Der Hauptzweck von Waveguides ist vor allem eine vernünftige Anpassung in der Abstrahlung zwischen 2 Chassis zu erreichen.
Da ist bei Lautsprechern ohne WG, vor allem 2 Wegern einiges im Argen. Die Tieftöner werden bis 2kHz betrieben und sind ja schon sehr in der Eigenbündelung. Ohne Waveguide würde der Hochtöner in bei der Übernahme in den Halbraum (2pi) strahlen und den klassischen Tannenbaum im Abstrahldia erzeugen.
Die schwarze Magie bei den Meggies (RL901) ist vor allem der Mitteltöner, der mit einem rückwärtigem Fliesswiderstand versehen ist und so stärker bündelt als normal (Cardioid). Ausserdem betreibt MEG seine Chassis stärker in der Eigenbündelung als andere Hersteller bei 3-Wegern. Das erklärt auch den etwas unruhigeren FG bei den MEGs.
Zu deinen B&W Messungen. Kritisch fällt mir da besonders die merkwürdige Sache bei 4kHz (Trennfrequenz) auf, da sieht man im CSD doch ein ziemlich heftiges langes Ausschwingen. Das Abstrahlverhalten ist beim Sprung um die 2kHz auch etwas kritikwürdig. Ansonsten sieht das besser aus als bei den grossen 800ern.

Generell bin ich nicht der Meinung, das man Messungen nur bei gleichen Messbedingungen vergleichen kann. Grobe Fehler sieht man normalerweise sofort und solange die Messbedingungen definiert und die Aufbereitung der Messwerte transparent ist, kann man sie auch beurteilen.
Im übrigen kann ich generell dieses Getue "die Leute können die Wahrheit eh nicht vertragen, also verschweigen wir sie lieber" nicht leiden. Ob im Hifi-Bereich oder Politik, Transparenz und Offenheit ist immer besser als Glaube und Mythen.
Diese Offenheit dürfte auch einiges vom Erfolg von Nubert erklären, auch wenn die NFS auch so einige Mythen und Legenden im Nebel hat.

cu,
Stefan