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Der Fahrrad Thread

Hier dreht es sich um (fast) alles...
engineer
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Re: Der Fahrrad Thread - Billigfahrräder kaufen

Beitrag von engineer »

Ja, die Leute kaufen, weil sie glauben, dass es da billig und gut sein muss. Allerdings ist ein Fahrrad ein Sicherheitsthema und wenn man sieht. was an den Billigteilen an Bremsen verbaut ist, wie bruchsicher die einfachen Aluteile an den "Rennrädern" und "Geländerädern" sind, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass die nicht nur für Rennen und Geländefahrten nicht zu gebrauchen sind, sondern auch für den normalen Strassenverkehr nicht. Die getöteten und schwer verletzen Radfahrer, die infolge nichtfunktionierender oder blockierender Bremsen, gebrochener Lenker, verklemmter Ketten und Schaltungen sowie anderer ähnlicher Ursachen, vor Autos gefallen sind oder irgendwo gegengeknallten, sind praktisch ausschließlich von solchen Billigdingern runtergefallen.

Ein gutes Fahrrad hält mit Pflege auch bei hohem Verschleiß auch bei täglichem Gerbrauch wenigstens 5 Jahre und kostet mitsamt Ersatzteilen in der Zeit nicht einmal einen Euro am Tag. Selbst Radrennsport kommt auf nicht mehr, als 3,- Euros am Tag fürs Material inklusive Toprad alle 3 Jahre. Das muss wohl drin sein! Angesichts dessen, was Viele in unnötigen Blödsinn wie Klingeltöne und Smartphone-Apps investieren, ist das nicht nachvollziehbar. Von den angesprochenen Statussymbolen wie Jeans ganz zu schweigen. Allein schon, wenn man normale Kleidung ohne Designeraufschlag kauft, spart man sich mehr Geld.

Meine Rechnung sieht so aus:

Man kaufe ein normales Auto zu 25.000 als Geschäftswagen, statt eines sportlichen Edelwagens einer deutschen Marke für das Doppelte, den man toll von der Steuer absetzen - und mit dem man prima repräsentieren könnte. Die nach der Steuer gesparten 14500,- Euro für den Kaufpreis + geschätzen 3500,- Euro an Mehrkosten für Steuer und Versicherung sowie Service in 6 Jahren, ergeben etwa 3000,- netto im Jahr mehr Geld.

Man hat dann halt keine durchfinanzierte Edelkarosse, mit der man angeben könnte. Die würde einen aber nur dazu verführen, viel damit umherzufahren. Stattdessen hat man genug über, um sich mit guten Fahrrädern, Spinningbikes, Fitnessstudiogebühren, gutem Essen, Top-Sportklamotten und Vielem mehr zu versorgen, um seinem eigenen Motor mehr PS zu verpassen. :-) Ich habe mal eine Rechnung in einem Autoforum aufgemacht und vorgerechnet, dass es zweckmässiger ist, aus den Kauf von PS-starken Autos zu verzichten, weil man die eh nirgendwo ausfahren kann. Statt die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten, sowie Versicherung und Dienstahlrisiko zu finanzieren, ist es besser, mit einem umweltfreundlichen Hybriden herumzugurken und sich 3x im Monat einen Ferrari zu leihen, mit dem man dann, wenn Platz ist, richtig Spass haben kann. Umweltfreundlicher ist es auch!

Ist alles eine Frage der Mathematik :-)
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g.vogt
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von g.vogt »

Vor 50 Jahren hab ich noch kein Fahrrad gekauft, dafür bin ich einfach zu "jung". Und Erfahrungen mit Fahrrädern vom Bau- oder Supermarkt konnte ich erst nach der Wende machen.

Meine Lebensgefährtin hatte ein schickes silbernes Damenrad vom Baumarkt. Das war so dramatisch instabil, dass man in jeder sportlich angegangenen Kurve hätte stürzen können.

Ich finde den buntlackierten Schrott für 199€ schon sehr traurig. Und selbst im Einsteigerbereich der Fachhändler kann man allerhand erleben. Mein Stadteselchen, das zuletzt noch als Winterrad mit Spikereifen Dienst tat und nun mit gebrochenem Rahmen aufs Ausschlachten wartet, hat um die 500€ gekostet. Mit diesem Rad wäre ich einmal fast gestürzt, und das mit einer Straßenbahn im Rücken. Die verbaute Kette war so minderwertig, dass sie schon nach 200km (nein, da fehlt keine Null!) fertig war und deshalb durchrutschte, bei voller Fahrt.
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Viktor Novyy

Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von Viktor Novyy »

Habe ein Trekkingrad für 500, ein (Fully-) MTB für 2000 und ein Rennrad für noch mehr Euro. Meiner Meinung nach beginnt ein seriöses (Trekking-) Bike ab ca. 500 Euro, natürlich mit Ausreißern nach oben und unten. Das ist auch die Meinung meines Schraubers, der sich allerdings lt. eines Gespräches über die vielen günstigen Fahrräder vom Discounter mit all ihren Problemchen freut. Kann man verstehen...
Zuletzt geändert von Viktor Novyy am Do 7. Jun 2018, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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g.vogt
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von g.vogt »

