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Verfasst: Do 2. Okt 2003, 19:17
von burki
Hi Viktor,

noch 2 Dinge:
(i) hat der Marantz keine Pegelanpassung fuer die analogen Eingaenge (bei meiner Tag gibt's so etwas) ?
(ii) Ich taete vielleicht zunaechst einmal ueber Deinen Haendler den Marantzplayer reklamieren, denn solche Fehlanpassungen duerfen eigentlich vorkommen ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Do 2. Okt 2003, 19:22
von Viktor
Der Amp hat solch eine Pegelanpassung nicht- ich kann nur den Eingangspegel um die Hälfte dämpfen, was sich aber leider negativ auf die Dynamik auswirkt.

Verfasst: Sa 4. Okt 2003, 14:40
von Frank Klemm
burki hat geschrieben:Hi,

ja, der gute alte Marantz 6000 ...
Leider ist auch das Herunterregeln (am Marantz) keine ideale Loesung, da hier (die Regelung wird auf digitaler Ebene realisiert) es ebenfalls zu einer Dynamikbegrenzung kommt.
Welcher Amp wird denn verwendet ? Ich taete eher ein Poti zwischenschalten ...

Eine wirklich ernsthafte Gefahr sehe ich uebrigens nicht unbedingt (es sollen aber schon durch krasse Fehlanpassungen Vorstufen kaputtgegangen sein).
Fast alle CD-Spieler haben eine Ausgangsspannung von 1,9...2,1 Volt bei Vollaussteuerung. Nur sehr exotisches Highend-Zeug bringt etwas mehr.

Typische Verstärker vertragen 6 bis 10 Volt, ohne zu übersteuern. Zum Kaputtgehen braucht man noch ein bißchen mehr.

Wenn ein Verstärker durch die Ausgangsspannung des CD-Spieler übersteuert oder gar kaputtgeht, sollte man das Fenster aufmachen und nachsehen, ob niemand unten entlanggeht, und dann das Teil fallenlassen.

Das Reduzieren der Ausgangsspannung ist ein Komfortfeature, hat aber mit Qualität oder Überspannungsschutz nichts zu tun.

Digitale wie analoge Pegelreglung haben unterschiedliche Schwachstellen:

Digital:
- Mittlere und starke Pegelabsenkungen verringern SNR
- meist nur begrenztes Einstellbereich (-12...0 dB)
+ geringer Aufwand
+ geringer Ausgangswiderstand auch am geregelten Ausgang
- meist nur geregelter Ausgang verfügbar
+ Übersteuerung des DAC kann durch leichtes Absenken (-2 dB) reduziert werden.

Analog:
+ Mittlere Pegelabsenkungen reduzieren nicht den SNR
- meist großes Einstellbereich (-oo...0 dB)
- höherer Aufwand, besonders, wenn fernsteuerbar
+ meist zwei Ausgänge verfügbar (ger. + unger.)
- hoher Ausgangswiderstand am geregelten Ausgang
- Übersteuerung des DAC können nicht durch leichtes Absenken (-2 dB)reduziert werden.

EDIT: Ein Vorzeichen korrigiert. Danke an Tom Hanks.

Verfasst: Sa 4. Okt 2003, 18:34
von Forrest|Gump
Frank Klemm hat geschrieben: Digital:
- meist nur begrenztes Einstellbereich (-12...0 dB)
+ Übersteuerung des DAC kann durch leichtes Absenken (-2 dB) reduziert werden.

Analog:
- meist großes Einstellbereich (-oo...0 dB)
+ Übersteuerung des DAC können nicht durch leichtes Absenken (-2 dB) reduziert werden.
Versteh ich das nur nicht, oder wurden da "+" und "-" vertauscht?

mfg Klaus

Verfasst: Di 7. Okt 2003, 10:36
von Corwin
Viktor hat geschrieben:Danke für die Infos.

Ich werde jetzt erstmal meinen Player digital+analog anschließen und eine ausgiebige Hörprobe starten- das Umschalten am Amp ist ja kein Problem.

Sollte sich mein subjektives Hörempfinden gegen den digitalen Anschluss entscheiden, werde ich die Marantz-Hotline kontaktieren und bei positiver Auskunft die Mail der Herren ordnungsgemäß archivieren. 8)

Ansonsten werde ich mir ein Poti anfertigen lassen.

