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Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 16:15
von dusseluwe
Hallo Jungs!
Danke erstmal für die Antworten. Werd mir nachher erstmal Frente's Fred durchlesen.
Bis später.

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 16:55
von Homernoid
bony hat geschrieben:Nein, ich glaube eigentlich nicht, dass ich da umdenken muss, denn im Großen und Ganzen bin ich der gleichen Meinung. :wink:

Ich glaube jedoch nicht, dass man alle Musikschaffenden immer in den großen Topf "Musikindustrie" packen darf. Die Toningenieure, die ich persönlich kenne, sind meinem Eindruck z.B. schon bereit und fähig, die im gesetzten Zeit- und Budgetrahmen best mögliche Arbeit abzuliefern. Speziell was die Dynamikkompression betrifft, wissen die bestimmt auch über die Folgen bescheid; das hilft aber nicht, wenn der Auftraggeber genau diese verlangt. Mein Eindruck ist, dass z.B. speziell auf dem Gebiet ein wenig ein Umdenken einsetzt.
Deshalb mein Eindruck: Eine leichte Verbesserung auf (in einigen Bereichen) niedrigem Niveau, bzw. bessere Produktionen in dem Bereich, der nicht so sehr am beschränkten Budget sondern an der Teilnahme am "Loudness Race" krankte.
Ja klar gibt es die und die sich sicher auch Top Leute. Das bezweifelt niemand. Nur ob sie eingekauft werden, dass ist die grosse Frage. :wink:
Welches Label will denn noch gross Geld ausgeben? Sieht man doch alleine daran, dass man nur noch gehypte "Stars" engagiert....

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 18:19
von bony
Homernoid hat geschrieben:Ja klar gibt es die und die sich sicher auch Top Leute. Das bezweifelt niemand. Nur ob sie eingekauft werden, dass ist die grosse Frage. :wink:
Ja, der Meinung bin ich auch, wobei es aus meiner Sicht oft nicht um die Frage geht, ob "sie" (also die Ingenieure) eingekauft werden, sondern ob die Leistung eingekauft wird. Es braucht nicht immer einen Star-Ingenieur um eine solide Leistung zu erhalten und wahrscheinlich sind auch manche Tontechniker gelegentlich etwas frustriert, dass ihr Alltagsgeschäft aus diesen einfachen billigen Produktionen besteht, bzw. sie blühen richtig auf, wenn sie mal ein gutes Budget zur Verfügung gestellt bekommen.

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 18:37
von Homernoid
Du meinst also, die Leute pfuschen extra, nur weil sie nicht genügend Kohle bekommen oder die Zeit? :?:
Kann ich mir bald nicht vorstellen. Wie überall gibt es Leute die nicht unbedingt das Wissen haben und halt preiswerter sind. Ich denke, ein Profi wird selbst mit geringer Zeit noch ne halbwegs gute Arbeit abliefern die für Laien aber top ist.

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 20:10
von ++Stefan++
Bei Madonna würde ich die Aufnamen aber gewollt "schlecht" ansehen.
Confessions at the Dancefloor und Music sollen eher nach "club" klingen, ich denke hier ist der "Fette" klang gewollt.
Confessions at the Dancefloor ist abgesehen von den Spitzen höhen und einigen Komprimierten Stellen (habe das gefühl, dass der Bass daher so Fett wirkt, da das Musiksignal nach dem Kick einen moment fast gemutet wird). Die räumlichen Stimmeffekte Effekte sind aus meiner sicht sehr gut gelungen.

American Live war im Kontrast sehr "dumpf" abgestimmt, und Madonna hat so weit ich es sehen kann immer probiert, dass kein Album den anderem Gleicht, insofern "musste" das ja kommen. An Ray of Light wird sie aber nie wieder "herankommen".

Das aktuelle "Redhot" Album gehört warscheinlich zu den best aufgenommensten scheiben, insofern es KANN auch bergauf gehen.

