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Verfasst: Do 27. Jul 2006, 16:09
von g.vogt
Hallo doktorlog,
doktorlog hat geschrieben:Das mit dem später dann veralteten AVR sehe ich (nach meinem derzeitigen Wissensstand) auch als nicht so problematisch an, ich denke ja auch ernsthaft daran heute einen fünf Jahre alten Prozessor zu kaufen ;-)
naja, da geht es aber "nur" um die Rechenleistung. Sicherlich muss man nicht jeden Trend hinterherhuppen, aber bei den Bildkonvertierfunktionen und den Soundformaten findet sich schnell das eine oder andere Feature, dass einem plötzlich schmerzlich fehlen könnte. Du könntest mit deinem Flachbildschirm bspw. ein Audio-Delay sicherlich gut gebrauchen (k.A. ob der alte Rotel das kann, ich vermute, dass nein). Und kannst du heute schon sagen, ob du in 5 Jahren unbedingt einen bestimmten Film kaufen möchtest, der dann nur auf Blueray-WeißderTeufelwasnoch angeboten wird und dessen Ton nur auf der HDMI-2.1a-Schnittstelle digital ausgegeben wird? Nein, ich würde "Surroundkrempel" nicht "auf Vorrat" kaufen sondern nur mit den aktuell benötigten oder in allernächster Zukunft benötigten Leistungsmerkmalen.
Eigentlich will ich nur sehr guten Stereosound für bezahlbares Geld in einfachem, aber ansprechendem Design und so einfach zu bedienen wie nur möglich und ab und zu mal die Gelegenheit, bei einem aktuellen Film auch mal die Effekte mitzubekommen.
Hehe, da liegt der Hase im Pfeffer. Ich habe es unter anderem deswegen so lange mit NAD versucht, weil es denen irgendwie gelingt, Surround auf das technisch Notwendige zu reduzieren und dann in ein Bedienkonzept zu verpacken, das überschaubar bleibt. Wenn ich mir hingegen die Tastengräber auf den Fernbedienungen und Fronten der meisten AVR ansehe, einfach nur gräßlich. Im Nu verheddert man sich in irgendwelchen Dialogen und Funktionen, wo man doch einfach nur 'ne DVD einlegen und sich einen Film ansehen wollte. Es ist ja toll, wenn ein AVR 100 DSPs anbietet und auch beim 20ten digitalen Surroundformat noch 7 Varianten drüberlegen kann, nur wer soll denn das noch bedienen? Und die Planlosigkeit der Designer ist wirklich nicht mehr zu übersehen. Ein Beispiel: Ursprünglich hatte man an einem Receiver zwei große Knöpfe, einen fürs Tuning, einen für die Lautstärke. Marantz hat dieses Gestaltungselement beibehalten, ist ja auch so schön symmetrisch. Aber beim SR x4xxx wechselt man mit dem linken Knopf die Surroundprogramme, beim Nachfolger SR x5xx hingegen die Quellen - da hat doch irgendwer gar keinen Plan mehr, zumal beides keine handliche Lösung ist ;-)
Solange es da aus Ecken zischt und kracht, aus denen sonst nichts gekommen ist, wird mir das sicher erstmal eine ganze Zeit lang reichen (ja, den Suchteffekt kann ich mir schon vorstellen ;-), ist aber wie gesagt nicht mein Hauptanliegen).
Dann kauf dir irgendeinen netten AVR, dessen Bedienung überschaubar erscheint und der zumindest PLII oder vergleichbare Programme anbietet, um auch älteres Surroundmaterial nett aufzubereiten.

ABL oder ATM mag ich beim Thema Surround nicht so gern empfehlen, so überzeugend eine nuWave35 + ATM auch sein mag; außer NAD bietet kaum ein Hersteller AVR mit Vorstufenaus- und auch Endstufeneingängen an, der Zone2-Trick ist fummelig und IMHO klanglich nicht ganz unproblematisch, an meinem Marantz SR7400 meine ich zu hören, dass per Zone2 der Klang etwas flacher wird. Dann lieber entweder konsequent kleine Boxen + Subwoofer oder - der Frau zuliebe - die nuWave85 oder nuLine80. Als Rears würde ich die kleinen Dipole verwenden (RS5 bzw. DS50), die können schon erheblich mehr als "Zisch" und "Krach".

Oder du wartest noch ein bisschen und setzt auf die neuen flachen Wandlautsprecher der NSF. Zumindest wenn der Flachbildschirm nicht in einer Schrankwand steht sondern an einer freien Wand hängt sind die neuen Wandlautsprecher zumindest optisch eine unschlagbare Lösung; Subwoofer sind hier allerdings Pflicht.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 27. Jul 2006, 16:33
von maks
Ich möchte behaupten, dass ich ganz ähnliche Überlegungen angestellt habe wie unser neuer doktorlog. Auch mir ist Stereo am wichtigsten und für Filme muss es nur ein bisl Knister und Rascheln. Mitlerweile ist zwar auch im Sourroundbetrieb einiges los aber mein Hauptaugenmerk liegt auf Stereo.

Meine Lösung war ein AV Receiver mit Schwerpunkt Stereosound. Deshalb bin ich beim NAD T743 gelandet. Der hat alles was nötig ist, ist bei den vorderen Kanälen voll auftrennbar (um ein ATM einzuschleifen) und macht einen ordentlichen Klang. Später wird das ganze eventuell um einen Stereoamp erweitert (eventuell wieder NAD oder Avance Acoustic oder ähnliches). Durch das ATM läßt sich Stereo und DVD Betrieb sehr einfach umschalten, da befürchte ich eingentlich keine großartigen Bedienprobleme.

