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Eure Erfahrungen mit der Einspielzeit bei der nuLine 122...

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Corwin hat geschrieben:
zwäng hat geschrieben:... könnte ich mir auch vorstellen, dass die Sicken der Chassis und div. andere Teile die mit- oder untereinander zusammen arbeiten vielleicht doch etwas Zeit benötigen bis alles " Geschmeidig " miteinander werkelt.
Was gegen diese Theorie spricht:

Der Lautsprecher wird ja geprüft und gemessen ob er den linearitätsanforderungen entspricht.
Das Impulsverhalten muss auch immer nachvollziehbar sein.
Letztlich wüsste Nubert gar nicht wie die lautsprecher tatsächlich klingen wenn sie erstmal ausgeliefert sind.
Oder anders betrachtet, mann müste die Lautsprecher "falsch" konstruieren, damit sie später richtig klingen würden.

Ich denke es ist SEHR unwarscheinlich daß so etwas möglich ist.
Irgendwo meine ich auch aus berufenem Munde schon gelesen zu haben, dass sich Sicken, Zentrierspinnen "und diverse andere Teile" tatsächlich erst mal ein bisschen "einspielen" müssen. Und selbstverständlich werden die Boxen bei Entwicklung und Prüfung dann sicherlich auch "eingespielt".

Meines Wissens - man möge mich korrigieren, wenn ich mich irre - werden aber nicht alle ausgelieferten Nubert-Boxen genauestens durchgemessen. Das wäre ja ein riesiger Aufwand. Die Automobilindustrie fährt ja auch nicht jedes hergestellte Auto auf der Rennstrecke ausgiebig Probe. Sinn und Zweck einer Serienproduktion ist ja u.a. auch, dass man eine Gleichmäßigkeit der Fertigung erreicht und Fehler schon im Produktionsprozess ausmerzt (*) (deswegen dauert wohl auch die Entwicklung neuer Modelle so lange). Anschließend genügen dann Sichtprüfungen und kurze Funktionstests vor und nach der Montage. Ausgiebig durchgemessen (bspw. auch Abstrahlverhalten, Klirrverhalten) werden die hergestellten Boxen dann nur stichprobenhaft, um das Einschleichen von Produktionsfehlern zu vermeiden. Und komplett durchgemessen werden meines Wissens auch die Rückläufer, weil man ja den Boxen nicht immer ansieht, was der "Testkäufer" damit gemacht hat.

(*)
Gerade das ist ja auch ein Punkt, wo ich mich bspw. über die üblichen Testberichte wundere, wenn die Herstellung von Boxenbauteilen in Handarbeit oder die eigene Chassisherstellung eines Lautsprecherherstellers als besondere Vorzüge herausgehoben werden. Umgekehrt wird doch ein Schuh draus: Hier der erfahrene Lautsprecherentwickler, dort der erfahrene Chassisproduzent (der nicht nur die Chassis dieses einen Lautsprecherentwicklers produziert), die gemeinsam ein Produkt entwickeln und dann hocheffizient in Serie fertigen.
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Markus20Hz
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Beitrag von Markus20Hz »

Corwin hat geschrieben:
zwäng hat geschrieben:... könnte ich mir
auch vorstellen, dass die Sicken der Chassis und div. andere Teile die mit- oder untereinander zusammen
arbeiten vielleicht doch etwas Zeit benötigen bis alles " Geschmeidig " miteinander werkelt.
Was gegen diese Theorie spricht:

Der Lautsprecher wird ja geprüft und gemessen ob er den linearitätsanforderungen entspricht.
Das Impulsverhalten muss auch immer nachvollziehbar sein.
Letztlich wüsste Nubert gar nicht wie die lautsprecher tatsächlich klingen wenn sie erstmal ausgeliefert sind.
Oder anders betrachtet, mann müste die Lautsprecher "falsch" konstruieren, damit sie später richtig klingen würden.

Ich denke es ist SEHR unwarscheinlich daß so etwas möglich ist.

