Hallo,
kürzlich diskutierte ich mit Bekannten das Thema Mehrkanaltechnik. Konkret ging es hier um den Aufbau einer Mehrkanal-Anlage, wobei diese speziell auf den mehrkanalige Musikgenuss optimiert sein sollte. Als "Abfallprodukt" sollte die Anlage natürlich auch DVD-Videos wiedergeben können.
Wie bekannt ist, gehen DVD-A und SACD von gleichwertigen Lautsprechern aus. Es stellt sich also die Frage, ob für diesen Einsatzzweck nicht z. B. vier große Standboxen (z. B. nuWave 10) besser geeignet wären als eine Kombination mit "schwächeren" Rear und einem Center. Wozu ein Center bei Mehrkanal-Musik gut sein soll, ist mir sowieso nicht ganz klar. Werden die Center-Informationen bei Fehlen des Centers (sofern dies in den Settings des Receivers spezifiziert wurde) eigentlich automatisch den Fronts zugemischt?
Nächste Frage ist, ob für Mehrkanal-Musik nicht 4 Boxen mit 2 ABL-Modulen besser ist als die Hinzunahme eines Subs.
Schlussendlich läuft also alles auf die Frage 5.1 oder 4.0 für mehrkanaligen Musikgenuss hinaus. Wie ist Eure Meinung, vielleicht gibt's auch Erfahrungen der Nubert-Mitarbeiter zu diesem Thema.
Gruß,
Markus.
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4.0 oder 5.1
Mehrkanal-DVD-A und SA-CD sind im 5.1 Format aufgenommen. Fehlen für den einen oder anderen Kanal die dazugehörigen Lautsprecher, können die mittels Receiver-Setup i.d.R. auf die anderen Kanäle verteilt werden.
Die Hauptaufgabe des Centers ist i.d.R. die Stimmenwiedergabe, also der Gesang.
Alle Lautsprecher sollten auf jedenfall klanglich gleichwertig sein. Wenn Du einen Sub einsetzt, brauchst Du eigentlich nicht für alle Kanäle gleich große Standboxen. Die meiste Musik kommt normalerweise auch von vorne, kommt aber auch auf die Aufnahme an.
Die Hauptaufgabe des Centers ist i.d.R. die Stimmenwiedergabe, also der Gesang.
Alle Lautsprecher sollten auf jedenfall klanglich gleichwertig sein. Wenn Du einen Sub einsetzt, brauchst Du eigentlich nicht für alle Kanäle gleich große Standboxen. Die meiste Musik kommt normalerweise auch von vorne, kommt aber auch auf die Aufnahme an.
Hallo Scholli,
da muß ich Dich leider korrigieren: Soweit mir bekannt, bieten die meisten DVD/SACD-Player und auch Receiver NICHT die Möglichkeit, bei Nutzung einer analogen 5.1-Verbindung irgendwelche Kanäle auf andere zu verteilen, weder beim .1-Signal noch beim Center. Wenn man also einen SACD-Player oder DVDA-Player hat, muß man gezwungenermaßen auch 5 identisch große Lautsprecher haben - weder das Verteilen der Centersignale auf die Fronts noch irgendwelches Baßmanagement ist möglich (wenige teure Player/Receiver ausgenommen). Ein Subwoofer ist im Zweifelsfall auch sinnvoll, aber nicht dringend notwendig, da bei Musikaufnahmen in 5.1 dieser eh meist nicht benutzt wird (5.0), weil lt. Norm die 5 Hauptkänale alle sinnvollen Informationen beinhalten müssen.
Alle 5 (Satelliten-)Boxen sollten bei 5.1 identisch sein. Nicht nur wg. der Belastung/Pegel, sondern auch, um eine möglichst gute Abbildung zu erreichen, die wiederum minimale Abweichungen im Frequenzgang zwischen den einzelnen Boxen fordert. Ich glaube zwar nicht, daß Nubert so einen Müll baut wie B&W und Boxen mit gigantischen Abweichungen in einem Set kombiniert, aber wenn man 5 identische Boxen nimmt, ist man eigentlich immer besser dran.
Die Frage nach 4.0 stellt sich bei SACD/DVD-A Playern also nicht, höchstens bei DVD-V (die ja auch fast alle DVD-A abspielen können) - da können die Signale ja verteilt werden. Ich höre seit einiger Zeit Musik auch nur in 4.0 (Center ließ sich räumlich nicht integrieren und wird nur bei Filmsessions aufgebaut) und muß sagen, ich vermisse nichts gegenüber 5.1. Ich habe allerdings auch Boxen, die ohnehin hervorragend abbilden, ob eine Stimme aus dem Center oder aus den Fronts kommt, sie kommt bei mir genauso scharf und klar abgebildet. Das ist bei vielen Boxen jedoch nicht der Fall (hängt auch von Raum und Aufstellung ab), deshalb ist bei vielen dann wieder ein Center sinnvoll.
