das Problem mit Blättern wie Audio, Stereo, Steroplay und Konsorten ist, dass es eben keine Fachzeitschriften sondern Testzeitschriften sind. Audio ist immerhin so fair, dies auf der Titelseite zu kommunizieren: "Das Testmagazin für blablabla". Zwischen den Begriffen "Fach" und "Test" besteht inhaltlich aber ein großer Unterschied: Unabhängigkeit in der Berichterstattung und eine andere Qualität der Berichterstattung. Dazu gehört auch, Mängel eines Produktes klar zu benennen. Das kommt in den genannten Zeitschriften wahrscheinlich alle Schaltjahre mal vor.
Ein einfacher Sachverhalt: die Blättchen sind für die Hersteller nichts weiter als ein kostengünstiges Marketinginstrument. Für den Gegenwert eines Lautsprecherpaares erreichen sie zwischen 10.000 und 15.000 potentielle Kunden. Da diese Zeitschriften sich zum größten Teil aus dem Anzeigenverkauf finanzieren, kann ihnen - bei sinkenden Verkaufs- und Abonnementzahlen - nicht daran gelegen sein, sich durch negative Rezensionen den Ärger der Anzeigenkundschaft einzuhandeln, die auch die Testgeräte zur Verfügung stellt. Das beginnt (imho) schon mit dem ehernen Gesetz, dass teurer gleich besser sein soll. Eine Komponente für 2.000 € wird niemals besser getestet werden, als eine Komponente für 10.000 € (selbst wenn sich der Preisunterschied lediglich durch unterschiedliche Produktionszahlen ergibt

Viele Grüße,
Markus
PS: Um eines klarzustellen; ich glaube nicht, dass sämtliche Produkt-Tests beschönigend sind. Ich bin vielmehr der Ansicht, dass durch das Unterschlagen von Mängeln das (Ohren/Sterne/Prozent-) Niveau der Produkte insgesamt nivelliert wird. Und zwar zu Lasten gut konstruierter Produkte, da schlechte Produkte nicht als das herausgestellt werden was sie sind: schlecht.