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Der Wissenschaftsthread

Hier dreht es sich um (fast) alles...
Indianer

Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von Indianer »

wie gibt's das?

das Universum ist ca 14 Mrd Jahre alt
und der Radius des "beobachtbaren" UNiversums ist ca 45 Mrd Lichtjahre

das Licht von dort kann ja aber nicht 3 mal länger unterwegs sein, als der ganze Zinnober alt ist …
und dorthin kann ja nach dem Urknall auch nix 3 mal schneller als das Licht hingeflogen sein, also kann dort gar nix sein …

:confusion-shrug:
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Weyoun
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von Weyoun »

Anders würde ein Schuh draus werden: Das Universum ist 14,x Mrd. Jahre alt (und soweit (zumindest fast) können wir maximal in die Vergangenhei schauen), aber die (vermutete) Größe beträgt vom Radius her 45 Mrd. Lichtjahre.
Im Moment des Urknalls hat sich das auf eine Planck-Länge zusammengezogene Universum innerhalb einer Planck-Zeit extrem stark ausgebreitet. Und zwar mit unglaublich viel mehr als Lichtgeschwindigkeit! Das heißt, 1 Sekunde nach dem Urknall war das Universum bereits deutlich größer als 300.000 km, sondern durchmaß bereits viele (verdammt viele) Lichtjahre.
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von uniomystica »

Das Universum ist ca 15 Mrd. Jahre alt und hat sich mit Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen ausgebreitet. Wir können mittlerweile Objekte beobachten, deren Licht ca. 14 Mrd Jahre brauchte, um bei uns anzulangen. In dieser Zeit hat sich aber auch das Universum 14 Mrd Jahre weiterhin ausgedehnt, deswegen ist der Durchmesser wesentlich größer als die Lebensdauer suggeriert. In der Richtung der 14 Mrd Lichtjahre entfernten Objekte also schon so 30 Mrd Lichtjahre. Oder noch mehr denn es gibt noch beschleunigende Effekte. Keine Ahnung wieso. :D
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von uniomystica »

Halt: habe vergessen, dass sich das 14 Mrd Lichtjahre entfernte Objekt ja auch mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt: Das macht dann einen Durchmesser von gut 90 Mrd. Lichtjahren. Potztausend! Damit stimmt das mit dem Radius von 45 Mrd. Lichtjahren.
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von Weyoun »

uniomystica hat geschrieben:Halt: habe vergessen, dass sich das 14 Mrd Lichtjahre entfernte Objekt ja auch mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt: Das macht dann einen Durchmesser von gut 90 Mrd. Lichtjahren. Potztausend! Damit stimmt das mit dem Radius von 45 Mrd. Lichtjahren.
Vorsicht! Die entferntesten Objekte, die wir sehen können (knapp 14 Mrd. Lichtjahre entfernt), sind ja nicht wirklich direkt am "Rand des Universums", sondern nur die Grenze des für uns Beobachtbaren! Das Universums selber ist ungleich größer, da, wie ich zuvor schon schrieb, im Moment des Urknalls das Universums mit einer unglaublich hohen Geschwindigkeit (>> Lichtgeschwindigkeit) in einer unglaublich kurzen Zeitdauer expandiert ist.

Die Expansionsrate des Universums beträgt derzeit ca. 73,24 ± 1,74 km pro Sekunde und Megaparsec. Auf Deutsch heißt das, zwei Punkte, die 1 MegaParsec (3,26 Mio. Lichtjahre) voneinander entfernt liegen, entfernen sich mit genau diesen rund 73 km/s voneinander. Rechnet man das auf die Lichtgeschwindigkeit hoch, dann expandieren zwei Punkte mit einer Entfernung von 4.093 MegaParsec (13,34 Mrd. Lichtjahren) mit genau Lichtgeschwindigkeit. Da man aber keine Beobachter "am Rand des Universums" zur Verfügung hat, kann man auch nicht sagen, wie schnell das Universum tatsächlich an seinen äußersten Rändern expandiert und kennt somit auch seine wahre Größe nicht. :wink:

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 08855.html
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von Observer »

Wobei wir zwei Annahmen als falsch ansehen müssen: das Universum ist eine "normale" dreidimensionale Kugel und wir sind im Zentrum dieser Kugel 8O 8) Alles was wir wissen: wir wissen nichts :oops:
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von Weyoun »

