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Der Untergang

Diskussionen zum Thema Filme
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Amperlite
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Beitrag von Amperlite »

Das FSK 12 hat mich doch auch sehr gewundert. Wollen die die heranwachsende Generation gleich richtig schockieren, damit sie erst gar nicht auf die Idee kommen, ins Braune Lager zu wechseln?

Ich frage mich, wie der Film im Ausland aufgenommen wird (von Menschen, denen die Geschehnisse der NS-Diktatur nicht so geläufig sind).
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alex2k4
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Beitrag von alex2k4 »

Hallo!

War soeben in dem Film... große Kommentare erspar ich mir lieber, weil die größenteils schon gesagt wurden!

Sehr beeindruckend (natürlich im negativen Sinn) und regt sehr zum Nachdenken an.

Den Film muss man gesehen haben (und zwar nich wie zb. "Der Pate") sondern weil er einem mal wieder vor Augen führt wozu menschen fähig sind...

Klasse Schauspieler, klasse Umsetzung (Ton war KLasse in unsrem Kino und Bild war auch ok) und das Thema tut das übrige!

und @Kenwoodfan: Unterschätze mal manche 10. Klässler nicht - es gibt da durchaus Ausnahmen (wenn auch eher wenige) die Filme ernsthaft anschauen und schon mehr Filmgeschmack zeigen als so manch Erwachsener - aber das nur am Rande, weil ich gerade so einen Fall erlebt habe bzw. erlebe... das kann ich von mir in dem Alter nicht behaupten :)
Trotzdem muss ich dir im Prinzip recht geben...


mfg alex
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kenwoodfan87
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Beitrag von kenwoodfan87 »

@ alex

klar; ausnahmen bestätigen die regel;)

ich kenn auch ein paar leute, die sich wirklich erwachsener verhalten, als so mancher politiker ;)
aber es ist halt relativ selten anzutreffen.....
Es grüßt euch der Kalle :-)
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo bony,
bony hat geschrieben:Hitler auch als Mensch darzustellen finde ich eigentlich richtig. Denn gerade so wird vielleicht klar, dass das "Böse" nicht immer als sofort erkennbare hässliche Fratze daherkommt, sondern dass es eine gewisse Aufmerksamkeit und ständiges Hinterfragen bedarf, "das Böse" zu erkennen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe oder ob du doch etwas anderes gemeint hast:
"Das Böse" gibt es doch gar nicht, höchstens als Phantasieprodukt in Büchern und Filmen. Es gibt "nur" Menschen, die Gutes oder Böses denken und tun, und das auch seltenst absolut, sondern sowohl als auch.
Jeder Mensch trägt diese Möglichkeiten in sich, die Frage ist doch insbesondere, welche Umständnisse/Erlebnisse/Erfahrungen dazu führen, wie man mit diesen Seiten in sich umgeht. Man kann auch nicht nur gut sein, es gibt Situationen, wo einem "bedingungslose Güte" das Leben kostet.
Also wie soll man Hitler anders zeigen als als Mensch. Die Frage ist, ob man dabei überhaupt in der Lage ist, dessen Abgründe zu verstehen und zu zeigen.

Kennt ihr eigentlich den Dokumentarfilm "Im toten Winkel" von Andre Heller über Traudl Junge? Der ist absolut sehenswert, erst recht in diesem Zusammenhang. Ohne "Der Untergang" gesehen zu haben wage ich zu behaupten, dass dieser Dokumentarfilm viel mehr berühren und bewegen kann.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Beitrag von Uwe »

Amperlite hat geschrieben:Das FSK 12 hat mich doch auch sehr gewundert. Wollen die die heranwachsende Generation gleich richtig schockieren, damit sie erst gar nicht auf die Idee kommen, ins Braune Lager zu wechseln?

Ich frage mich, wie der Film im Ausland aufgenommen wird (von Menschen, denen die Geschehnisse der NS-Diktatur nicht so geläufig sind).
Das mit der FSK 12 muß man wirklich hinterfragen. Es gab schon einige Szenen die sogar für Erwachsene nicht leicht zu schlucken sind (z. B. die Amputationsaufnahmen).

Ansonsten eine gelungene Umsetzung eines schwierigen Themas.
Das "Phänomen" Hitler einerseits als Mensch zu zeigen, ohne ihn dabei zu verharmlosen, aber auch seine zerstörerische Gesinnung deutlich hervorzuheben, ist eine Gradwanderung gewesen!

Gruss
Uwe
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Amperlite
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Beitrag von Amperlite »

Die Szene: "Ich gehe nirgendwo mehr hin" - Kopfschuss, u.a.
hätten sie sich für eine FSK 18 DVD sparen können.

