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Einbildung ....??

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Nehalem
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Re: Einbildung ....??

Beitrag von Nehalem »

tiyuri hat geschrieben:ja, wir hören Höhen leiser als Mitten, aber bei jeder Lautstärke nahezu im gleichen Verhältnis, d.h. da ändert sich nix.
Du hast vollkommen Recht, dass die Unterschiede in der empfundenen Lautstärke im Bassbereich stärker ausgeprägt sind als im Hochtonbereich. Ich bin aber der Meinung, dass sie auch dort vorhanden sind. "Da ändert sich nix" kann man imho nicht sagen. Die Stellen habe ich in dem Diagramm eingezeichnet:

Bild

Wenn die Empfindlichkeit des Gehörs für die Höhen tatsächlich konstant wäre, müssten die blaue und die schwaze Linie 20 phon, also 2 Gitterabstände hoch sein. Wie man deutlich sieht, ist dies nicht der Fall; sie haben nicht den gleichen Abstand zu den jeweiligen waagrechten Gitterlinien. Dass Loudness-Funktionen auch in den Höhen wirken, ist also imho gut so.

Jetzt wirst du sagen: Die Unterschiede bei den Höhen sind ja nix im Vergleich zu der "Kompression" im Bassbereich. Dabei sollte man aber beachten, dass bei der meisten Musik Frequenzen unter 40-50 Hz sowieso kaum vorkommen, sodass man diese Stellen im Diagramm für die meisten Fälle getrost weglassen könnte. Dann sehen die Unterschiede zwischen 60 und 80 phon gar nicht mehr so groß aus.

Immer wieder liest man hier im Forum übrigens auch, dass manchen Hörern bei sehr hohen Pegeln die Höhen zu aggressiv vorkommen und dass sie deshalb vom Höhenregler am ATM oder an den LS Gebrauch machen.
Red hat geschrieben:das ein zum Tiefbass hin ansteigender Bass richtiger klingt. (...)
Ein LS mit wirklich linearem Bass am Sweetspot klingt extrem dünn und Tiefbässe sind praktisch nicht hörbar.
IMHO ist es nicht die Aufgabe der Lautsprecher, den Frequenzgang gegenüber dem menschlichen Hörempfinden zu linearisieren. Den schwächer empfundenen Bass hätte man nämlich auch, wenn man die Band live hören würde. Die Raummoden ändern da auch wenig dran, weil sie ja gleichermaßen überhöhen wie auch abschwächen. Lediglich wenn man die Musik zu Hause noch viel leiser als im Original hört, sodass der Bass (und auch die Höhen :wink: ) dann noch schwächer wirken würden, dann sollte man per Loudness-Schaltung eingreifen.
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tiyuri
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Re: Einbildung ....??

Beitrag von tiyuri »

Nehalem hat geschrieben:Ich bin aber der Meinung, dass sie auch dort vorhanden sind. "Da ändert sich nix" kann man imho nicht sagen.
Ja, das stimmt - "nix" ist natürlich so nicht richtig, auch nicht "auf gut Deutsch". :oops:
Nehalem hat geschrieben:Jetzt wirst du sagen: Die Unterschiede bei den Höhen sind ja nix im Vergleich zu der "Kompression" im Bassbereich.
Quasi. ;-)

Leider habe ich keinerlei Daten (Tabellen) gefunden, sodass ich die Differenzen der Kurven genauer auswerten könnte. :?
Im Folgenden habe ich es an Hand der bereits gezeigten Grafik grob ausgerechnet. Die extremen Kurven habe ich nicht
genommen, sondern den Unterschied der 80 phon und 20 phon Kurven gebildet:

Code: Alles auswählen

Frequenz [kHz]   0,05   0,1   0,2   0,5    1    2   5   10
"80-20"  [dB]      43    49    54    56   60   59  60   53
 delta   [dB]     +17   +11    +6    +4    0   +1   0   +7
n x Leistung       50    13     4   2,5    1  1,3   1    5
Bild

Wie man sieht, könnten die Höhen eigentlich auch angehoben werden.
Nehalem hat geschrieben:Dabei sollte man aber beachten, dass bei der meisten Musik Frequenzen unter 40-50 Hz sowieso kaum vorkommen, sodass man diese Stellen im Diagramm für die meisten Fälle getrost weglassen könnte.
Das kommt natürlich ganz darauf an, wie man die unterschiedlichen Frequenzbereiche bewertet.
Nach obiger Darstellung müssten 200Hz und 10kHz in etwa gleich stark angehoben werden, jeweils
darunter und darüber, respektive, noch stärker. Von 200Hz abwärts sind in etwa 3 Oktaven der
insgesamt rund 10 hörbar (oder eine Dekade von dreien) - von 10kHz aufwärts ist es eine Oktave.
Nun höre ich lediglich bis etwa 16kHz. *Mich* stört es wesentlich mehr, wenn der Grundton eines
Basstons der bei 50Hz liegt um knapp 20dB zu leise wiedergegeben wird, als die pieps-/fiepähnlichen
Obertöne allermöglichen Klänge oberhalb von 10kHz mit -7dB.

Desweiteren sollte zu den Fletcher-Mundson Daten/Kurven gesagt werden, dass es extrem schwierig ist
entsprechende Messreihen dafür durchzuführen. Testpersonen werden gebeten zwei Sinustöne unter-
schiedlicher Frequenz miteinander zu vergleichen, bis sie einem gleich laut erscheinen. Man erstellt über
eine Vielzahl von Menschen eine Statistik und kann hierbei lediglich von Tendenzen ausgehen. Wenn ich
mir die Kurven nun so ansehe, dann gibt es nunmal diese unglaubliche Auffälligkeit, dass sie ab 1kHz
aufwärts doch deutlich gewellt sind, dabei aber erstaunlich ähnlich und mit nahezu gleichem Abstand.
Zwischen zwei phon-Kurven gibt es da mal mehr oder weniger Differenz - ich denke, in den Mitten und
darüber ist die Wahrnehmung sehr von der Gewohnheit abhängig und macht es schwerer genaue Aus-
sagen zu erhalten. Ganz im Gegenteil zum Bassbereich, bei dem man von einer eindeutigen Tendenz
ausgehen kann.

Persönlich deckt sich das auch mit meiner Hörerfahung: wir hören sehr viel Radio nebenbei und das
teils sehr leise. Erstaunlicherweise habe ich nie das Gefühl, dass das Klangbild "dumpf" wird oder
deutlich an Brillanz verliert - im Gegenteil, die Verständlichkeit ist nahezu vollständig erhalten, nur
eben ohne die "Bassplopper" der Radiosprecher, die zu nahe ins Mirko sprechen usw.
Aber ich weiß auch, dass jeder anders hört und habe volles Verständnis, wenn jemand bei leiser
Wiedergabe mehr Höhen wünscht. ;-)
Nehalem hat geschrieben:Immer wieder liest man hier im Forum übrigens auch, dass manchen Hörern bei sehr hohen Pegeln die Höhen zu aggressiv vorkommen und dass sie deshalb vom Höhenregler am ATM oder an den LS Gebrauch machen.
Ja, geht mir persönlich auch oft so - bei Konzerten aber auch. ;-)
Will sagen, wenn's mal lauter wird, dann tutn die Höhen wohl als erstes Schmerzen.
(Ja, es gibt auch Leute die reagieren extrem auf Bassdröhnen und bekommen Kopfschmerzen.)
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