Hallo alle miteinander,
ich bin der Meinung, dass es schon beeindruckend ist, wenn die Anlage, die Schallwandler und der Raum mit den tiefsten Frequenzen (< 30Hz) klar kommen und diese auch sauber wiedergegeben werden. Aber wenn auf der Konserve klangliche Mängel vorhanden sind, dann stehe ich dazu. Und es wird dann halt auch deutlich hörbar. Das bezieht sich auf das ausgewogene Frequenzspektrum ebenso wie auf Eigenschaften wie Durchhörbarkeit, Stimmenverständlichkeit, Raumwirkung usw.
Da gibt es neben sehr gut ausgewogenen Aufnahmen halt auch Übertreibungen in beide Richtungen.
Wenn beispielsweise Tiefbassanteile in der Aufnahme fehlen, ist das akustisch durchaus wahrnehmbar. Umgekehrt wird auch ein Schuh draus: In vielen aktuellen Aufnahmen (POP...) sind künstliche Bassanteile enthalten, die dann durchaus unangenehm stark hervortreten können.
Maßstab in der Beurteilung sind für mich gute Klassikaufnahmen. Meine Lautsprecher habe ich so eingestellt, dass gute Klassikaufnahmen entsprechend natürlich klingen, insbesondere auch die Orgel. Meine Erfahrungen beziehen sich aber lediglich auf die Stereophonie. Und wenn ich musikalisch eine Aufnahme schätze, das Frequenzspektrum aber m.E. unausgewogen ist, greife ich halt ausnahmsweise zu den Klangreglern.
Auch im Klassikbereich gibt es unausgewogene Aufnahmen. Paradebeispiel meiner Sammlung ist die musikalisch vorzügliche, aber stellenweise übertriebene Orgel-Aufnahme von Charles-Marie Widor (Deutsche Grammophon, Simon Preston an der Orgel der Westminster Abbey, 4. Stück Adagio, Aufnahme 1984, Nr. 413438-2). Das Stück besitzt bereits bei mittlerer Lautstärke einen Tiefbassanteil, der bei mir im Hörraum die Grenzen der Zumutbarkeit weit übersteigt. Völlig übertriebener Druck im Tiefbassbereich! Diese Aufnahme ließ in mir mal Zweifel an meiner Anlage aufkommen. Ich hatte die Gelegenheit, diese Aufnahme mal über die nuWave 35 mit ABL zu hören. Bei mittlerer Lautstärke der entsprechenden Stelle kam nur Blubbern aus der Box. Leise war das Stück anhörbar (Das ist eines der wenigen Beispiele, bei denen das ABL nicht von Nutzen ist). Bitte richtig verstehen: Ich möchte nicht das ABL schlechtmachen, der genannte Effekt wird durch die Aufnahme verursacht. Diese Aufnahme klingt nur dann gut, wenn der Tiefbass abgesenkt wird.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Wenn die Aufnahme frequenzmäßig unausgewogen ist, Klangregler nutzen und dazu stehen. Gute Schallwandler bringen es halt an den Tag. Das Behringer-Gerät würde ich ebenfalls nicht einsetzen. War lediglich ein Lesetip von mir.
Gruß
OL-DIE
P.S.: Bei den Ausdrücken "Pappensterben" und "Dicke-Hosen-Geräte" handelt es sich um köstliche Wortneuschöpfungen

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