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Re: Verständnisfrage Subwoofereinsatz und Trennfrequenz
Verfasst: Sa 19. Jun 2010, 22:38
von Stellvertreter
Sencer hat geschrieben:
Das ist keine Lösung. Sobald im überlappenden Bereich dadurch linearität hergestellt ist, sind die darunter liegenden Töne welche nur noch vom Subwoofer abgegeben werden zu leise. Man verschenkt Potential. Die einzige Lösung ist: Grenzfrequenz richtig einstellen.
ok, daran hatte ich gar nicht gedacht und das ist natürlich nachvollziehbar und logisch.
Wegen Deinen anderen Ausführungen oben: Mein Argument war ja: Am Hörplatz kommt sowieso kein linearer Frequenzgang an. Z.B.: 2 x LS mit jeweils ATM. Wenn ich nur den linken laufen lasse ist evtl. der Bereich um 50Hz viel zu stark erhöht, wenn ich nur den rechten laufen lasse, ist z.B. der Bereich um 80 Hz viel zu stark abgesenkt. Damit will ich sagen: Am Hörplatz kommt sowieso nichts Lineares an, also kann man auch zusätzlich noch die Subwoofer Töne mit 'reinmischen'

Aber ich verstehe schon die Gegenargumente
Was mir noch bzgl. Grenzfrequenz des Subs einfällt: Soweit ich mich erinnern kann (müsste die Beiträge raussuchen), empfahl Herr Nubert immer den -6db und nicht den -3db Punkt. Also z.B. meine AW 560 auf 40hz stellen, da dies der -6db Punkt meiner nuWave 105 ist.
Verfasst: So 20. Jun 2010, 11:02
von Ukena
Ich denk mal das könnt daran liegen, dass die Subwoofer nicht bei der eingestellten Grenzfrequenz wirklich komplett dichtmachen. Vermutlichen spielen die Subs noch einige wenige Frequenzen oberhalb der Grenzfrequenz recht leise und wenn diese sich mit den leisen Basstönen der Lautsprecher addieren, die im Bereich bis zum -6 dB Punkt liegen, wird es vermutlich halbwegs linear im Übergang. Möglicherweise gibt es bei einer Ankoppelung ab -3dB schon eine zu hohe Addition und so eine Bassanhebung im Übernahmebereich.
Vermutungen über Vermutungen, doch ich denk mal das klingt ganz logisch
Gruß,
Christian
Verfasst: So 20. Jun 2010, 11:31
von Sencer
Ja, ihr habt recht natürlich -6db, nicht -3db.
Wegen Deinen anderen Ausführungen oben: Mein Argument war ja: Am Hörplatz kommt sowieso kein linearer Frequenzgang an. Z.B.: 2 x LS mit jeweils ATM. Wenn ich nur den linken laufen lasse ist evtl. der Bereich um 50Hz viel zu stark erhöht, wenn ich nur den rechten laufen lasse, ist z.B. der Bereich um 80 Hz viel zu stark abgesenkt.
Verstehe ich nicht richtig - ein ATM bedient 2 Lautsprecher. Und selbst wenn man getrennte LS hätte - warum sollte man die ATMs unterschiedlich einstellen, das klänge doch total unharmonisch.
Damit will ich sagen: Am Hörplatz kommt sowieso nichts Lineares an, also kann man auch zusätzlich noch die Subwoofer Töne mit 'reinmischen'
Erinnert mich an den Ausspruch "Science is hard, let's go shopping".

Ist halt eine Frage des persönlichen Anspruchs und des persönlichen Geschmacks. Es gibt ja nicht wenige Leute die stehen dazu, dass ihnen linear zu langweilig ist, und die lieber hier und da etwas anheben möchten. Kannst du ja auch machen - aber dann braucht man sich ja nicht hinter Allgemeinplätzen zu verstecken ("Perfekte Linearität hat man am Hörplatz eh nicht") und kann ruhig zu seinen Präferenzen stehen. Manche unterscheiden ja auch (zu Recht) zwischen Musik und Filmen. Bei Musik lieber linear, und bei Filmen gut aufgedickt. Muss halt jeder selber wissen.
Verfasst: So 20. Jun 2010, 12:07
von Ukena
Sencer hat geschrieben:
Wegen Deinen anderen Ausführungen oben: Mein Argument war ja: Am Hörplatz kommt sowieso kein linearer Frequenzgang an. Z.B.: 2 x LS mit jeweils ATM. Wenn ich nur den linken laufen lasse ist evtl. der Bereich um 50Hz viel zu stark erhöht, wenn ich nur den rechten laufen lasse, ist z.B. der Bereich um 80 Hz viel zu stark abgesenkt.
Verstehe ich nicht richtig - ein ATM bedient 2 Lautsprecher. Und selbst wenn man getrennte LS hätte - warum sollte man die ATMs unterschiedlich einstellen, das klänge doch total unharmonisch.
Er meint nicht, dass die ATM-Einstellung verändert wird, sondern einfach, dass der Frequenzverlauf im Raum variieren kann (und wird), wenn man immer nur je eine Box laufen lassen und messen würde. Du hast also ein ATM am Verstärker, zwei Boxen angeschlossen und einen Raum, der nicht perfekt ist. In eine Richtung offen beispielsweise, eine schwimmend gelagerte Decke auf der einen und eine Schräge auf der anderen Seite....Und misst dann jeweils den Frequenzgang im Raum einmal für die linke Box durch und einmal für die rechte. Die Raummoden sind dann anders verteilt und vermutlich auch in ihrer Ausprägung unterschiedlich. Aber ich glaube, dass das Zumischen eines leisen Subwoofers auch nicht sinngemäß wäre, wurde mitlerweile akzeptiert....
Gruß,
Christian
Re: Verständnisfrage Subwoofereinsatz und Trennfrequenz
Verfasst: Mo 21. Jun 2010, 18:43
von Inder-Nett
Stellvertreter hat geschrieben:Wenn ich nur den linken laufen lasse ist evtl. der Bereich um 50Hz viel zu stark erhöht, wenn ich nur den rechten laufen lasse, ist z.B. der Bereich um 80 Hz viel zu stark abgesenkt. Damit will ich sagen: Am Hörplatz kommt sowieso nichts Lineares an, also kann man auch zusätzlich noch die Subwoofer Töne mit 'reinmischen'