Hallo Corvin, hallo zusammen,

ich denke mir, dass die Chassis in der Entwicklungsabteilung zunächst eingespielt werden, um sie dann für Messungen bzw. für die Konstruktion und Erprobung von Boxen zu nutzen.

Anders kann ich es mir, ehrlich gesagt, gar nicht vorstellen.

Viele Grüße,

Markus20Hz
Corwin
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Beitrag von Corwin »

g.vogt hat geschrieben: Gerade das ist ja auch ein Punkt, wo ich mich bspw. über die üblichen Testberichte wundere, wenn die Herstellung von Boxenbauteilen in Handarbeit oder die eigene Chassisherstellung eines Lautsprecherherstellers als besondere Vorzüge herausgehoben werden. Umgekehrt wird doch ein Schuh draus: Hier der erfahrene Lautsprecherentwickler, dort der erfahrene Chassisproduzent (der nicht nur die Chassis dieses einen Lautsprecherentwicklers produziert), die gemeinsam ein Produkt entwickeln und dann hocheffizient in Serie fertigen.
Ich könnte mir vor stellen das die Testerlein folgendes meinen:

Annahme1:
Ein Boxenbauer der Chassis selbst fertigt, baut die Chassis exakt nach der eigenen Anforderung.
Annahme2:
Hersteller die nicht selbst Chassis fertigen kaufen stangenware. Diese ist nicht schlechter als selbstentwickelte, aber u.U. nicht genau passend für den einsatzzweck, sondern stellt einen Kompromiss dar.

Nur Nubert zeigt daß es auch noch einen dritten Weg gibt.
Maßanfertigung vom Chassisexperten.
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Corwin hat geschrieben:Nur Nubert zeigt daß es auch noch einen dritten Weg gibt.
Maßanfertigung vom Chassisexperten.
Keine Ahnung, ob nur Nubert diesen "dritten Weg" beschreitet.

Gerade diese Lösung ist doch derart naheliegend dass es mich wirklich sehr wundern würde, wenn niemand außer Nubert so verfahren täte. Viele komplexere Produkte entstehen heute durch Arbeitsteilung und Spezialisierung. Ich vermute, die Chassishersteller wiederum kochen die Ausgangsstoffe für ihre Chassisbauteile nicht selber, sondern kriegen bspw. das Ausgangsmaterial (Gummi, Papier, Stoff, Kabel, Magnete, Kunststoffe) wiederum von einem darauf spezialisierten Zulieferer.

Mir kommt es manchmal so vor als ob Testzeitschriften-Redakteure (und Politiker) glauben würden, der Segen läge in einer Wirtschaftsweise wie vor dem Beginn der industriellen Revolution. ;-)
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Beitrag von elchhome »

g.vogt hat geschrieben:Mir kommt es manchmal so vor als ob Testzeitschriften-Redakteure (und Politiker) glauben würden, der Segen läge in einer Wirtschaftsweise wie vor dem Beginn der industriellen Revolution. ;-)
Lach! :-D
So scheint es mir auch manchmal...
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Logan68
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Beitrag von Logan68 »

Gruesse,
bei meinen ersten Triangle Boxen, gab es die Einspielempfehlung diese gegenpolig angeschlossen, dicht gegenueberzustellen und basslastige Musik ueber mehrere Tage zu fahren. Zum Schutz des Nachbarn wurde Abdeckung mit einer Winterschlafdecke empfohlen.
Charmant. :wink:
PIO SC-2022 - Crown 1502- NW125 - ATM125 - Triangle Zerius202 - AKG 701
Was kuemmert mich heute, was ich gestern ins Forum geschrieben habe?
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zwäng
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Beitrag von zwäng »

Hallo zusammen...

