Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

@ aaof:

Hornlautsprecher werden in erster Linie wegen ihrem hohen Kennschalldruck gerne mit leistungsschwachen (denn das sind sie ja) Röhrenverstärkern betrieben.
Ich habe mich selber nie ernsthaft für Röhren interessiert, da es meiner Meinung nach ein Relikt aus der Steinzeit ist
Aber manche schwören auf den "wärmeren" Klang, vlt. glauben sie dass dies etwas die "Schärfe" von manchen Hornkonstrukten nimmt

Ist auch der Grund warum es viele Lautsprecher-Hersteller gibt, die ihre Boxen etwas wärmer abstimmen

Bei den Klipsch ist es eigentlich nur wichtig nicht zu nahe dran zu sitzen, dann gibt es auch keine überzogenen oder scharfen Höhen.
Bei den billigen Hörnern sieht dies natürlich anders aus, da hab ich schon Modelle gehört wo du freiwillig davon läufst

Auch bei den preiswerteren Klipsch Modellen ist das nicht so optimal, aber da es die Reference Modelle zum Teil auch zu fairen Preisen gibt, würde ich sowieso nicht darunter ansetzen.

Kleine Ergänzung noch, warum ich Klipsch gekauft hab:

Ich habe damals schon (2007) als ich noch keine Nubis hatte, bereits eine Klipsch RF-83 mit einbezogen in meine damalige Auswahl an neuer Boxen.
Entschieden habe ich mich am Ende für Nubert, und habe es zu keiner Zeit bereut!
Dass ich mir gelegentlich eine andere Abstimmung wünsche, mein Musikgeschmack ist extrem breit gefächert, zudem teilweise widersprüchliche Vorlieben, ist nichts Neues.
Das war der Hauptgrund für den Kauf eines ATMs.
Die Idee von einem "Zweit-Lautsprecherpaar" geisterte schon eine Weile durch meinen Kopf, eben Lautsprecher für die gewissen Momente, und da ich mich pegeltechnisch auf keinen Fall verschlechtern wollte, kam nur ein Hersteller in Frage der den Ruf hat auch Pegel zu bringen, und so fügte sich dann alles, ich hatte Klipsch ja nie vergessen

m4xz hat geschrieben:@ aaof:

Aber manche schwören auf den "wärmeren" Klang, vlt. glauben sie dass dies etwas die "Schärfe" von manchen Hornkonstrukten nimmt

Deine Eindrücke und das was man über Röhren so liest, drängte sich diese Vermutung auch bei mir auf.

Das was ich aus deinen Erfahrungen mitnehme:

Persönlich wäre mir ein zuviel an Höhen sogar sehr angenehm -jedoch könnte ich aufgrund der relativen schwierigen Hörposition Hörner wohl so niemals stellen. Die von dir angesprochene sehr breite Bühne, könnte für vieler Art Musik ein Segen sein. Mein Musikgeschmack ist ebenfalls sehr breit gefächert, aber so ein "Spezialist" wäre mir zu eingegrenzt.

Die Nuberts decken deinen (sehr) breiten Geschmack besser ab, das wäre auch für mich der wichtigste Punkt.

Das die Klipsch jedoch dich auch so in Sachen Pegeln begeistern > . Hier ist Nubert ja jeweils auf die Klasse beschränkt wohl Platzhirsch.

Gruß

aaof

Ps: bitte demnächst mal ein paar Bildchen

Hi,

ich bin nie davon ausgegangen, das Nubert-Boxen "Platzhirsch" bzgl. der Maximalpegels sind. Sie können zwar viel Leistung aufnehmen, allerdings ist dafür ihr Wirkungsgrad nicht so hoch (auch wenn der größeren Standboxen der NuBoxen und NuLines durchaus ordentlich sind). Mir kommt es primär auf den Klang und da finde ich sind die Nuberts in ihrer Presiklasse jeweils ganz vorne mit dabei und deshalb ist für mich auch der erreichbare Maximalpegel nur sehr eingeschränkt von Bedeutung (da ich zudem meist unterhalb der schädlichen Lautstärke höre). Ab 90-95 dB setzt beim Menschen übrigens ein nicht kontrolierbarer Schutzreflex ein (mit einer Verzögerung von ~50 ms) , der die Gehörknöchelchen vom Trommelfell teilweise entkoppelt da sich ansonsten irreparable Gehörschäden manifestieren... vermutlich ist das der einzige Grund wieso manch ein Klipschhörer sich noch in einigermaßen normaler Lautstärke unterhalten kann

