ich in dieser Ausprägung so nicht erwartet habe: Das ganze Klanggeschehen wird noch dynamischer, als es die 14 im Solobetrieb ohnehin schon in den Hörraum hineinstellt. Einen Tick „freier“. Das war für mich faszinierend! Auch beim Leisehören fällt diese Klangwirkung auf, das ist richtig schön. Ich höre einfach noch mehr Details heraus, ohne Schärfe und Schrillheit. Ich verberge an dieser Stelle meine Begeisterung nicht!
Thomas war an dieser Stelle aber kritischer: Vorsicht, da könnte möglicherweise das Klangbild etwas „kehlig“ wirken. Als Abhilfe empfahl er, den Bassschalter der nuVero 14 auf „Voluminös“ zu stellen. Hierbei kippt die Frequenzweiche der 14 den Frequenzgang von den Mitten zu den Höhen etwas ab, ähnlich wie ein ATM-Modul es ermöglicht. Der Wahlschalter an der RS 54 sollte in Stellung „Direkt“ gebracht werden. In der Stellung „Reflektierend“ wird der Frequenzgang ATMOS-spezifisch modifiziert, das ist für diesen Anwendungsfall aber nicht optimal.
Der 30-mm-Kalottenhochtöner der RS 54 ist übrigens sehr hochwertig (der Tieftöner natürlich auch). Er lässt sich über einen weiten Frequenzbereich einsetzen und hat nach unten hin seinen -3 dB Punkt bei 500 Hz. Auf Achse gemessen ist er sehr linear. Damit ist diese Aufsatzbox viel universeller, als man es zunächst vermuten könnte. Für den von mir gewählten Einsatzzweck ist sie eine Art „Wolf im Schafspelz“.
Nun aber zurück zum Klangbild: Wie bereits gesagt eröffnen sich keine neuen „Klangwelten“. Dazu ist die 14 einfach zu gut. Aber, und jetzt mögen mich einige verbal „steinigen“: Ich empfehle diese Ergänzung zur nuVero 14 durchaus jenen, die einen größeren Hörabstand einhalten können/ wollen oder die eine Klangänderung in die von mir beschriebene Richtung mögen. Und die das entsprechende optische Erscheinungsbild akzeptieren können.
Ich denke, die Zusatzinvestition von 590€ zuzüglich einiger Euros für die Folienkondensatoren ist sehr gut angelegt. Klanglich für mich auf jeden Fall.
So, und danach gingen wir zum Griechen.
Das hatten wir uns einfach verdient.
Beste Grüße
OL-DIE
p.s.
Das beigelegte „Notbehelfskabel“ kann ohne Probleme als dauerhafte Zuleitung vom Anschlussfeld der nuVero 14 zur RS 54 verwendet werden.
Es ist wegen seiner Kürze nicht klangbeeinflussend.