ich meine auch schon mal gelesen zu haben : " nach einer Einspielzeit von ca. bla, bla, bla...
Aber auch die Variante mit der " Einspielzeit im Gehör " könnte ich mir gut vorstellen !
Ich denke ich muss es einfach abwarten, so schlimm es auch ist und so Ungeduldig und Neugierig
ich auch bin :cry: .
Spätestens im Oktober werde ich die nuLine 122 mein Eigen nennen dürfen. Vorfreude ist
ja bekanntlich die schönste Freude . :roll:


LG
zwäng

... den diese Warterei nervt wie einen kleinen Bub... :wink:
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tiyuri
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Beitrag von tiyuri »

Markus20Hz hat geschrieben:Die m.E. sehr solide Zeitschrift "Hobby Hifi" hat festgestellt, dass sich z.B. die Thiele-Small-Parameter
von Bass-Chassis vom Neuzustand zum eingespielten Zustand hin deutlich verändern können.

Dass dies Auswirkungen auf die Abstimmung und damit den Klang einer Bassreflex-Box hat, dürfte klar sein.
Das ist richtig, wobei die Größe der ohnehin nur leichten Verschiebungen der TSP vor und
nach dem "Weichklopfen" (Einspielen) sehr von der Beschaffenheit der Materialien (haupt-
sächlich Sicke und Zentrierung) abhängt. Z.B. sinkt die Resonanzfrequenz je nach Aufhäng-
ung nur um wenige Hertz.
Da man in ein & demselben Bassreflexgehäuse eine kleine Bandbreite von unterschiedlichen
Chassis verwenden kann, sind die Auswirkungen nicht so drastisch wie vielleicht vermutet.
Markus20Hz hat geschrieben:Daher werden dort neue Chassis vor dem Messen im Labor einer Einspiel-Prozedur unterzogen, um realistische Werte zu erhalten.
Das ist sinnvoll und genau so sollte das auch bei der Entwicklung und Abstimmung (Weiche)
eines LS gemacht werden, denn letztlich wird die Box beim Kunden so "klingen".
Logan68 hat geschrieben:bei meinen ersten Triangle Boxen, gab es die Einspielempfehlung diese gegenpolig angeschlossen,
dicht gegenueberzustellen und basslastige Musik ueber mehrere Tage zu fahren. Zum Schutz des
Nachbarn wurde Abdeckung mit einer Winterschlafdecke empfohlen.
Charmant. :wink:
Das ist auch eine gute Vorgehensweise. Noch besser (schneller) geht es mit Monorauschen
[z.B. von einem Radio, das auf keinen Sender gestellt ist (Mono/Stereo Modus auf Mono)],
weil es alle Frequenzen enthält. Da beide Lautsprecher das Gleiche verpolt wiedergeben,
löscht sich bei der dichten Gegenüberstellung der Schall nahezu vollständig aus (interessanter
Versuch). Dabei kann man die Lautstärke schon mal falsch einschätzen und sollte bei längerer
Laufzeit auf die Leistung achten!
Inder-Nett

Beitrag von Inder-Nett »

lu hat geschrieben:als ich meine lines kaufte, meinte der nubert verkäufer (ohne dass ich ihn gefragt hätte), dass die boxen ca. 20 std. einspielzeit benötigen.
Ich habe von Verkäufern im Nubert-Shop schon deutlich unsachlichere und technisch kaum zu rechtfertigende Bemerkungen gehört, insofern ist das irgendwie kein Beweis. :roll:

Es könnte aber auch ein "kaufmännisch geschickt" formulierter Hinweis darauf sein, dass man sich nicht gleich aufregen soll, wenn einem der Klang der Boxen in den eigenen 4 Wänden anfangs etwas eigenwillig vorkommt... man gewöhnt sich dran... (denn so formuliert würde es wohl kein Kunde akzeptieren, da ist die "Einspielzeit" schon diplomatischer :wink: )
Markus20Hz hat geschrieben:Die m.E. sehr solide Zeitschrift "Hobby Hifi" hat festgestellt, dass sich z.B. die Thiele-Small-Parameter von Bass-Chassis vom Neuzustand zum eingespielten Zustand hin deutlich verändern können.