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 20:52
von bony
Homernoid hat geschrieben:Du meinst also, die Leute pfuschen extra, nur weil sie nicht genügend Kohle bekommen oder die Zeit? :?:
Nein! Das meine ich nicht!! :roll: Ich glaube, viele wissen gar nicht, wie unglaublich viel Arbeit in einem sehr gut gemachten Album steckt (ich weiß es auch nicht wirklich). Und wie viel Arbeit schon in so einer "schlechten" Popproduktion steckt. In einem engen Budgetrahmen und unter Zeitdruck ist es aber halt nicht immer möglich, ein Spur nochmal einzuspielen, dran rumzufeilen, nochmal einzuspielen, dran rumzufeilen, eine andere Spur daran anzupassen ... und das auch noch im teuersten und best ausgerüsteten Studio und mit den besten Studiomusikern, sondern das Ding muss einfach mal raus (und bei so einer "Billigproduktion" hat man halt keine 15 Monate für ein Album sondern u.U. 2 Wochen). Dann geht es zum Mischer und der muss schauen, was er aus dem Material macht. Bekommt der schlechtes Material, kann der nicht ohne weiteres sagen, "macht es noch mal", sondern muss schauen, wie er damit zurecht kommt und irgendwann muss er es auch raushauen. Dann geht es zum Mastern und der Mastering-Ing. hat wieder das gleiche Problem ...

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 21:39
von Homernoid
Na ja. "Viel Arbeit" in einer schlechten Popproduktion kann nicht hinhauen. Also entweder man will was machen und dann ordentlich oder man lässt es. Eine ordentliche Abmischung kostet Zeit und Geld.
Heuer kann man aber selber daheim schon mal schnell ne CD abmischen. Viele Technoproduzenten haben ja nix anderes gemacht im heimischen Tonstudio. Und wenn dann die Aufnahmen schon besch. abgemischt sind, kann der Endabmischermensch logischerweise auch nix mehr gross rausholen.
Und ne CD Abmischung ist sicher was anderes als ne Abmischung für nen Film oder so. Ich habe eher das Gefühl, die holen da n Laien oder so ran. Auch gibt es Labels wie "edel" (Billiglabel), da war z.B. irgendwie bald jede Abmischung Müll...

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 22:31
von bony
Homernoid hat geschrieben:Na ja. "Viel Arbeit" in einer schlechten Popproduktion kann nicht hinhauen. Also entweder man will was machen und dann ordentlich oder man lässt es.
:?: :?: :?: Allzu viele Toningenieure dürfte es nicht geben, die sich die Rosinen rauspicken können. Und die waren, bevor sie in dieser Position waren, bestimmt auch in der Situation, den ein oder anderen "fast and dirty"-Auftrag annehmen zu müssen, um sich über Wasser zu halten.

Kurz um, bevor ich mich wieder anfange aufzuregen, weil ich nun doch wieder diskutiere: :roll:
Vieles am "Musikbusiness" ist besimmt kritikwürdig. Mich persönlich stört nur oft das teilweise etwas arrogant anmutende pauschale Bashen der Toningenieure (was auch daran liegen könnte, dass ich welche kenne, die in diesem Bereich ihre Brötchen verdienen müssen/dürfen, die eine gute Ausbildung besitzen, sich viel Mühe geben (schließlich steht irgendwo ihr Name drunter), teilweise Nächte um die Ohren schlagen, dafür auch noch ihrem Geld hinterherrennen müssen, die aber natürlich auch wissen, dass es noch erfahrenere/bessere Ingenieure gibt (die es aber auch nicht mehr nötig haben, sich sowas noch anzutun) ...).

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 22:34
von Homernoid
Wenn ich ehrlich bin interessiert mich nur das Endergebnis und nicht ob ein Toningenieur oder die MI Probleme hat mit irgendwas. :wink:
Tut es das nicht, dann kaufe ich zu Recht nix.

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 23:07
von MisterT
Wie hat ein Kollege zuletzt zu mir gesagt nachdem er sich eine CD gekauft hat,"Hört sich genauso an wie im Radio" damit meinte er auf unserem 50€ Billigteil in der Firma.Und für solche Leute sind die CDs gemacht,Leute die Zuhause nur auf einer billigen Anlage hören die über den Radiosound nicht hinaus kommt.Und solange schlecht Aufgenommene Musik gekauft wird,wird sich auch nichts an der Produktion ändern.
Aber ein gutes hat die ganze Sache,man freut sich umsomehr wenn man sich bei einer richtig guten Aufnahme entspannt dem Musikhören widmen kann.

Gruß