Gruß,
Viktor
Wenn ich das richtig verstehe hat dein Player nur einen Regelbaren Ausgang ? (Die sind vom Pegel eigentlich für den Anschluss an Endstufen gedacht !)
Oder hat der Player vielleicht einen Fixed ausgang (war früher bei Sony standard) ?

Verfasst: Di 7. Okt 2003, 20:51
von Amperlite
Ich entnehme also den Antworten, dass es für dich nicht nötig ist, den Pegel durch widerstände anzupassen.

Falls du es doch tun willst:
Verwende lieber keine Potis! Es wird für jeden Kanal ein Widerstand gebraucht. Wenn du ein Potentiometer verwendest, gilt folgendes:

Vorteil:
+Du kannst den Eingangspegel stufenlos regeln

Nachteil:
-Potis sind größer als Widerstände, passen nicht IN einen Stecker
-Potentiometer können im Verlauf der Zeit ihren eingestellten Widerstandswert ändern
-normale Trimmerpotis kann man nicht sehr genau einstellen
-du musst exakt den gleichen widerstandswert an beiden Kanälen einstellen, sonst ist ein kanal lauter als der andere
-> d.h. Wenn du nicht löten kannst, nehme ich an, dass du auch kein Widerstandsmessgerät hast, mit dem du die Potis abgleichen kannst.

Fazit: Jetzt-Zustand beibehalten oder Festwiderstände mit genau gleichem Wert (messen!) verwenden.

Verfasst: Di 7. Okt 2003, 21:29
von burki
Hi,
Verwende lieber keine Potis!
nunja, da muss ich gleich widersprechen :D ...
Erstens gibt's natuerlich sehr gute (bzgl. Gleichlauf) Stereopotis, welche man elegant in ein kleines Gehaeuse einbauen kann.
Zudem weiss Viktor doch garnicht, welcher Widerstand in der Realitaet tatsaechlich passend ist, d.h. er muesste testen und da tut man sich mit einem Poti wesentlich leichter.
Zudem: Auch bei Widerstaenden muss man "hoellisch" aufpassen, dass sie wirklich eine ueber den ganzen Frequenzbereich lineare Kennlinie haben, wobei Viktor wahrscheinlich eh besser beraten ist, wenn er den "digitalen Weg" benutzt ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Mi 15. Okt 2003, 01:48
von Amperlite
burki hat geschrieben:Hi,
Zudem: Auch bei Widerstaenden muss man "hoellisch" aufpassen, dass sie wirklich eine ueber den ganzen Frequenzbereich lineare Kennlinie haben
Genau. Und wenn du soweit gehst, dann schraub doch mal gleich deinen Verstärker und Cd-Player auf und ersetze alle widerstände durch über den ganzen FB lineare. Bei den Geräten, die die meisten hier rumstehen haben, sind die R's wohl kaum so teuer/selektiert. Sowas kann man wirklich vernachlässigen. Also mach hier nicht die Hühner scheu....
:)
Ich find die Poti-lösung immer noch allergrössten Schmarrn...

P.S. nicht zu ernst nehmen, Burki!

Verfasst: Di 21. Okt 2003, 16:45
von Viktor
Hallo Leute,

fogendes kam als Antwort von Marantz:
Die Peak Anzeige am SR9200 zeigt an, ab welchem Pegel der Prozessor z.B. für ProLogic II übersteuert wird. Für die rein analoge 2 Kanal Wiedergabe hat diese Anzeige also keine Bewandnis, auch bei DPL II sind keine Verzerrungen aufgetreten, so dass Sie diese Anzeige ignorieren können.

Das verwirrt mich schon ein wenig, da DPL doch auch nur ein "augemotztes" analoges Signal ist oder wie ist diese Mail zu verstehen?

Gruß,
Viktor

Verfasst: Di 21. Okt 2003, 18:55
von g.vogt
Hallo Viktor,

das ist wohl so gemeint, dass der Marantz bei Stereo wie ein normaler Stereoverstärker arbeitet und dann auch entsprechend hinreichend übersteuerungsfest ist. Und dass die Prozessoren, die die analogen und digitalen Surroundmodi produzieren, einen engeren Arbeitsbereich haben.
Die "Übersteuerung" dieser Prozessoren dürfte auch keinen bleibenden Schaden anrichten, höchstens an den Ohren wegen der schlimmen Geräusche.

Mit internetten Grüßen