"SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz: "Das Volk kann sich ja auch irren."
Da kommt einem echt die Galle hoch. Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: ein
Volksvertreter lässt vom Stapel, dass er zwar gewählt wurde, aber danach durch eben diese Wähler anscheinend zu einem besseren Wesen wurde, das sich Kraft seines Amtes natürlich viel weniger irren kann!! Oder wie soll ich das verstehen?
Wieso überhaupt irren? Was für ein Irrtum soll dies denn sein! Ich kann aus Fakten falsche Schlüsse ziehen (logische Fehler), aber eine Entscheidung, was erlaubt ist und was nicht, ist einfach eine Entscheidung und sollte nur im Zusammenhang damit gesehen werden, was in diesem Fall eine Gesellschaft will. Hier hat die Schweiz beschlossen: keine Minarette. Das Verbot war ihnen augenscheinlich wichtiger als die Reaktionen aus dem Ausland. Was soll daran ein Irrtum sein?
Grünen-Rechtsexperte Jerzy Montag: "Daher dürften solche Fragen wie in der Schweiz nicht zugelassen werden."
Auch hier frage ich: Wieso? Wer entscheidet denn bei unseren Politikern, ob ein Gesetz zugelassen werden kann? Sind denn bei dem jüngsten SWIFT-Gesetz alle Grundrechte beachtet worden?
Ich denke: eine durch Volksentscheid getroffene Entscheidung/Gesetz kann bei uns durch das Verfassungsgericht (bei Nichtvereinbarkeit mit dem Grundgesetz) genauso gekippt werden, wie jedes andere "Politikergesetz" auch. Warum keine Volksentscheide? Es ist die pure Angst der Oberen, möglicherweise unbequeme Entscheidungen ihrer eigenen Wähler vertreten zu müssen.
Es sei auch noch auf eine ganz andere Art des Volksentscheides hinzuweisen:
Grundgesetz Art. 146 [Geltungsdauer des Grundgesetzes]:
"Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist."
Unsere Politiker scheinen mehr und mehr zu vergessen, welche Macht (nämlich ALLE Macht) eigentlich vom Volke ausgehen soll. Es geht nicht um das ob, es darf nur um das wie gehen.
viele (leicht politikverdrossene) Grüße,
Germerman