Weyoun hat geschrieben:
horch! hat geschrieben:Das ist der Punkt. Und zwar ohne Ironie oder Witz - ganz wörtlich: In unserem Gehirn kommt nur ein Bruchteil der Nervenzellen, die im Auditiven Cortex das Hörerleben bewirken, vom Ohr. Vieles sind Querverbindungen von anderen Bereichen des Gehirns, inkl. solchen, die mit der visuellen Wahrnehmung in Verbindung stehen. Dass solche Kabel "funktionieren" steht daher nicht wirklich in Frage; nur wie sie funktionieren, nämlich nicht physikalisch über den Schall der am Ohr ankommt.
Heißt das jetzt, uns "Rationalisten" fehlen ein paar Windungen im Hirn?
Tja, möglicherweise

Wenn wir ehrlich sind, wissen wir nicht, was ein Besitzer des 6000€-Kabels für Freude, Begeisterung und emotionale Höhenflüge empfindet. Wenn wir objektiv bleiben wollen, müssen wir akzeptieren, dass es für ihn irgendwie funktioniert.
Allerdings gelingt es mir selten, wirklich objektiv zu bleiben; deshalb empfinde ich persönlich das 6k-Kabel doch ganz klar als Spinnerei, und die Kabelabsorber erst recht. Aber wo ist die Grenze? Das 150€-Kabel von Nubert? Kann ich irgendwo noch verstehen, wenn es jemandem auf die Optik ankommt. Wahrscheinlich ist mein 4qmm-Kabel schon fast Spinnerei. Ich fürchte, wir müssen akzeptieren, dass es keine objektive Grenze gibt. Vielleicht brauchen andere Leute das 6k-Kabel für das Gefühl "auf der sicheren Seite" zu sein, wie ich die 4 qmm.
ABER, wie gesagt: ich würde immer unterscheiden,
ob es funktioniert und
wie es funktioniert! Wenn physikalisch unsinnige Aussagen über die Funktionsweise gemacht werden, dann hört der Spaß auf. Und ich finde auch die Kabelklanghörer könnten sich ein Stück weit um Objektivität bemühen und zugeben, dass es nicht auf physikalische Weise funktionieren muss, dass es eine Art Placebo-Effekt zumindest sein
könnte. Man weiß ja heute, dass Placebos auch dann funktionieren, wenn man darum weiß.