Wie der Center beim Mix verwendet wird, obliegt dem Geschmack des Toningenieurs - da gibt es durchaus verschiedene Ansichten, einige benutzen den Center gar nicht ("Tina Turner one last time live"), andere legen nur ortungsirrelevante Frequenzen drauf und nicht den Gesang ("Fanta4 unplugged"), viele legen den Gesang drauf ähnlich einer Kinoabmischung ("Grönemeyer Stand der Dinge") und ich habe auch schon Mixes gehört, wo Schallquellen aus allen 3 vorderen LS generiert werden ("Sting Brand new day tour").
Gruß,
M.
da muß ich Dich leider korrigieren: Soweit mir bekannt, bieten die meisten DVD/SACD-Player und auch Receiver NICHT die Möglichkeit, bei Nutzung einer analogen 5.1-Verbindung irgendwelche Kanäle auf andere zu verteilen, weder beim .1-Signal noch beim Center. Wenn man also einen SACD-Player oder DVDA-Player hat, muß man gezwungenermaßen auch 5 identisch große Lautsprecher haben - weder das Verteilen der Centersignale auf die Fronts noch irgendwelches Baßmanagement ist möglich (wenige teure Player/Receiver ausgenommen). Ein Subwoofer ist im Zweifelsfall auch sinnvoll, aber nicht dringend notwendig, da bei Musikaufnahmen in 5.1 dieser eh meist nicht benutzt wird (5.0), weil lt. Norm die 5 Hauptkänale alle sinnvollen Informationen beinhalten müssen.
Alle 5 (Satelliten-)Boxen sollten bei 5.1 identisch sein. Nicht nur wg. der Belastung/Pegel, sondern auch, um eine möglichst gute Abbildung zu erreichen, die wiederum minimale Abweichungen im Frequenzgang zwischen den einzelnen Boxen fordert. Ich glaube zwar nicht, daß Nubert so einen Müll baut wie B&W und Boxen mit gigantischen Abweichungen in einem Set kombiniert, aber wenn man 5 identische Boxen nimmt, ist man eigentlich immer besser dran.
Die Frage nach 4.0 stellt sich bei SACD/DVD-A Playern also nicht, höchstens bei DVD-V (die ja auch fast alle DVD-A abspielen können) - da können die Signale ja verteilt werden. Ich höre seit einiger Zeit Musik auch nur in 4.0 (Center ließ sich räumlich nicht integrieren und wird nur bei Filmsessions aufgebaut) und muß sagen, ich vermisse nichts gegenüber 5.1. Ich habe allerdings auch Boxen, die ohnehin hervorragend abbilden, ob eine Stimme aus dem Center oder aus den Fronts kommt, sie kommt bei mir genauso scharf und klar abgebildet. Das ist bei vielen Boxen jedoch nicht der Fall (hängt auch von Raum und Aufstellung ab), deshalb ist bei vielen dann wieder ein Center sinnvoll.
Wie der Center beim Mix verwendet wird, obliegt dem Geschmack des Toningenieurs - da gibt es durchaus verschiedene Ansichten, einige benutzen den Center gar nicht ("Tina Turner one last time live"), andere legen nur ortungsirrelevante Frequenzen drauf und nicht den Gesang ("Fanta4 unplugged"), viele legen den Gesang drauf ähnlich einer Kinoabmischung ("Grönemeyer Stand der Dinge") und ich habe auch schon Mixes gehört, wo Schallquellen aus allen 3 vorderen LS generiert werden ("Sting Brand new day tour").
Gruß,
M.
- Markus
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Center
Hallo Malte,
wenn ein "Verteilen" des Signals des Centers auf die beiden Fronts nicht möglich ist, wie Du schreibst, was passiert dann aber, wenn man eine "Kinoabmischung", wie Du schreibst, ohne Center hört? Fehlt dann nicht etwas?
Gruß,
Markus.
wenn ein "Verteilen" des Signals des Centers auf die beiden Fronts nicht möglich ist, wie Du schreibst, was passiert dann aber, wenn man eine "Kinoabmischung", wie Du schreibst, ohne Center hört? Fehlt dann nicht etwas?
Gruß,
Markus.
Hallo Markus,
daß die Verteilung nicht möglich ist, ist nur bei transparenten 5.1-Signalen von DVD-Audio und SACD der Fall - da bekommt der Receiver nämlich nur ein analoges 6-Kanal-Signal.
Benutzt man jedoch DVD-Video (darin liegen alle Kinofilme vor und die meisten Musiktitel) oder die dts/DD-Spuren von DVD-Audio, dann bekommt der Receiver ein digitales Signal und alle Funktionen bzgl. Delay, Baßmanagement und Verteilung der einzelnen Signale sind möglich.