Diese Annahme mit dem "Mischen" wäre nur dann richtig, wenn Lautsprecher und Subwoofer (incl. der vorgeschalteten Filter) über den ganzen Frequenzgang hinweg gleichphasig arbeiten würden.
Das ist aber nicht der Fall!
Die verschiedenen Filter-Anordnungen in den Boxen bzw. im Subwoofer und die unterschiedliche Abstimmung der Helmholtz-Resonanzen der BR-Konstruktion von Boxen und Subwoofer sorgen dafür, dass sich unterschiedliche Phasenverschiebungen ergeben, welche einerseits zu gegenseitigen Auslöschungen oder recht eigenartigen räumlichen Verschiebungen der stehenden Wellen (Stichwort Raummoden) führen können, d.h. der Frequenzgang im Bassbereich wird dadurch eher noch welliger, als bei nur einer Bass-Quelle.
Deshalb ist es gerade in Kombination mit einem Subwoofer auch nicht unbedingt sinnvoll, den Bass-Bereich der Front-Boxen voll auszunutzen oder gar mit ATM/ABL in den Bereich der Helmholtz-Resonanz der Box zu verlängern.
Die sauberste Lösung ist eine Bass-Abtrennung an einer definierten Übergabe-Frequenz.
Allerdings ist die sauberste Lösung nicht immer die gefälligste... gibt halt Leute, die mögen es mehr, wenn es kräftig dröhnt!
Verfasst: Do 24. Jun 2010, 00:57
von Stellvertreter
Jetzt ist mir dazu noch was anderes eingefallen: Ich hatte noch nie richtig große Standboxen, aber die wirklich großen gehen ja oft bis 30 + x hz. Und dennoch nutzen viele dazu troztdem einen nubert Subwoofer, der ja als tiefste untere Grenzfrequenz 40 Hz zulässt. Ich habe das z.B. gerade beim User
http://www.nubert-forum.de/nuforum/profile754.html im Album gesehen. Da stehen die nuVero 14 plus mehrere Subwoofer

... ist mir fast die Spucke weg geblieben

Da bleibt es ja nicht aus, dass sich der Bereich von 40 hz bis nach xx hz von allen LS (Subwoofer und Standbox) mischt. Nicht falsch verstehen: Ich will jetzt nicht auf Teufel komm raus Argumente für den Einsatz von Subwoofern finden, die in gleichen Frequenzbereichen wie die Haupt LS spielen. Im Gegenteil.

Nur ist mir genau dieser Anwendungsfall gerade eingefallen.
Verfasst: Do 24. Jun 2010, 16:07
von Ukena
Da muss es nicht zu Überhöhungen kommen. Im Kinomodus laufen die Subwoofer über einen Surround-Receiver, der die Boxen abtrennen kann. Dann stellst du den Subwoofer zum Beispiel auf 40 Hz und im Receiver eine Trennfrequenz von 40 Hz für die Boxen ein. Oder man trennt noch höher ab, um die Standboxen zu entlasten, wobei die nV14 über 40 Hz nur müde lächeln kann. Wenn man Musik hört, kann man dann genauso verfahren . Oder man nutzt aus, dass die großen Boxen fast genauso tief runterkommen, wie die Subwoofer und lässt die Subs einfach weg, um ein möglichst homogenes Klangbild zu erreichen. Das ist bei Heimkino ja nicht so wichtig, nicht im Bassbereich jedenfalls. Aber das weißt du ja eigentlich alles schon, hast ja selbst ein Heimkino (im engsten Sinne)...
Gruß,
Christian
Verfasst: Do 24. Jun 2010, 17:09
von Stellvertreter
Klar, ich vergesse diese Möglichkeit immer, da ich bei mir die Subwoofer grundsätzlich über die Front Pre-Outs anschließe.
