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RIP Helmut Kohl

Hier dreht es sich um (fast) alles...
tritratrullala

Re: RIP Helmut Kohl

Beitrag von tritratrullala »

Geissler, Schäuble, Weizsäcker. seien stellvertretend genannt.

An nichts und niemand lässt er in seinem letzten großen "Interview" ein gutes Haar." Wer ist schon Weizsäcker" ? " Kam von XYZ "...
Die entwürdigende respektlose Art, wie er alles und jeden ohne besonderen Grund infam wie dumme Schulbuben abwatscht, ist beispiellos.

Solange sie dem eigenen Emporkommen dienten, waren sie genehm, die Kumpane.

Danach, als ihnen selbst ein gewisser Status zukam, deklarierte er diese Leute als nurmehr sich selbst überschätzende Wertlose ohne substanziellen Hintergrund.

Am stärksten verabscheut dieser entsetzliche, unverkennbare, Sprachgebrauch, der auch seinen Söhnen innewohnt.
Zwei Stunden reden, ohne etwas gesagt zu haben, ausser drei subtilen bösartigen Niederträchtigkeiten.

tritratrullala
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Catwiesl
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Re: RIP Helmut Kohl

Beitrag von Catwiesl »

Bovary hat geschrieben:Wie alle wissen, stand Kohl diesem Land 16 Jahre als Regierungschef vor. Dafür wird es Gründe gegeben haben. Ob man seine Ansichten nun teilt(e) oder nicht.
Zu Amtszeiten gab es keine politische Persönlichkeit, die mit so viel Häme und Spott überzogen wurde wie er. Das wissen auch alle.
Ein Rest an Pietät sollte einfach bleiben. Aber noch nicht einmal das gesteht man ihm offenbar zu.

Michael Gorbatschow soll ja '89 zu Egon Krenz gesagt haben:
"Kohl ist keine intellektuelle Leuchte, sondern ein Kleinbürger. Von diesen Schichten wird er auch am besten verstanden."
Und genau darin liegt auch sein großes Verdienst. Genau das vermag die aktuelle Politik nämlich oft nicht mehr vermitteln. Die negative Besetzung des Begriffes Kleinbürger verkennt, dass die Mehrheit der Bevölkerung wohl dieser Schicht zuzuordnen ist.

Vom hohem Ross des Rückblicks aus der Zukunft kann man ihm natürlich viele Fehler vorwerfen.
Hat es damals, als die Entscheidungen anstanden, einer besser gemacht? Wäre eine Abwertung von 1:10 auf die Ostmark politisch opportun gewesen?
Und nicht zuletzt hat sich die CDU an seinem Verhalten in der Spendenaffäre rein gewaschen.
Aus meiner Sicht, alles keine Gründe ihn jetzt noch nach dem Tode herabzuwürdigen - egal wie man zu seinen Entscheidungen stand.
Was ich von Satiremagazinen oder den Blättchen der politischen Gegner halte, die diese letzte Chance auf Quote skrupellos ergreifen, schreibe ich jetzt besser nicht. Noch schlimmer sind eigentlich nur Menschen, die diese pietätlosen Entgleisungen auch noch unkommentiert weiter verbreiten.

Ich bin auf jeden Fall froh, nicht mehr erschossen zu werden, beim Versuch mein Land in die falsche Richtung zu verlassen. Oder mein Kind in einer Erziehungsanstalt zu wissen, wenn das eigene Denken nicht zu dem des Staates passt.
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joe.i.m
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Re: RIP Helmut Kohl

Beitrag von joe.i.m »

@ Bovary:

In einigen Sachen gebe ich Dir nicht mal unrecht. Und man muß ihn nicht zwanghaft schlechtmachen, oder wie Du so schön formulierst:
Bovary hat geschrieben:...
Aus meiner Sicht, alles keine Gründe ihn jetzt noch nach dem Tode herabzuwürdigen - egal wie man zu seinen Entscheidungen stand.
....
Aber ich sehe eben auch keine Gründe ihn unnötig auf einen riesigen Sockel zu erheben. Er war ein Mensch mit guten und schlechten Seiten. Hat bei einigen Sachen den Zug der Zeit erkannt und Chancen ergriffen, aber auch andere Sachen ausgesessen und inaktiv Möglichenkeiten zu Änderungen vorbeiziehen lassen.

Man muß ihn nicht schlechter machen als er war, aber über seine Fehler sollte man aber auch nicht den Mantel des Schweigens decken müssen.

Gruß joe
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