Gruß,
M.
daß die Verteilung nicht möglich ist, ist nur bei transparenten 5.1-Signalen von DVD-Audio und SACD der Fall - da bekommt der Receiver nämlich nur ein analoges 6-Kanal-Signal.
Benutzt man jedoch DVD-Video (darin liegen alle Kinofilme vor und die meisten Musiktitel) oder die dts/DD-Spuren von DVD-Audio, dann bekommt der Receiver ein digitales Signal und alle Funktionen bzgl. Delay, Baßmanagement und Verteilung der einzelnen Signale sind möglich.
Gruß,
M.
Hi,
naja, irgendwie bin ich etwas anderer Meinung als Malte.
Aktuelle DVD-A-/SACD-Player haben inzwischen vermehrt die Moeglichkeit zumindest mit einem Phantomcenter zu arbeiten (das heisst noch lange nicht, dass ein vollstaendiges Bassmanagement integriert ist), wobei dass keineswegs die teueren Modelle sein muessen.
Zudem gibt es in der USA (aber auch bei uns erhaeltlich)den sehr bekiebten ICBM (Integrated Controlled Bass Manager) von Outlaw, der eben noch ein Bassmanagement bereitstellen kann.
In Zukunft werden aber eh vermehrt digitale Uebertragungswege (eben firewire, HDMI, ...) kommen (ein Grund warum ich momentan eher empfehle mit dem Neukauf eines DVD-A/SACDplayers zu warten), so dass (natuerlich brauchts dann die "richtige" Vorstufe) das Boxensetup vom AV-Verstaerker benutzt werden kann.
Trotzdem setze ich voll und ganz auf eine 5.1-LS-Konfiguration, wobei ich jetzt noch einen eigenen Center-Sub (bzw. eine externe aktive Frequenzweiche) integrieren werde. Gerade bei Mehrkanalmusik ist es mir persoenlich wesentlich angenehmer, wenn ich nicht nur moeglichst identische Boxen habe (der Center ist da natuerlich haeufig das Problem), sondern eben auch "Vollbereichsboxen" (wobei ich damit z.B. einen Frequenzbereich von 40 Hz- 20000 Hz meine) habe, wobei es natuerlich noch eine Moeglichkeit waere jeder Sat-Box einen eigenen Sub zu spendieren.
Persoenlich finde ich es eigentlich recht schade, dass bisher noch kaum ein Boxenhersteller auf die Idee gekommen ist, den 2-geteilten Center (wuerde natuerlich auch fuer die anderen Boxen gelten) zu entwerfen (--> z.B. HTM oberhalb des TVs und den TT unterhalb), was viele Probleme bei den Mehrkanalsystemen loesen koennte.
Gruss
Burkhardt
naja, irgendwie bin ich etwas anderer Meinung als Malte.
Aktuelle DVD-A-/SACD-Player haben inzwischen vermehrt die Moeglichkeit zumindest mit einem Phantomcenter zu arbeiten (das heisst noch lange nicht, dass ein vollstaendiges Bassmanagement integriert ist), wobei dass keineswegs die teueren Modelle sein muessen.
Zudem gibt es in der USA (aber auch bei uns erhaeltlich)den sehr bekiebten ICBM (Integrated Controlled Bass Manager) von Outlaw, der eben noch ein Bassmanagement bereitstellen kann.
In Zukunft werden aber eh vermehrt digitale Uebertragungswege (eben firewire, HDMI, ...) kommen (ein Grund warum ich momentan eher empfehle mit dem Neukauf eines DVD-A/SACDplayers zu warten), so dass (natuerlich brauchts dann die "richtige" Vorstufe) das Boxensetup vom AV-Verstaerker benutzt werden kann.
Trotzdem setze ich voll und ganz auf eine 5.1-LS-Konfiguration, wobei ich jetzt noch einen eigenen Center-Sub (bzw. eine externe aktive Frequenzweiche) integrieren werde. Gerade bei Mehrkanalmusik ist es mir persoenlich wesentlich angenehmer, wenn ich nicht nur moeglichst identische Boxen habe (der Center ist da natuerlich haeufig das Problem), sondern eben auch "Vollbereichsboxen" (wobei ich damit z.B. einen Frequenzbereich von 40 Hz- 20000 Hz meine) habe, wobei es natuerlich noch eine Moeglichkeit waere jeder Sat-Box einen eigenen Sub zu spendieren.
Persoenlich finde ich es eigentlich recht schade, dass bisher noch kaum ein Boxenhersteller auf die Idee gekommen ist, den 2-geteilten Center (wuerde natuerlich auch fuer die anderen Boxen gelten) zu entwerfen (--> z.B. HTM oberhalb des TVs und den TT unterhalb), was viele Probleme bei den Mehrkanalsystemen loesen koennte.
Gruss
Burkhardt