Wie sind Eure Erfahrungen mit Subs im Stereo?
Hallo,
meine Erfahrungen mit Subs bei Stereo sind positiv. Aber eine gute Einbindung ist tatsächlich nicht einfach. Um eine gleichmäßige Verteilung der Bassanteile im Raum zu erhalten, ist eine Verteilung der Bassquellen im Raum in Breite und Höhe ideal. Bei mir stehen aktuell zwischen den beiden nuVero 14 fünf AW-1000 nebeneinander in der Front und zwei saugen in den hinteren Raumecken zeitverzögert und invertiert ab (mittels Digital-Delays). Außerdem strahlt eine Selbstbau Transmission-Line ausschließlich tiefste Frequenzen in den oberen Raumteil ab.
Mit diesem Riesenaufwand (ist halt Hobby) habe ich eine recht gleichmäßige Bassverteilung und eine bruchlose Anbindung der Subwoofer an die 14er hinbekommen. Mein Hörraum ist allerdings relativ groß (ca. 37m²).
Aber: Jahrelang hatte ich die 14er mit den beigelegten Schaumstoffpfropfen als geschlossene Boxen betrieben. Irgendwann fragte ich mich, warum eigentlich? Klar, beim Betrieb mit offenen BR-Rohren würde ich eine deutliche Überhöhung im Bassbereich bekommen und diese mit dem Antimode 2.0 wieder automatisch glattbügeln lassen. Das erneute Einmessen mit dem AM 2.0 klappte zunächst problemlos, aber danach hatte ich plötzlich auch mit hörbaren Dröhnfrequenzen zu kämpfen.
Die Erklärung liegt darin begründet, dass das AM 2.0 leider zwei recht schmalbandige, aber bei bestimmten Musikstücken recht störend in Erscheinung tretende Überhöhungen nicht erkannt und automatisch korrigiert hat. Tja, diese automatischen Einmesssysteme sind halt nicht alle perfekt.
Abhilfe hat dann das manuelle Eingreifen mittels parametrischen Equalizer gebracht.
Bei 60Hz habe ich eine Überhöhung von 13dB mit einer Bandbreite von 8Hz herausgenommen, bei 80Hz eine solche mit 20dB(!) und einer Bandbreite von 2Hz. Ist natürlich raumabhängig.
Thomas Bien hat mir da entscheidende Hinweise gegeben, er hört solche Sachen heraus.
Man kann sich auch mit Sinus-Signalen behelfen: Bei mittlerer Lautstärke langsame(!) Sweeps durchlaufen lassen und ermitteln, bei welchen Frequenzen es dröhnt. Dann gezielt und beher(t)zt eingreifen und herausfiltern. Mit dem AM 2.0 kann man bis zu 16 Filterplätze belegen, es reicht, wenn man die stärksten Überhöhungen filtert. Wenngleich der automatische Einmessmodus des AM 2.0 nicht perfekt ist, der integrierte EQ lässt für mich keine Wünsche offen.
Die Vorteile dieser Vorgehensweise sind:
- Die Dröhnfrequenzen kann man so effektiv beseitigen, unabhängig ob geschlossene oder BR-Subs verwendet werden. Bei BR-Subs muss man halt stärker absenken.
- Der Verstärker wird entlastet, weil bestimmte Bassfrequenzen abgesenkt und nur abgeschwächt wiedergegeben werden.
- Die wirklich tiefen Frequenzen (<ca. 40Hz) bleiben erhalten.
Demgegenüber stehen folgende Nachteile:
- Sehr aufwändig, man muss Zeit und Geld in die Hand nehmen.
- Kurze Impulse, die genau im Bereich der abgesenkten Frequenz liegen, gehen „unter“, weil sich das Beseitigen der Dröhnfrequenzen auf einen raumakustisch eingeschwungenen Zustand bezieht und dieser bei kurzen Schallereignissen nicht erreicht wird.
In Summe überwiegen aber die Vorteile die Nachteile. Man muss also im Prinzip zwei Dinge erreichen:
- Gleichmäßige Bassverteilung im Raum, idealerweise durch mehrere Subwoofer, auch in unterschiedlichen Raumhöhen.
- Störende (raumbedingte) Dröhnfrequenzen möglichst frequenzgenau und schmalbandig herausfiltern, falls vorhanden.
Alternativ kann man natürlich auch kleinere Boxen oder Standboxen mit geschlossenen BR-Rohren einsetzen. Das spart jede Menge Aufwand und ist eine durchaus überlegenswerte Lösung.
Beste Grüße
OL-DIE