g.vogt hat geschrieben:... ich habe den obigen Test gelesen und möchte kurz anmerken, dass ich es doch ein wenig befremdlich finde, dass an dieser Box selbst hochwertige, leistungsstarke und noch dazu ziemlich teure Verstärker bei hoher Lautstärke die Segel streichen oder gar schon deutlich unterhalb der "Abschaltgrenze" unsauber klingen - dieses "verstärkermordende" Verhalten der Isophon empfinde ich nicht unbedingt als Qualitätsmerkmal (wobei ich unterstelle, dass die angesprochenen drei Endstufen nicht allesamt Fehlkonstruktionen sein dürften). ...
Hallo,
dieser Aussage von Gerald möchte ich im Wesentlichen zustimmen. Allerdings erlaube ich mir hierzu einige weitergehende Überlegungen. Die EuropaII scheint ja eine Weiterentwicklung der Vertigo zu sein, zumindest arbeiten beide Boxen nach den gleichen Konstruktionsprinzipien. Auch die Vertigo zeigt dieses unschöne "verstärkermordende

" Verhalten und mir ist es ohne Probleme gelungen, beim Hörtest in Raicos "Reich" die Vincents unvermittelt abzuschalten. Und zwar bei Lautstärken, die sicher nicht gehörschädigend waren. So weit, so mäßig gut.
Aber: Ich habe noch
nie so enorm viele Details aus meinen mitgebrachten CDs herausgehört wie seinerzeit bei Raico im sehr ausgedehnten Hörtest! Weder bei meinen Standpyramiden, noch bei Nubert im Labor oder sonstwo. Aber: ich möchte nicht behaupten, dass dieses Klangbild das Optimum ist. Der Grund für mein leises Zweifeln liegt darin, dass ich selbst bei meinen Konzertbesuchen eine solche Analytik noch nie erlebt habe

. Womöglich "schönt" die Vertigo in bestimmten Frequenzbereichen ein wenig, so dass der Präsenzbereich so abnorm klar und durchhörbar daherkommt. Jedes Image hat bekanntermaßen ein Gegenimage. Denkbar wäre, dass ein so extrem analytischer Schallwandler bei längerem Hören vielleicht ein wenig "nervt". Aber ich bitte diese meine Aussage mit der gebotenen Vorsicht einzuordnen. Bei meinem mehrstündigen Höreindruck trat ein solcher Effekt noch nicht auf.
Zum Bass: Die Vertigos haben einen tiefen, trockenen Bass, welcher bei Raico eher unspektakulär daherkam. Trotz Unterstützung durch die beiden AW-1500. Das muss kein Fehler sein. Allerdings sind sich das Nubert-DBA-Setup im Labor und meines zu Hause sehr viel ähnlicher was Pegel, Wucht und Tiefgang angeht.
Ich bin geneigt zu sagen, dass es durchaus möglich ist, bestimmte Klangeindrücke (Stärken?) eines Schallwandlers gezielt zu entwickeln. Im Idealfall kommt "man" so zu seiner "Traumbox". Ob "es" wirklich besser ist, weiß ich nicht. Das Klangbild ist halt anders. Meine Pyramiden bauen beispielsweise eine riesige Bühne auf, mit schöner Räumlichkeit und in Verbindung mit meinen Subs bedarfsweise brachialem Tiefgang (wenn es die Musik hergibt). Das Ganze kommt einem realen Konzert vom Klangeindruck schon sehr nahe. Außerdem nerven sie niemals. Aber in der Analytik können sie einer Vertigo nicht das Wasser reichen. Auch an eine nuWave 125 kommen sie diesbezüglich, insbesondere bei Frauenstimmen, nicht heran. Das ist wohl systembedingt so (Rundumstrahler vs. Direktstrahler) und nicht zu ändern.
Also: Wenn höchste Schallpegel keine Rolle spielen und man jedes kleinste Rascheln hören möchte, dann ist die Vertigo (und vermutlich auch die sehr ähnlich aufgebaute EuropaII) die erste Wahl! Ohne die EuropaII gehört zu haben, unterstelle ich dieser ein sehr ähnliches Klangbild auf Grund der gleichartigen Konstruktion. Der Klangeindruck ist wirklich mitreißend, wenn der Hörraum "mitspielt".
Gruß
OL-DIE
P.S.:
Hier der Link zu meinem Hörbericht der Vertigos