Sollte das Universum "im großen und ganzen" eine 3D-Kugel sein und die übrigen 8 bis 29 Dimensionen der String -Theorie (ja, der "Rekord" scheint bei 32 Dimensionen zu liegen) gelten nur für den Mikro- aber nicht den Makro-Kosmos, dann heißt das ja sowieso noch lange nicht, dass wir im "Zentrum" dieser Kugel sind. Wir sind ja auch beileibe nicht im Zentrum der Milchstraße, sondern in deren Außenbereichen beheimatet. Wir können zwar um uns herum eine (endlich große) Kugel beobachten, das heißt aber nicht, dass wir uns deswegen zwangsläufig in Mitte einer Kugel befinden müssen. :wink:

Wir wissen nicht einmal, ob das Universum endlich groß ist. Wir wissen einfach nicht, was innerhalb der allerersten Planckzeit (5,39116 * 10^-44 s) passiert ist, als das Universum, dass vor der Entstehung von Raum und Zeit und vor dem Vorhandensein aller bekannten physikalischen Gesetze zu einer nulldimensionalen Punktsingularität reiner Energie (Masse gab es da auch noch nicht) zusammengedrückt war, plötzlich mehrdimensionale Gestalt annahm und die Zeit "begann". Theoretisch hätte sich das Universum in diesem Zeitraum bereits bis auf mehrere Mrd. Lichtjahre ausdehnen können. :wink:
Indianer

Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von Indianer »

in den ersten etwa 400T Jahren scheint's ziemlich flott gegangen zu sein …
https://de.wikipedia.org/wiki/Urknall#E ... Universums
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von uniomystica »

Wir sind heute in der Lage, Objekte zu beobachten, die recht kurz nach dem Urknall existierten (Wenn wir etwas beobachten, das 14 Mrd. Lichtjahre von uns entfernt ist, dann blicken wir ja auch 14 Mrd. Jahre in der Zeit zurück). Damals befand sich so ziemlich alles "am Rand".

Die Phase der Überlichtgeschwindigkeitsinflation nach dem Urknall dehnte das Universum innerhalb einer pervers kurzen Zeit auf Apfelgröße aus. Danach ging es aber "normal" weiter.

So hab ich das zumindest verstanden ( naja, verstanden ...)

Die Größe nach der Inflationsausdehnung (Apfel, Orange, 10cm-Kugel habe ich in diesem Zusammenhang gelesen) scheint zwar klein, aber direkt davor war es demnach weitweitweit unter Protonengröße. Also klein.

Vielleicht war ja aber auch alles ganz anders.

So steht's bei Wikipedia: "Die Inflation wird zeitlich in der GUT-Ära angesiedelt. Während dieser sogenannten Inflation dehnte sich das Universum innerhalb von 10^−35 bis 10^−32 Sekunden um einen Faktor zwischen 10^30 und 10^50 aus. Diese überlichtschnelle Ausdehnung des Universums steht nicht im Widerspruch zur Relativitätstheorie, da diese nur eine überlichtschnelle Bewegung im Raum, nicht jedoch eine überlichtschnelle Ausdehnung des Raumes selbst verbietet. Der Bereich, der dem heute beobachtbaren Universum entspricht, hätte dabei der Theorie zufolge von einem Durchmesser, der den eines Protons weit unterschreitet, auf etwa 10 cm expandieren müssen."
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Re: Der Wissenschaftsthread

Beitrag von AndyRTR »

Dieser rein physikalische Ansatz der Theorien ist mir zu eingeschränkt. Das muss man m.E. mit metaphysischen Ansätzen und Philosophie kombinieren. Dann gibt es den richtigen Knoten im Kopf :mrgreen: .

Die Quantenphysik konsequent weiter gedacht sind die Dinge alle nur möglich und gar nicht sicher "damals" gewesen. Es bestehen nur Wahrscheinlichkeiten, Objekte im Moment der Beobachtung durch den Beobachter wahrzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten Zustand unterliegt immer einer Zufälligkeit. Also von daher ist schon mal gar nichts sicher. Und solange das Bewusstsein nichts wahrnimmt, existiert kein Objekt mit definierten Eigenschaften. Wobei das Bewusstsein auch erst im Moment der Wahrnehmung entsteht. Also immer fleißig wahrnehmen, dann endet auch das Bewusstsein nicht. Die Faktoren Raum und Zeit existieren dabei übrigens nicht. Es gibt nur ständige Abfolgen (Planck-Zeit) von Wahrnehmungen im ewigen Jetzt.
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