Hallo frogstar,
ich rate Dir ganz klar zu einem 2. AW-1500 in Deinem ja großen Raum.
Ich habe selber zwei, die ich - nach großen Schwierigkeiten - mit zwei simplen Canton RC-L "glücklich verheiratet" bekommen habe.
Zuvor hatte ich zwei NuLine 120 zur Probe bestellt (mit ATM), konnte mich aber mit ihrem Sound, was die Mitten und Höhen betraf, einfach nicht anfreunden. Die Bässe waren allerdings das Beste, was ich jemals gehört hatte, nur übertroffen von einem älteren, sündhaft teuren Meyersound-Subwoofer für den Profibereich (80 kg in "Leichtbauweise"), den ich etwas zuvor für eine Party angemietet hatte und der durch ein ATM-80 nochmals feinfühlig verbessert wurde.
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Bei dem konnte man nur sagen - wo HiFi-Boxen die Segel streichen oder bestenfalls "einfach brav" klingen, flog - wenn man mal aufdrehte - bei ihm quasi das Dach des 100 m² - Partyraums weg.
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Diesen "Aufdreh-Test" hatte ich zuvor in Abwesenheit der Gäste gemacht - und dieses Erlebnis hat sich unauslöschlich "eingeprägt" - einfach der absolute Wahnsinn.
Da ich das und den ausgezeichneten Bass der NuLine 120 nicht vergessen konnte, habe ich also - als erste Ausbaustufe der vorhandenen Anlage und nach Rücksprache mit der Nubert-Hotline - zwei AW-1500 geordert.
Bis die mit den Canton RC-L "verheiratet" waren, bin ich bald verzweifelt und hatte das Rücksendefax schon abgeschickt. Das hatte ich dann in letzter Minute wieder zurückgenommen.
Um die RC-L überhaupt zu einigermaßen angemessenen "Spielpartnern" der AW-1500 zu machen, habe ich sie
- auf Sockel gestellt: sehr stabiles Tuch (Aufnehmer, liegt auf dem Parkettboden), eine Lage sehr guter Trittschalldämmung, darauf drei schwere Gehwegplatten (40 x 40 x 5 (!) cm) (verkeilt) ( = 45 kg Beton)
- die Spikes in die Boxen sehr fest eingeschraubt
- Vordere Spikes haben zwei Unterlegscheiben mitverschraubt, so dass sie etwas länger sind als die hinteren - und die Box so leicht rückwärtig geneigt ist
- sehr, sehr, sehr wichtig: die Schrauben aller Chassis der Box vorsichtig nachgezogen (auch bei den AW-1500 wichtig, da auch die, mit denen die Endstufen am Gehäuse befestigt sind)
- Lautsprecherklemmen innen und außen kräftig nachgezogen, um die Klemmung und damit den Kontakt zu verbessern
- raus mit den Kabelbrücken in den Lautsprecherklemmen, stattdessen Fortführen des Lautsprecherkabels (ist also am Ende und ein paar Zentimeter davor abisoliert und zweimal befestigt; sehr stark festgezogen)
- HMS Perfect Match an den Lautsprechern (Zobelglieder)
- HMS Schuko-Wandsteckdose (niederohmig)
- Solide Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz, Netzfilter und dickeren Kabeln (nein, kein sündhaft teueres HiFi-Edel-Teil, sondern von Brennenstuhl für ca. 100 Euro aus dem Baumarkt)
- Anschluss aller Komponenten an die Steckdosenleiste so, dass die Spannungsdifferenz der Massen der Cinch-Buchsen zwischen Komponente und Verstärker jeweils minimal ist
- Abschluss den unbenutzten nicht-optischen Digitalausgangs des CD-Spielers mit einem Cinch-Stecker, in den ein 75-Ohm-Wiederstand eingelötet ist
- Nubert-Kabel (Cinch Audio 8, Lautsprecher SilverLine)
(Man mag von den einzelnen Maßnahmen halten, was man will; in der Summe haben sie hier sehr viel gebracht, und ich bin "happy" mit dem dadurch Erreichten.
