Kalibrierung UMIK-1

[Viktor Novyy]

Hallo Messfetischisten,

hier mal zur Info ein Vergleich einer Messung UMIK-1 kalibriert (von HiFi-Selbstbau) und dem Standard mit Download der Files bei miniDSP.

Das ist eine Quick 'n' Dirty- Messung, aber aussagekräftig.

[schlosserrichi]

Servus Viktor,

miss noch ein paar Mal hintereinander mit gleichen Parametern. Bei mir war es nämlich während meines zuletzt erfolgten Einstellens des EQ-APO so, dass ich bei jeder erneuten Messung erhebliche Abweichungen drin hatte, teils bis zu 5dB Unterschied. Habe deshalb dazwischen immer mal wieder mehrere Messungen ohne jegliche Veränderung im EQ vorgenommen, um quasi einen gewissen Durchschnitt zu erfassen.

[Viktor Novyy]

Hi schlosserrichi,

es geht mir nur um die unterschiedlichen Kalibrierungen des Mikros. Ich habe meines bei HiFi-Selbstbau kalibrieren lassen und ab 4 kHz ist der Unterschied doch schon recht gut zu sehen. Wenn man nur im Bass entzerrt kann man sich das wahrscheinlich schenken, aber die Neugier siegte und die paar Euro machen den Braten nicht fett. Die Messung sollte auch keinen absoluten Charakter haben, ich habe das Mikro nicht korrekt ausgerichtet und nur den rechten Kanal gemessen. Mein Fazit ist, wer den Vollbereich entzerrt, für den könnte sich eine professionelle Kalibrierung lohnen.

[schlosserrichi]

Trotzdem hat eine einmalige Messung meines Erachtens und auch nach meiner wenigen Erfahrung keinerlei Aussagekraft, da, wie oben schon geschrieben, die Abweichung von einer Messung zur nächsten mehr betragen kann als der von Dir hier dargestellte Unterschied in der Kalibrierung.
Grade eben von mir mehrmals hintereinander durchgeführte Messungen (keine Glättung):

Du müsstest jeweils mehrere Messungen durchführen, um die Messungenauigkeit und auch die Linearität des Lautsprechers mit einzubeziehn.

[Viktor Novyy]

Man kann die Kalibrierungsfiles mit einem Texteditor anschauen und da bestätigen sich die Abweichungen.

[schlosserrichi]

Schön und gut, trotzdem ist die Abweichung durch die unterschiedliche Kalibrierung geringer als die Messungenauigkeit/Boxenlinearität bei jedem erneuten Durchgang, siehe Bild im letzten Beitrag.

Will sagen: Ob die eine oder die andere Kalibrierungsdatei "besser" ist, lässt sich nicht feststellen, sie sind nur unterschiedlich, mehr nicht.

Und nochmal: Führe bitte einfach wie ich mal testweise mehrere Messungen hintereinander durch und poste gegebenenfalls das Ergebnis. Merci.

[Viktor Novyy]

Dieser Thread sollte eigentlich nur verdeutlichen, was eine professionelle Kalibrierung des UMIK-1 leistet oder eben auch nicht leistet. Andere Effekte beim Messen sollten in den entsprechenden Threads diskutiert werden.

Im Übrigen sind das zwei verschiedene Messungen.

[Ingo72]

Mir geht´s wie Schlosserrichi: wiederholte Messungen unter identischen Bedingungen haben bei mir und für mich unverständlich unterschiedliche Verläufe, speziell ab ca. 8-10 khz - darunter passt eigentlich sehr gut.

@ Viktor:
Ist das originale Kal.-File denn auf genau Dein Mikro bezogen ? Oder ist das so eine "Durchnschnittskalibirierung ?

Es gibt nichts genaues, ich habe aber mein Behringer inkl. Verstärker auch kalibrieren lassen, weil das Kosten/ Genauigkeitsgewinnverhältnis für mich stimmte. Dennoch: eine Kalibirierung woanders würde sicherlich wieder messbare Unterschiede zu Tage fördern.

[schlosserrichi]

Was leistet die professionelle Kalibrierung denn (ungeachtet dessen, dass UMIK seine eigenen Mikrofone wohl auch selbst professionel kalibrieren wird)? Daß im Hochton eine Absenkung gegenüber der Standardkalibrierung dargestellt wird?
Das ist, wie schon zuvor erklärt, lediglich ein Unterschied, mehr nicht. Mit deinem Graphen kannst Du nicht darlegen, dass die eine Kalibrierung gut und die andere schlecht ist, sie ist nur ANDERS.

Um Dir darzulegen, was ich meine, mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich:
Du hast zur maßlichen Überprüfung von Seriendrehteilen mit Nennmaß 20mm+0,3mm zwei verschiedene Meßschieber mit der selben Genauigkeit zur Verfügung. Nun wird Dir bei einem maßhaltigen Drehteil beispielsweise beim einen Meßschieber "20,1mm" angezeigt, beim anderen "20,2". Ist nun ein Meßschieber "besser" oder "geeigneter" als der andere? Eben keiner bzw. sind beide gleich gut geeignet, da sie genau genug messen können.

Klar sind das zwei verschiedene Messungen in Deinem Bild, aber mit verschiedenen Kalibrierungen (die verschiedenen Meßschieber in meiner Darlegung), also nur EINE pro Kalibrierung. Ich habe Dich aber darum gebeten, dass Du mit der SELBEN Kalibrierung MEHRERE Messungen hintereinander machen solltest, um selbst bei Dir den Effekt zu sehen, den ich durch mein oben eingestelltes Bild dargestellt habe.

[Viktor Novyy]

Aber woher soll denn der Effekt kommen? Bei Schlosserrichi war es lt. Messung übrigens der Bassbereich. Wohnt ihr in der Stadt und messt evtl. nicht bei absolut ruhigen Bedingungen? Mir ist das in dem Maße noch nie aufgefallen.

Die Umiks werden ohne Kalibrierung versendet, man kann sich dann unter Angabe der Seriennummer die zwei Files herunterladen. Ich meine, ohne es 100%ig zu wissen, dass die nicht einzeln kalibriert werden, da die Abweichung lt. Anbieter geringer als 1dB sein soll. Was ich jetzt in das kalibrierte File noch eintragen musste, um nicht jedes Mal die Empfindlichkeit neu einstellen zu müssen ist die „Sens Factor Line“ vom Anbieter. Diese ist für jedes Mikro individuell.

Natürlich gilt es ein gewissen Vertrauen in den Kalibrierteur und seine Messanlage zu haben. Aber im eigentlichen Sinne ist eine Kalibrierung ja eine Angleichung an eine Referenz, den "Normalzustand".