Ich hab mit dieser Lösung frühzeitig Sourroundklang im Zimmer (erst 4.0, dann 5.0 dann 5.0 mit Nuberts rundherum) die auch ordentlichen Stereosound bietet Dank NAD. Durch die beiden NW125 fühle ich mich fast schon im Stereoolymp, wobei feiner Stereoamp mir vollends den Aufstieg schenken wird.

Es geht aber auch umgekehrt. Fang mit einer vernünftigen Stereoaustattung an und später nimmst einen günstigen AVR dazu.

Die Probleme die Gerald in bezug auf NAD zitiert hat, sind übrigens großtenteils ausgemerzt.

Bei Rotel kann ich dir nicht wirklich weiterhelfen, weil ich mich in deren Produktpalette nicht sehr reingetiegert habe. Ausserdem verwirren mich deren kryptische Produktbezeichnungen zu sehr ;)

Verfasst: Do 27. Jul 2006, 16:39
von nukie
dem kann ich mich nur anschliessen!

NAD T743

simpel und gut ;)

zufriedene grüsse
holger

Verfasst: Fr 28. Jul 2006, 22:15
von floyd
Hallo doktorlog

Wenn bei Dir Stereo im Vordergrund steht würde
ich die Kohle nicht für eine Rotel Vorstufe und Endstufen
raushauen.

Wie wäre es denn mit den Rotel RA-1062. Ein
solider Vollverstärker ohne Firlefanz. Als Zuspieler
den RCD-1072. Da hättest Du schon einmal eine
exquisite Lösung im Stereo-Bereich. Ist zwar auch
nicht ganz günstig aber man hat was fürŽs Leben.

Ansonsten von Atoll IN 50 + CD 50. Auch klanglich
absolut erste Sahne. Preis/Leistung ist sehr gut.

Für Kino müsste dann ein Receiver aus der 400 Euro
Liga ausreichen.

Da Du keine Standboxen stellen kannst, vieleicht
wäre ja noch die CS-65 einen Kompromiß wert.

floyd

Verfasst: Sa 29. Jul 2006, 19:47
von Amperlite
Ansonsten von Atoll IN 50 + CD 50. Auch klanglich
absolut erste Sahne. Preis/Leistung ist sehr gut.
Das finde ich so gar nicht.

Verfasst: So 30. Jul 2006, 03:49
von floyd
Amperlite hat geschrieben:
Ansonsten von Atoll IN 50 + CD 50. Auch klanglich
absolut erste Sahne. Preis/Leistung ist sehr gut.
Das finde ich so gar nicht.
Und warum nicht?

Persönliche Hörerfahrung? / An welchen Schallwandlern?

Doch, eine sehr gut klingende Stereo-Kombi ....

floyd

Verfasst: So 30. Jul 2006, 04:01
von Amperlite
Ich brauch mir nur ein Bild vom Innenleben des Geräts anschauen und kann sagen, dass ich am Markt deutlich mehr für mein Geld bekomme.
Die offensichtlichen Fehler bei der Dimensionierung einiger Bauteile schrecken mich jedoch am meisten ab.

Verfasst: So 30. Jul 2006, 04:05
von floyd
Amperlite hat geschrieben:Ich brauch mir nur ein Bild vom Innenleben des Geräts anschauen und kann sagen, dass ich am Markt deutlich mehr für mein Geld bekomme.
Die offensichtlichen Fehler bei der Dimensionierung einiger Bauteile schrecken mich jedoch am meisten ab.
Persönliche Hörerfahrung? / An welchen Schallwandlern?

Floyd

Verfasst: So 30. Jul 2006, 12:14
von Amperlite
floyd hat geschrieben:Persönliche Hörerfahrung? / An welchen Schallwandlern?
Brauch ich nicht. Es kann schon sein, dass das Gerät ganz nett klingt, aber ich würde es mir trotzdem nie kaufen.
Im 100er Vollverstärker befinden sich zwei beeindruckend große Ringkerntrafos, aber was bringt mir dies, wenn die Kühlkörper der Leistungshalbleiter die potentielle Verlustleistung niemals abführen können. Der Brückengleichrichter sieht ebenfalls ziemlich mickrig aus. (IMHO!)

Ein irgendwie ausgefeiltes Schaltungsdesign kann ich auch nicht erkennen, die Menge der Bauteile erinnert an Cambridge.

Das IMHO ist im obigen Satz wichtig, weil ich keine Beweise vorlegen kann. Ein Indiz auf die Richtigkeit ist aber z.B. der Thread bei Area DVD.

Verfasst: So 30. Jul 2006, 12:19
von K.Reisach
Hingebastelte (notverbastelte) Schrottelektronik/Mechanik KANN MAN NICHT HÖREN (Ausnahme: Sparkonstruktionen).
Sehen nutzt da schon mehr, zumindest bei derart offensichtlichen Fehlern. (Manche Leute haben da schon ziemlich große Tomaten auf den Augen, erschreckend.)
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Messen oder sich mindestens 5 Geräte nach Hause holen, die miteinander vergleichen und das billigste Gerät nehmen, dessen Klang (das Wort "Klang" in Zusammenhang mit Elektronik an sich tut ja schon weh, völliger elektrotechnischer nonsense) bis zu den geforderten Pegeln mit den meisten dieser Geräte identisch ist.

Gruß, Kevin