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Sehr sorgfältige Aufstellung von Boxen und Subwoofer.
Das in den Signalweg zwischen Vor- und Endstufe des C 370 eingeschliffene "Kästchen", das zu den Canton RC-L gehört, ist so eingestellt: Bässe minimiert; Höhen um eine Stufe zurückgenommen.
Der Rest der Anlage ist ebenfalls recht einfach: NAD C 370, Marantz CD6000 OSE.
Die Subwoofer arbeiten im Stereobetrieb und stehen zwischen den Boxen. Sie werden direkt vom 2. Vorstufenausgang des C 370 angesteuert und sind auf 20 Hz eingestellt; mit jeweils einem verschlossenem Bassreflexrohr in Bodennähe und innenwärts.
Der - große Wermutstropfen: In der Nähe der Boxen wird das Potential der Anlage nicht voll ausgeschöpft, und der Bassregler des NAD C 370 muss für das Hören dort leider aktiviert sein, da er die Bässe der Boxen etwas zurücknehmen muss. Irgendwie wird so die Phase im Übernahmebereich optimiert; sonst klingt's dort zu "dick" - egal, wie laut oder leise man die Subs einstellt. Mit der Phasenregelung der Subs allein ist dies nicht in den Griff zu bekommen.
Trotzdem macht es mir auch dort sehr viel Freude, Musik zu hören, da ich mich gerne zur Musik bewege, und es ist schon deutlich besser als die RC-Ls allein.
Und - zum etwas über 30 m² großen Raum führen zwei Türen. Sie MÜSSEN ein Stück weit geöffnet sein (die eine etwas mehr, die andere nur ca. 15 cm, was beides nicht so auffällt). So werden Flur und Bad (dessen Tür ebenfalls teils geöffnet ist) mit einbezogen (es entstehen so max. über 9 m Raumlänge - und natürlich sehr ungleichmäßige Raumabmessungen). Sonst klingt es nicht optimal...!
Nach diesen ganzen Bemühungen erhält man auf vier Hörplätzen (etwa 4 m von den Boxen entfernt, wobei die Fronten der RC-Ls ca. 30 - 35 cm hinter den Fronten der Subwoofern stehen - und der Bassregler des C 370 dann unbedingt deaktiviert sein muss) ein Klangbild, in dem diese recht einfachen Lautsprecher völlig über sich hinauswachsen.
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Natürlich sind sie begrenzt (z.B. in der Sanftheit der Höhen
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), aber *das*, was da zu hören ist, würde man ihnen sonst niemals zutrauen. Die Räumlichkeit ist ganz erheblich gesteigert, und der Bass ist einfach ein Genuss. Im Gegensatz zu den NuLine 120 sind sie niemals "divenhaft" - technisch "schlechte" Aufnahmen werden durch sie nicht "verrissen"; sie klingen praktisch immer gut und machen bei jeder Aufnahme viel Freude (ich habe auch viele alte Aufnahmen). Dank des Zusammenspiels mit den AW-1500 ist ein Kontrabass ist ein lebensgroßer Kontrabass, und beim E-Bass kann man - entsprechende Aufnahmen vorausgesetzt - die Saiten förmlich "sehen".
Auch bei Zimmerlautstärke und in nicht optimalen Hörpostitionen haben die Bässe "Druck"; sie sind viel aktiver und lebendiger.
Fazit - ich rate sehr zu einem zweiten AW-1500, der im Stereobetrieb laufen sollte. So wird eine bestehende Anlage drastisch (!) aufgewertet, wenn es gelingt, beide gut mit ihr zu "verheiraten".
Mögliche Fallstricke und Verbesserungsmöglichkeiten habe ich oben reichlich genannt.
Viele Grüße und viel Freude mit der Anlage wünscht
Markus
P.S.: Mit vorgesetzten Frontgittern bzw. Frontbespannungen klingen Lautsprecher, die auch Mittel- und Hochtonanteile wiedergeben, i.d.R. deutlich wahrnehmbar schlechter - diese also unbedingt abnehmen. Der "Aha"-Effekt wird sich schnell einstellen.
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