Dass dies Auswirkungen auf die Abstimmung und damit den Klang einer Bassreflex-Box hat, dürfte klar sein.
So klar offensichtlich nicht, sonst wärest du diesem Hinweis nicht auf den Leim gegangen.
Fakt ist ja wohl, dass sich die Masse der bewegten Teile kaum verändern wird und auch die geometrischen Abmessungen wenden nicht durch einen "Einspielvorgang" relevant verändert.

Was bleibt ist eventuell die Härte der Sicke/Zentrierspinne... wie bereits erwähnt kann man erwarten, dass dadurch die Eigenresonanz des Lautsprechers minimal absinkt. Nun werden aber weder die Hochtöner noch die Mitteltöner im Bereich ihrer Eigenresonanzen betrieben und beim Bass ist die Eigenresonanz des Lautsprechers deutlich schwächer als z.B. die Eigenresonanzen der Box oder die Raummoden... also Alles in Allem dürfte der resultierende Effekt weit unterhalb der Wahrnehmungsgrenze liegen (und erst recht unterhalb der von akustisch ungeschulten "Gras-Wachsen-Hörern").

Aber zumindest ist es ein trefflich gutes Thema, um "Ahnung" vorzutäuschen (zumindest gegenüber von Leuten, die noch weniger von derselben haben :lol: ).
raw
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Beitrag von raw »

tiyuri hat geschrieben:
Markus20Hz hat geschrieben:Die m.E. sehr solide Zeitschrift "Hobby Hifi" hat festgestellt, dass sich z.B. die Thiele-Small-Parameter
von Bass-Chassis vom Neuzustand zum eingespielten Zustand hin deutlich verändern können.

Dass dies Auswirkungen auf die Abstimmung und damit den Klang einer Bassreflex-Box hat, dürfte klar sein.
Das ist richtig, wobei die Größe der ohnehin nur leichten Verschiebungen der TSP vor und
nach dem "Weichklopfen" (Einspielen) sehr von der Beschaffenheit der Materialien (haupt-
sächlich Sicke und Zentrierung) abhängt. Z.B. sinkt die Resonanzfrequenz je nach Aufhäng-
ung nur um wenige Hertz.
Da man in ein & demselben Bassreflexgehäuse eine kleine Bandbreite von unterschiedlichen
Chassis verwenden kann, sind die Auswirkungen nicht so drastisch wie vielleicht vermutet.
Das Einwobbeln lockert die Aufhängung bzw. ihre Nachgiebigkeit wird kleiner. Dadurch sinkt die Resonanzfrequenz, aber das Äquivalenzvolumen des Chassis steigt. * Wer sich mit den Thiele Small Parametern etwas auskennt, wird diesen Zusammenhang verstehen. Jedenfalls heben sich diese Änderungen gegenseitig auf und man erhält den gleichen Bassfrequenzgang wie vorher.
Falls sich die mechanischen Verluste durch das Einwobbeln verändern, beeinflusst das dann tatsächlich den Bassfrequenzgang. Aber diese sind bei guten Chassis, wie die von Nubert, ohnehin schon so gering, dass da kaum etwas passiert.

Wenn von einem Hersteller einspielen ernsthaft empfohlen wird, sollte man eher an ihm und der Qualität seines Produkts zweifeln - oder er umschreibt damit die Eingewöhnungszeit des Gehörs. :wink:

Im Übrigen ändern sich die TSP abhängig von der Amplitude. Beispielsweise nimmt die schwingende Masse bei steigendem Membranhub zu. (Sagt ihr mir warum!) Meines Wissens nach hat das Bernd Timmermanns auch gemessen. Diese Nichtlinearität kann dann tatsächlich hörbar sein.


* EDIT:

Aus den Formeln zu den TSP kann man herauslesen:

Nachgiebigkeit ~ Äquivalenzvolumen

Nachgiebigkeit ~ 1/Resonanzfrequenz²
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