@Uwe: Es heißt "Gratwanderung".
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bony
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Beitrag von bony »

@ g.vogt:
Ich habe mit "das Böse" wohl eigentlich schon sehr vereinfacht das gemeint, was du genauer ausgedrückt hast. Deshalb habe ich es auch in Anführungszeichen gesetzt. Aus heutiger Sicht greift man sich in Anbetracht der damals geschehenen ungeheuren Gräueltaten ja teilweise ungläubig an den Kopf und kann nicht nachvollziehen, wie so offensichtlich schlimme ("böse") Dinge passieren konnten und wie "ein ganzes Volk" (bitte diese Pauschalisierung jetzt nicht zeranalysieren :wink:) diesem meist als Monster dargestellten Mann so weit folgen konnte. Schnell ist man dabei zu behaupten, man selbst hätte selbstverständlich Widerstand geleistet und vergisst dabei, dass die "Entscheidungsträger" im Dritten Reich nicht (nur) mit hassverzerrtem Gesicht Grausamkeiten angeordnet haben, sondern gleichzeitig liebevolle Väter, sogar "nette Menschen" waren. Und für seine Überzeugungen einzustehen, wird zudem ja auch meist positiv beurteilt. Die dunklen Seiten an einem Menschen oder in einer Strategie/einem Programm sind also nicht unbedingt immer sofort zu erkennen. Manchmal neigt man dazu, Teile einfach auszuklammern (der ist ja so nett, mit diesem Argument hat der aber recht...). Deshalb finde ich es richtig, einen Film über Hitler zu machen, der ihn in vielen Fassetten zeigt und nicht nur als Redner und Agitator mit Schaum vor dem Mund. Da kann es dann schon mal sein, dass man es ganz nett findet, wie behutsam er mit seiner Sekretärin umgeht. Im gleichen Moment "reibt" sich aber was in einem und sagt "aber hoppla, vorsichtig!". Ich finde es also auch richtig, die Leute an einem so offensichtlichen Beispiel an mögliche "innere Konflikte" heranzuführen.
Gerade bei den momentan wieder aufflammenden Diskussionen um Neonazis scheint es mir manchmal, als hätten manche Leute Probleme so manche Person und manches Programm "zu durchblicken". Wenn also z.B. die NPD in ihrem Programm schreibt, sie wären gegen Integration, um den hier lebenden Ausländern die Heimreise zu erleichtern, hört sich das in dieser Formulierung für manchen auf den ersten Blick ja vielleicht sogar ganz furchtbar nett und mitfühlend an. Oder wenn es heißt, Unrecht an den Menschen aus Mitteldeutschland sei wieder gut zu machen, könnte man ja sagen, "klar, Unrecht muss gesühnt werden" o.ä.. Sich dann aber gleichzeitig zu fragen, wo für die NPD Mitteldeutschland liegt und was sie hier unter Wiedergutmachung verstehen, bedarf schon ein wenig Aufmerksamkeit. So reicht es also imho nicht, Schülern nur zu sagen, "Neonazis... pfui, basta", sondern man muss ihnen allgemein beibringen, kritisch zu denken und zwar nicht abstrakt, sondern durchaus auch mal an ganz realen Beispielen und mal ein Flugblatt der NPD oder sogar "rechtes Liedgut" im Unterricht besprechen. Mal offen zu sagen, "Förderung der deutschen Kultur" kling doch gut, könnte die CDU/CSU auch im Programm haben aber dann auch zu hinterfragen, in welchen Zusammenhängen die rechte Szene das versteht.

Oh je, was für ein geschwafel :roll: :wink:. Aber wie sagt man immer – nichts für ungut :wink:.
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Beitrag von Uwe »

Amperlite hat geschrieben: ...
@Uwe: Es heißt "Gratwanderung".
Da kann man ja mal sehen wie konfus einem bei der Diskussion um die Rechtschreibreform wird, wenn der "Grat" mit dem "Grad" verwechselt wird. :mrgreen:
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Amperlite
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Beitrag von Amperlite »

Ich wage mich mal auf Glatteis und sage, dass du es diesmal leider nicht auf die Reform schieben kannst.
:wink:

@bony: Toller Beitrag!
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Beitrag von Uwe »

Amperlite hat geschrieben:Ich wage mich mal auf Glatteis und sage, dass du es diesmal leider nicht auf die Reform schieben kannst.
:wink:
Hallo Amperlite,

nimm die Aussage mit der Rechtschreibreform nicht zu ernst, es war nur ein spaßiger Einwurf, daher auch das Smilies :mrgreen:.
Es war schlicht und ergreifend ein Rechtschreibfehler von mir, Reform hin oder her! :wink:

Gruss
Uwe
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