Mein Fahrradschrauber sieht das differenzierter. Das Reparieren solcher Krücken macht oft wenig Spaß. Und es ist auch schwierig, Kunden Reparaturkosten von 100€ begreiflich zu machen, wenn das ganze Fahrrad nur 200€ gekostet hat.
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Viktor Novyy

Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von Viktor Novyy »

Von den schwerwiegenden sicherheitsrelevanten Sachen abgesehen, sind es doch aber eher die kleinen Dinge, die aufgrund schlechter Montage/Justage an den Fahrrädern nicht funktionieren. So, zumindest war der Sprech des Schraubers. Kann mir auch nicht vorstellen, dass er den sowieso schon schlechter betuchten Leuten soviel Geld aus der Tasche zieht, dazu ist sein Ruf hier zu gut.
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g.vogt
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von g.vogt »

Gerade Montage/Justage sind oft recht zeitaufwendig, das weiß ich aus eigener Hobbyschraubererfahrung. Diese Arbeitszeit muss der Profi aber auch irgendwie abrechnen.
Was die Qualitätsanmutung der verwendeten Teile angeht: Einen bequemeren Sattel und bessere Griffe kann man auch dem geplagten Kunden vermitteln. Aber dass die Reifen nach einer Saison entweder ausgehärtet oder abgefahren oder beides sind, dass die Federgabel dramatisch kippelt und demnächst in Einzelteile zerfällt, dass sich die Federsattelstütze bald ebenso desintegriert, Sturzgefahr jeweils inbegriffen...
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von joe.i.m »

Es gibt schon seit einigen Wochen was neues im Bestand der Drahtesel. Als Stahlrahmen und Alfine Nabenschaltungsfreak waren diese Sachen natürlich gesetzt.
Aber etwas Moderne ist dann doch eigezogen: ein Boombtrack Arise Geared.
Geschweißter Sloping Rahmen und mit mechanischer Scheibenbremse. Die 11 Gang Shimano Nabe mit 20er Ritzel sowie Singelkurbel mit 42er Blatt für die Touren im Ländle, als Kompromiß da es ja nicht nur flaches Land im Ländle hat. Deckt in etwa den Bereich einer Shimano 10 Gang Schaltung 11-32er Ritzel mit 2 Blatt Kurbel mit 50/34er Blatt ab.
Ick freu mir wie Bolle nach den ersten 450 Kilometern. :dance: :happy-bouncyyellow: :mrgreen:

Gruß joe
Die Welt ist eine Scheibe und voller Musik.
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Weyoun
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von Weyoun »

Solange der Platz reicht. :wink: Glückwunsch!

Ich muss aber mal was anderes loswerden. Da ich ja Radler und Autofahrer zugleich bin, muss ich hier einfach mal einen Appell an die zahlreichen leichtfertigen Hobby-Radler unter uns richten:

Bitte fahrt nachts (vor allem im Winter bei schlechtem Wetter und somit schlechter Sicht vonseiten der Autofahrer) nicht mit schlecht (oder gar nicht) beleuchteten Rädern und dazu noch mit komplett schwarzer Kleidung! Das ist lebensgefährlich! Ich hatte gestern Abend auf dem Weg von der Arbeit gerade noch rechtzeitig bremsen können, als ein Mittfünfziger mit schwarzem Anorak, schwarzem Schal und schwarzen Handschuhen auf einmal von der rechten auf die linke Seite rüber zog (ich wollte gerade überholen). Erst nach der Vollbremsung sah, ich, dass er den Arm zum Richtungswechsel links rausstreckte. Dies war aber bei der Kombination aus Regen und Dunkelheit nicht zu sehen. Bei solcher Witterung empfiehlt es sich sich, entweder Kleidung mit integrierten Reflektoren zu tragen, oder wem dies nicht gefällt, dann eine XXL-Warnweste über den Anorack zu streifen. Die kostet keine 3 € beim ADAC (bekommt man bestimmt auch beim Konkurrenzverein ADFC). Selbst helle Kleidung ohne Reflektor-Wirkung ist tausendmal besser als komplett lichtschluckende schwarze Kleidung. Und die Handschuhe sind ganz wichtig, dass man sie sieht! Bitte auch nur solche mit eingebauten Reflektoren anziehen (es müssen ja nicht gleich welche mit eingebauten LEDs sein, Hauptsache, man kann sie von hinten sehen)!

Danke!
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von Observer »

Da sprichst du ein heikles und wichtiges Thema. Solange ich Rad fahre, viele Jahrzehnte, als Hobby, sportlich und als Nahpendelgerät, nie fiel es mir ein bei Dunkelheit ohne Licht zu fahren. Und heute gibt es so gute, helle, nicht energiezerrende Beleuchtungsmittel. Meine Liebste fährt alles mit dem Rad ab, bei jedem Wetter auch zur Arbeit. Aber immer erkennbar mit guter automatischer Beleuchtung, ggf. Warnweste, bei Regen mit orangenem oder gelben Regencape.
Ich hab manchmal das Gefühl, die "unsichtbaren" "Schwarzfahrer" stehen morgens auf, um auf der Straße zu sterben. Soviel mangelnden Sachverstand kann man/frau doch nicht haben, oder? :roll: :?:
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Re: Der Fahrrad Thread

Beitrag von Weyoun »

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