Trotzdem kann ich natürlich verstehen, das Klipsch seinen Reiz hat, insbesondere die durch den hohen Kernschalldruck bedingte Dynamik ist sehr gut. Dieser Vorteil bei den meisten dynamikschwachen Musikabmischungen der letzten Jahre nicht so sehr zum tragen kommt. Hat man jedoch eine gute Aufnahme wird die Sache richtig gut

Grüße
Meischlix

Schöner Bericht, der sich weitestgehend mit meinen Erfahrungen deckt. Ich habe ja gewechselt von Nubox 481 auf Klipsch RF-62. Am liebsten hätte ich die Nubox aber auch als zweites Paar behalten, aber meine Regierung hätte das nicht durchgewunken.

Ich finde auch die Höhen der Klipsch alles andere als nervig, noch nicht mal vordergründig, nur halt sehr "offen". Daher gefällt mir die ein oder andere Aufnahme (z. B. Melody Gardot) sogar ein wenig besser als über meinen doppelt so teuren Kopfhörer.

Ich halte die Kombination aus Klipsch und Nubert jedenfalls für sehr sinnvoll, zumindest bei dem etwas breiteren Musikgeschmack.

Der Gedanke mit dem Röhrenverstärker reizt mich auch bereits. Aber ob das überhaupt was für mich ist, werde ich wohl erst mal im Kleinen als Röhren-KHV testen.

Viel Spaß mit diesem dynamischen Duo!

Sehr schöner Bericht. Sowas ist immer besonders interessant zu lesen, vor allem wenn es relativ neutral verfasst ist. Viele Dank dafür und weiter viel Spaß mit dem beeindruckenden Setup. Habe Klipsch leider noch nicht wirklich live erleben können, zumindest nicht ausführlich.
Grüße
Berti

Bilder enthalte ich mir immer gerne vor, sonst kommen irgendwelche Leute und erklären mich für verrückt
Mein Raum ist aber auch speziell
Zudem ist derzeit alles zugestellt, da auch die alten Lautsprecher samt Subwoofer noch hier stehen, dürfte aber am Samstag rausgehen...

Was die Pegelfestigkeit anbelangt ist wirklich ein deutlicher Unterschied wahrzunehmen.

Die 122er gehn laut, keine Frage, im Vergleich zu meinen vorigen Magnat liegen da fast Welten dazwischen.
Aber je lauter es wird, desto schwieriger wird es die Musik un-angestrengt und locker rüberzubringen.
Man merkt einfach dass der Hub der Tieftöner nahe dem Maximum ist, dass der Hochtöner irgendwie gestresst klingt.
Es dauert ziemlich lange bis dieser Zustand bei einer NL122 erreicht wird, und vermutlich schaffen/wollen das über 90% der Besitzer sowieso nicht, mal ganz abgesehn davon dass so etwas nie in einer Mietwohnung oder dergleichen möglich wäre.

Bei den Klipsch fahre ich die selben Pegel, oder auch noch lauter, und alles klingt noch absolut unangestrengt.
ich meine Klipsch war schon immer für die Pegelfestigkeit bekannt, wenn ich dir sage dass die kleinen Klipsch Dipole (RS-62) mehr Pegel vertragen wie meine alten Magnat Standboxen, dann lachst du jetzt vielleicht
Aber es ist so, die kleinen Dipole liefen Fullrange und das bei sehr hohem Pegel

Bei den RF-7 sitze ich (verschieden) 3 Meter entfernt und Messe über 104 dB(A), absolut unangestrengt, zieht dabei noch wesentlich weniger Leistung als die NuLine, die großen Basschassis kommen erst langsam in Bewegung (während die Nuline bereits deutliche "Sprünge" machen muss), und das Horn ist laut, aber klar, und auch unangestrengt.
Näher als 0,5 Meter würd ich jetzt nicht mehr an die Box gehn, ich habe mal nachgemessen, direkt am Horn wird der Messbereich meines DB-Messers überschritten, und der geht bis 130 dB(A)
Insofern ist der Hinweis von Klipsch, ich zitiere:

Due to the high output levels Klipsch speakers are capable of reproducing, exercise caution with the volume control. Excessive volume over long periods can permanently damage your hearing...

absolut keine sinnlose Floskel

Wenn man zum Beispiel Trompeten hört (James Last finde ich sehr gut) dann klingt das nicht mehr als würde ein Lautsprecher dies lautstark wiedergeben, man hat fast den Eindruck man steht zwischen den Trompeten.
Der Ausdruck "live" triffts ziemlich gut.
Ich weiss wie Trompeten klingen, und geniesse es immer wieder sie in natura zu hören, die Klipsch kommt hier einfach näher ran als die Nubert, obwohl ich mir relativ sicher bin dass die Nubert das Signal linearer wiedergibt.
Wenn man dann den Pegel so lange erhöht bis es fast schon in den Ohren klingelt, dann kommt das einfach nur beindruckend rüber, wenn du in der Nähe einer "Trompete" stehst, dann klirrt das fast genauso

@ Berti:

Danke, ich bemühe mich immer halbwegs objektiv zu bleiben, obwohl es nicht immer leicht fällt

@ MileTrain:

Danke, auf die Idee eines Röhrenverstärkers würde ich nie kommen, ich brauch einfach etwas solide Leistung dahinter, auch wenn die Klipsch einen höheren Kennschalldruck besitzen
Irgendwann ist eine zweite Endstufe sowieso unabdingbar, interessant wäre eine zweite RB990 oder eine 1090

m4xz hat geschrieben:@ MileTrain:

Danke, auf die Idee eines Röhrenverstärkers würde ich nie kommen, ich brauch einfach etwas solide Leistung dahinter, auch wenn die Klipsch einen höheren Kennschalldruck besitzen

Richtig, hatte da was verwechselt. aaof hatte das Thema Röhre ins Spiel gebracht, sorry.

Ich bin da jedenfalls etwas hin und her gerissen, denn eigentlich will ich nicht, dass dieser starke Hochtonbereich durch "Röhren-Wärme" kastriert wird. Aber interessieren würds mich ja doch brennend.

@ MileTrain:

Falls du dir eine Röhre zulegst, warte ich auf einen Bericht, nicht dass ich mir auch eine holen würde, aber interessant wäre es dennoch

Aber du hast recht dieser Hochton hat schon etwas, er klingt ja nicht überspitzt oder dünn, zischend oder sonstwas.
Er ist einfach nur verdammt laut und klar wenn man das will

Bei den Nulines dachte ich bei ähnlich lautem Pegel immer mein Gehör macht "zu", es klang nicht mehr sauber, nicht mehr so klar und locker.
Aber da ich mit den Klipsch noch lauter hören kann, lag es vlt. doch nicht an mir.

Es könnte auch noch am Verstärker liegen, aber ich kanns mir eigentlich kaum vorstellen, immerhin ist es kein 5 Watt Verstärker, und wenn ich sehe wie sich die Basschassis der NuLine schon abmühen, dann bezweifle ich dies umso mehr

Noch etwas:
Es heisst ja immer, die Nubis klingen monitorhaft und bringen jedes Detail zum Vorschein, das stimmt auch absolut, aber dazu muss man sagen dass ein Hornlautsprecher hier gnadenlos ist, wirklich nichts bleibt verborgen...

m4xz hat geschrieben:@ MileTrain:

Falls du dir eine Röhre zulegst, warte ich auf einen Bericht, nicht dass ich mir auch eine holen würde, aber interessant wäre es dennoch

Klar, mach ich. Wird aber sicher noch dauern, wenn überhaupt.

m4xz hat geschrieben: Noch etwas:
Es heisst ja immer, die Nubis klingen monitorhaft und bringen jedes Detail zum Vorschein, das stimmt auch absolut, aber dazu muss man sagen dass ein Hornlautsprecher hier gnadenlos ist, wirklich nichts bleibt verborgen...

Das würde ich grundsätzlich so unterschreiben. Als Ergänzung dazu - und jetzt schwurbel ich mal ein bisschen - könnte man vielleicht auch sagen, dass die Nubis eher den Grundcharakter eines Instrumentes herausarbeiten, das Anstrengende also ganz leicht abfeilen (was man streng genommen ja auch irgendwie als monitorhaft bezeichnen könnte ?), während die Klipsch Dir das Ding so wie es ist ungefiltert vor die Nase setzt.
*Schwurbel-Modus-off*

Ganz vergessen die Klipsch laufen über das ATM 122
Vielleicht gar nicht mal so uninteressant, nicht wegen dem Bassbereich, das würde ich eher sein lassen, da hier die Abstimmung eine andere ist.
Aber es gibt ja Leute denen der Hochton manchmal zu "direkt" rüber kommt, mit dem ATM könnte das vlt. besser werden, das muss ich noch versuchen...

Vielleicht macht Nubert dann ein Zusatzgeschäft und alle Klipsch Hörer holen sich ein ATM